„Das perfekte Dinner“Ehemalige Viva-Moderatorin füllt Gäste ab und schockt mit Pilz-Beichte

Früher hat Marta bei VIVA Polen moderiert, heute moderiert sie ihre Vorbereitungen fürs „perfekte Dinner“.
 (Bild: RTL)

Früher hat Marta bei Viva Polen moderiert, heute moderiert sie ihre Vorbereitungen fürs „perfekte Dinner“.

Ostfriesen sind erst mal zurückhaltend? Wie gut, dass an Tag 1 Polin Marta (37) zum „perfekten Dinner“ lädt. Denn die ist eine herzliche Frohnatur und kennt Zurückhaltung nur aus dem Wörterbuch. 

„Ich hoffe, das Haus brennt nicht heute und meine Gäste haben etwas zum Essen“, lacht Marta, als sie frühmorgens die Tür zu ihrem gemütlichen Zuhause in Wallinghausen öffnet.

Die Hausfrau und Mutter beschreibt sich selbst als „laut und chaotisch“. Vor sieben Jahren zog die Polin der Liebe wegen nach Ostfriesland. „In meiner Folge könnt ihr ruhig Untertitel verwenden“, grinst sie.

Perfektes Dinner: Ex-Viva-Moderatorin setzt auf Nationalgericht

Früher hat Marta als Moderatorin gearbeitet: „Ich hatte so kleine Geschichten bei Viva Polen. So eine Musiksendung.“ Für den heutigen „Dinner“-Abend verspricht sie: „100 Prozent Reise nach Polen. Aus polnischen Produkten. Aber keine Sorge, die Steuern sind hier bezahlt.“ Unter dem Motto „Besuch bei polnischen Nachbarn“ gibt es:

Alles zum Thema RTL

Vorspeise: Ostern - SauermehlsuppeHauptspeise: Weihnachten - Pierogi mit drei verschiedenen Füllungen / Sauerkraut / Wurst / KartoffelnNachspeise: Namenstag - Käsekuchen mit Heidelbeeren

Für ihr Lieblingsessen knetet Marta den Pierogi-Teig mühevoll per Hand, doch der lässt sich nicht ausrollen. „Ich muss den Joker benutzen“, zückt sie ihr Handy und recherchiert im Internet. Doch auch die Tipps helfen nicht. „Ich bin langsam traurig“, verzweifelt Marta: „Die kleben nicht.“ Irgendwie befüllt sie die Teigtaschen trotzdem, schließlich sind die Gäste schon im Anmarsch.

Die Zeit rennt, doch der Pierogi-Teig macht Marta Probleme.
 (Bild: RTL)

Die Zeit rennt, doch der Pierogi-Teig macht Marta Probleme.

  1. Vorspeise: Ostern - Sauermehlsuppe
  2. Hauptspeise: Weihnachten - Pierogi mit drei verschiedenen Füllungen / Sauerkraut / Wurst / Kartoffeln

Der zugezogene Sauerländer Philipp (34) hat im hohen Norden gute Erfahrungen gemacht: „Die Ostfriesen sind an sich ein sehr, sehr nettes Volk. Sie nehmen erst mal alles und jeden super gerne auf.“ Allerdings warten sie auch erst ein wenig ab und sondieren die Lage. Das kann die gebürtige Ostfriesin Andrea (42) bestätigen: „Wir sind einfach erst mal ein bisschen zurückhaltend.“

Mit der Portionsgröße meint es Marta sehr gut, denn von jeder Sorte Pierogi legt sie drei Stück auf die Teller.
 (Bild: RTL)

Mit der Portionsgröße meint es Marta sehr gut, denn von jeder Sorte Pierogi legt sie drei Stück auf die Teller.

Da kommt Martas quirlige Art gerade richtig, um das Eis zu brechen. Als ihr Dörte (60) als Gastgeschenk eine Flasche überreicht, fragt Marta: „Ist das Alkohol?“ Dörte verneint: „Balsamico.“ Marta lacht über sich selbst: „Polnisches Blut! Sie fragt sofort nach Alkohol!“ Den serviert sie gleich darauf selbst. Andrea hat sich in weiser Voraussicht zum „Dinner“ fahren lassen: „Das habe ich erwartet, dass es gleich zu Anfang Schnaps gab.“ Philipp freut sich: „Schnaps geht immer.“ Nach der ersten Runde fragt die Gastgeberin: „Wollt ihr noch ein Getränk aus Polen?“ Die einstimmige Antwort: „Ja!“

Alte polnische Weisheit: Alkohol geht immer. Deshalb trinkt die Dinner-Runde nach dem Hauptgang ein, zwei, drei Schnäpschen.
 (Bild: RTL)

Alte polnische Weisheit: Alkohol geht immer. Deshalb trinkt die Dinner-Runde nach dem Hauptgang ein, zwei, drei Schnäpschen.

„Ich kann mir keinen Reim drauf machen, was Sauermehlsuppe sein soll“, steigt in Philipp die Spannung auf die Vorspeise. Marta stellt Schüsseln mit Ei, Wurst und Kartoffelbrei auf den Tisch, die die Gäste mit der Sauermehlsuppe aufgießen. Sie erzählt, dass die Suppe an Ostern traditionell zum Frühstück gegessen wird. „Das finde ich schon wild“, meint Philipp. Dörte lässt sich voll drauf ein: „Es war eine runde und spannende Sache.“

Dann kommt der Klassiker der polnischen Küche: Pierogi mit Quark-Kartoffel-, Pilz-Sauerkraut- und Wurst-Zwiebel-Füllung. Von jeder Variante legt Marta drei Stück auf die Teller. Dörtes erster Gedanke: „Gott im Himmel, wer soll denn das alles essen?“ Nach dem ersten Bissen verrät Marta, dass sie und ihre Eltern die Pilze immer selber sammeln. „Aber das können die dann alle gut? Pilze unterscheiden?“, hakt Andrea nach. Dörte lässt die Info ebenfalls aufhorchen: „Da habe ich einmal mit dem Kauen ausgesetzt.“

Philipp macht sich weniger Gedanken: „Und wenn, wäre ich wenigstens besoffen gestorben.“ Doch Marta kann alle beruhigen: „Wir essen das seit sehr, sehr vielen Jahren, und alle sind noch am Leben.“ Sie plagt eher eine andere Sorge: „Wenn meine Mama sieht, wie wenig Essen ich für die Gäste gemacht habe, das ist eine Schande.“

Was hilft, einen deftigen Hauptgang zu verdauen? Richtig: Alkohol! „Bist du schon angesäuselt?“, fragt Andrea Philipp. Der flüstert mit einem breiten Grinsen: „Ganz bisschen.“ Darauf gleich noch ein Schnäpschen, damit der Heidelbeer-Käsekuchen Platz hat.

Zum Abschluss verrät Marta: „Ich habe auch in der polnischen Edition von 'Das perfekte Dinner' mitgemacht.“ Nicht nur das: „Ich habe da gewonnen.“ Darauf eine Runde Schnaps für alle. Und wie war das Dinner in Ostfriesland? „Das war Marta auf dem Tisch“, fasst Andrea den Abend zusammen. Dafür bekommt die Gastgeberin 23 Punkte. (tsch)