„Das perfekte Dinner“Kandidat Sören misslingt der Gang – Essen wird eiskalt weggekippt

„Für 'nen IT'ler richtig dufte“: Die Frankfurter Runde genießt Sörens Dinner.

„Für 'nen IT'ler richtig dufte“: Die Frankfurter Runde genießt Sörens Dinner.

An Tag 2 von „Das perfekte Dinner“ in Frankfurt bekommt es die Runde mit nüchternen Kalkulationen zu tun. Für seine kulinarischen Absichten wollte IT-Experte Sören eigentlich eine App programmieren - daraus wurde leider nichts.

„Ich bin generell ein recht nervöser Mensch“, gibt Sören gleich zum Auftakt seines Dinner-Abends offen zu. An seiner fünf Monate alten Tochter Carlotta liege es nicht: „Wenn sie mich morgens anstrahlt, bin ich einfach ein glücklicher Mensch.“

Auch sonst bietet das Umfeld des 32-jährigen IT-Fachmanns im hessischen Griesheim keinen Grund zur Beunruhigung: „Mit meiner Frau habe ich mir hier den Traum vom Eigenheim verwirklicht. Wir führen ein normales, schönes Leben.“

„Das perfekte Dinner“: Sören will App für sein Menü programmieren – Plan geht schief

Um auch sein geplantes Menü in geordneten Bahnen verlaufen zu lassen, greift Sören ("Ich mag Planungssicherheit und wollte für heute eigentlich eine App programmieren") auf seine kalkulatorische Expertise zurück. An Buchhaltung erinnert der tabellarisch angeordnete Zeitplan, an fallende Aktienkurse die farbige Verdeutlichung der Zubereitungsschritte. Dabei klingen die ohne Wortspiel-Rätsel offen gelegten Gänge alles andere als dröge:

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  1. Vorspeise: Jakobsmuschel neben Garnelen mit Mango-Salsa und Dill-Avocadocreme, dazu frisch gebackenes Baguette mit Chillibutter
  2. Hauptspeise: Roastbeef vom Grill in Kräuter, Parmesanmantel mit Heidelbeeren-Chutney, geschmorte Möhren und Kartoffeltürmchen
  3. Nachspeise: Zitronen-Minz-Eis mit Schokoladen-Mousse, Cantuccini und Himbeerspiegel

„Für 'nen IT'ler ist er ein dufter Typ“, rückt Kriminalbeamter Bernd (55) Sörens Image schnell wieder zurecht. Klar steuert er den Garprozess seines Rindfleischs per App-gesteuertem Temperaturmesser, überzeugt aber auch mit sympathisch-menschlichen Umtrieben: So kippt Ehefrau Celine die Basis für das Zitronensorbet in die Spüle, schlägt die Sahne für das Sokoladenmousse bis zur brockigen Unkenntlichkeit, wischt sich mit Küchenkrepp den Schweiß von der Stirn („Alles unfassbar stressig“) und beginnt, sich selbst zu vertrauen: „Die Tabelle hat jetzt nichts mehr zu sagen.“

Zwar ist seinen Gästen, die Mousse „zu warm“ (Shaby, 38) und das Kartoffeltürmchen zu „käsig“ (Sarah, 36), aber das Roastbeef mundet allen hervorragend - sogar nur Gelegenheits-Fleischesserin Kim (31).

Mit 29 Punkten am Ende des Menüs schieb sich Sören zwei Punkte vor die Auftakt-Gastgeberin. Damit verwirklicht sich das Motto des passionierten Marathonläufers: „Wichtig ist, am Ende überhaupt ans Ziel zu kommen.“ (tsch)