„Das perfekte Dinner“Torben hält sich für „unterschätzt“ – aber dann geht alles schief

Torben steht bei „Das perfekte Dinner“ in seiner Küche. 

„Das perfekte Dinner“ (20. Oktober 2022): Bei Torbens nicht ganz perfektem Dinner geht einiges schief.

Sein Haarschnitt lässt es nicht vermuten, aber Torben ist nach eigenen Angaben ein Chaot. An Tag 4 von „Das perfekte Dinner“ lässt er aber keine Frage mehr offen.

Nicht nur von Berufs wegen ist Erzieher Torben (28) ein Pragmatiker. Zum Kochen fand er, weil er nach dem Auszug von zu Hause die „ewige Tiefkühlkost“ über hatte. Und als seine junge Ehe durch das „Aufeinanderhocken“ im Corona-Lockdown schwer auf den Prüfstand gestellt wurde, beschlossen Torben und seine Frau, statt Trennung erstmal auseinander zu ziehen. So entstand die Jungs-WG mit seinem Bruder Henrik: „Seitdem läuft’s auch wieder in der Beziehung“, so Torben.

Ähnlich entschlossen geht der Dart-Fan auch sein „Das perfekte Dinner“-Menü an. An Tag 4 der Flensburg-Woche ist kein Rätselraten angesagt, nur pure, solide Gaumenfreude. Oder, in Torbens Worten, „aufgepimpte Hausmannskost“.

Braten-Marinade ergießt sich über den Küchenboden

„Bisher bin ich, glaube ich, ein bisschen unterschätzt worden“, mutmaßt Torben und will an seinem Abend nun „ordentlich raushauen“. „Aufgempimpt“ – damit meint der Flensburger, der keinen Alkohol mag, unter anderem die Cognac-Portwein-Soße: „Ist ja schon eine teurere Zutat.“

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  1. Vorspeise: Ravioli gefüllt mit Garnelenfarce an Portwein-Cognac-Soße
  2. Hauptspeise: Sauerbraten mit Kartoffelgratin und glasierten Möhren
  3. Nachspeise: Aprikosenmousse an Himbeersoße

Richtig saftig wird es, als er den ebenfalls ziemlich flüssig eingelegten Rinderbraten aus seiner Marinade aus Rotwein, Gemüse und Gewürzen befreien will. Kaum steht der üppige Beutel offen, ergießt sich ein Schwall der rötlichen Brühe über den Küchenboden – und das geneigte TV-Publikum kann den säuerlichen Geruch regelrecht inhalieren.

Dass Liquides über den Jordan geht, setzt sich leider auch beim Anrichten des Sauerbratens fort: Für die Extraportion der überaus anspruchsvollen („Ich erwarte schon etwas Eigenes“) Veganerin Sarah (27) hat Torben extra einen rein pflanzlichen Sauerbraten gegoogelt und ihn aus Sauerteig-Brot, Kapern, Zwiebeln und Mehl kredenzt. Das Resultat verlangt nun nach reichlich Soße – aber da ist nicht viel zu holen.

„Geht gar nicht“: Veganerin Sarah beißt in Hähnchen-Raviolo

Die aus Rinderfonds kann er schlecht nehmen – und auch von ihr gibt es ohnehin zu wenig. Dabei dürstet das Fleisch regelrecht danach – „zu trocken“, lautet die einhellige Meinung der Allesesser Kay (29), Petra (58) und Müller (30), und das in schöner Rosenform auf einem Muffin-Blech gebackene Kartoffelgratin „zu kalt“. Die glasierten Karotten überzeugen auch nicht recht: „Halt 'ne Wurzel auf dem Teller“, zuckt Sarah die kalte Schulter.

Hinzu kommt ein Fiasko bei der Vorspeise. Da schleicht sich zu den von Torben mühevoll separierten Ravioli – neben der veganen Sarah hat Müller auch noch eine Garnelen-Allergie – doch noch eine Pasta mit Hühnchenfüllung auf Sarahs Teller. „Geht gar nicht“, lautet ihr entsetzter Kommentar: „Da isst man jahrelang kein Fleisch, und dann das.“

Als auch Torbens Aprikosen-Dessert nicht als das angekündigte Mousse akzeptiert wird („Eher so ein Quark“, meint Müller), ist klar: Die Flensburger Runde hat nach Punkten ein neues Schlusslicht. Bleibt Torben nur die Bestärkung seines Bruders Henrik: „Ich finde, der Torben kann in der Küche zaubern.“ (tsch)