Reich werden in deutschen Quizshows – das geht statistisch gesehen nach wie vor am besten bei „Wer wird Millionär?“. Eine aktuelle Datenanalyse zeigt überdies: Die „Gender-Pay-Gap“ der Spielgewinne hat sich in den letzten zwei Jahren vollständig verschoben.
WWM und Co.Männer oder Frauen? Analyse zeigt, wer in TV-Quizshows besser abschneidet
Reich werden im Multiple-Choice-Verfahren: Noch immer bieten viele Fernsehsender Menschen ohne Angst vorm Rampenlicht diese Verheißung – noch immer sind TV-Quizshows vor und hinter der Kamera rege frequentiert.
Nicht nur die beliebteste und bekannteste, sondern auch die mit Abstand einträglichste Sendung dieses Genres ist der RTL-Klassiker „Wer wird Millionär?“.
Wie aus einer aktuellen Analyse im Auftrag einer Glücksspiel-Informationsplattform hervorgeht, wurden bei der von Günther Jauch moderierten Show im Jahr 2021 knapp 4,2 Millionen Euro an die Kandidatinnen und Kandidaten ausgeschüttet. Auf Platz zwei folgt die nicht gänzlich vergleichbare Promi-Quiz- und -Spielshow „Schlag den Star“ von ProSieben (800.000 Euro), auf Platz drei die ARD-Produktion „Wer weiß denn sowas?“ (rund 416.000 Euro).
„Wer wird Millionär?“ und Co.: Wo gewinnen Teilnehmende das meiste Geld?
Pro Minute, so fanden die Datenanalysten heraus, wird man als Kandidat bei „Wer wird Millionär?“ im Durchschnitt 1.500 Euro reicher – auch das ein Top-Wert im deutschen Fernsehen. Dazu passt, dass RTL der Sender ist, der die höchsten Gewinnsummen an Quizshow-Teilnehmer auszahlt (4,6 Millionen Euro im vergangenen Jahr). Schlusslicht der Datenerhebung ist Sat.1, das sich künftig dank des Neustarts „Quiz für Dich“ mit Senderrückkehrer Jörg Pilawa in diesem Ranking verbessern dürfte.
Eine spannende Veränderung fiel dem Analyseteam im Vergleich zur letzten vergleichbaren Datenerhebung im Jahr 2019 auf. Damals lagen die männlichen Kandidaten bei den Gewinnsummen vorn – knapp 40 Prozent mehr erspielten sie als die Frauen auf den Ratestühlen.
Das Bild hat sich gewandelt. Quizshow-Kandidatinnen gewannen 2021 im Durchschnitt 15.700 Euro, die Herren nur rund 10.400 Euro. Das ergibt eine – neudeutsch gesprochen – „Gender-Pay-Gap“ von 33,4 Prozent. (tsch)