Zwar heißt sie Maggi, aber das hat nichts mit ihrer Kochkunst zu tun: Am Finaltag von „Das perfekte Dinner“ in Bremen ist bei der Fitness-Trainerin alles frisch. Doch die Gäste sind sich nicht sicher, ob das alles so gewollt ist.
„Das perfekte Dinner“Vegetarierin Maggi kocht ihren Gästen nicht geometrisch genug
Ihr Menü-Motto geht in Richtung Maggis Naturell: „Sweet & Cheesy“ wird es bei ihr geben. „Kein Gang ohne Käse und süßen Geschmack“, verspricht die Bürokauffrau und nebenberufliche „Jumping Fitness“-Trainerin. Ihre muntere Handhabe von Milchprodukten, Gemüse und Getreide garniert die Vegetarierin mit gelegentlichen Ausflügen auf ihr Mini-Trampolin.
Auch sonst ist ihr Energielevel hoch: „Hallihallöchen, Ihr Liebeeen“, schallt es aufgekratzt durch das solide Haus in Barrien bei Bremen. Anscheinend ist der 42-jährigen gebürtigen Brandenburgerin die Brisanz ihres Vorhabens nicht bewusst. „Ein rein vegetarisches Menü beim ‚Perfekten Dinner‘ – das ist riskant“, sind sich David (38) und Jürgen (61), die die Wertung gerade anführen, einig.
„Das perfekte Dinner“: Maggis Konzept sorgt für Verwirrung
Die unerschrocken fröhliche Maggi sieht das eher als Chance. „Für ihre zierliche Persönlichkeit isst sie ganz gut“, hat Jürgen bereits im Vorfeld beobachtet – und auch das Kochen geht ihr herzhaft von der Hand.
Angetan mit bunt geringelten Zehensocken („Mein Mittel gegen Nervosität“) hüpft, wippt und gestikuliert sie sich durch die angeblich so gewagten Gänge.
- Vorspeise: Fluffig und frisch trifft auf Knusperkäse
- Hauptspeise: Undercover-Schnitzel trifft auf süße Knolle und feurigen Käse
- Nachspeise: Peanut- und Schokotraum trifft auf (er)frisch(enden) Käse
Ein gezuckerter Pancake als Grundlage für Salat und in Brezelkrümeln gebratenen Käse? „War das geplant, dass der Pancake so süß ist?“, wundert sich nicht nur das kritischste Rundenmitglied Nadine (41).
„Das Konzept verstehe ich nicht“, pflichtet der strenge Jurist Jürgen bei. „Freut mich, euch heute überraschen zu dürfen“, entgegnet Maggi und geht dann erst mal undercover.
„Das perfekte Dinner“: Jürgen – „Ich möchte ein Rechteck auf dem Teller
Hinter ihrem „Schnitzel“ verstecken sich Blumenkohlscheiben in einem Kräuter-Käse-Jalapeno-Mantel. „Irgendwie bitter“, merken Nadine und Elisabeth (45) an. Und ja, oh je, die am Blumenkohl haftende Zitronenschale war eigentlich für die Hülle gedacht. Das Süßkartoffelpüree erscheint zu „flach“ (Elisabeth), nur Linsensalat und Dilldip mit Tahini finden Anklang.
Beim Nachtisch geht das leicht süffisante Fragespiel weiter: „Ist der Brownie so geworden, wie du ihn wolltest?“, hakt Nadine angesichts des zerfallenen, allzu saftigen Schokokuchens mit Peanutbutter-Cups nach. Weder „Physik“ noch Geometrie stimmen auch für Jürgen: „Ich möchte ein Rechteck auf dem Teller.“
Fazit also: Ein nicht nur durch den Aperitif („Gepimpte Apfelschorle“ mit Apfelsaft, Wodka und Prosecco) sehr lustig geratener Abend, dessen Kombis und Formen leider nicht wirklich überzeugen konnte. 28 Punkte für Maggi, und Sieger in Bremen ist der hanseatisch-stoische Erfolgsmensch Jürgen. (tsch)