DEL-Topspiel am Samstagabend: Die Kölner Haie haben gegen die Adler Mannheim im Duell Tabellenführer gegen Tabellenzweiter verloren. Der Verfolger aus dem Südwesten übernahm damit auch Platz eins.
Niederlage im DEL-KracherDrei Führungen reichen nicht: Mannheim dreht nach spätem Haie-Tor auf
von Béla Csányi (bc)
Misslungener Premieren-Knaller für den Topspiel-Termin der DEL! Viermal soll Deutschlands Eishockey-Elite in der neuen Saison auch zur ungewohnten Zeit am Samstagabend spielen. Beim ersten Gipfeltreffen schenkten die Kölner Haie am 30. September 2023 eine dreimalige Führung gegen Adler Mannheim her, unterlagen 3:4.
Das Team von Trainer Uwe Krupp (58) verspielte durch die Niederlage gegen den vorigen Tabellenzweiten auch den Platz an der Sonne in der DEL. Nach der Derby-Pleite gegen die DEG am vergangenen Sonntag war es die zweite Heim-Pleite in Serie.
Kölner Haie verlieren im DEL-Kracher gegen Mannheim
In Deutz war alles angerichtet für das erste Samstagabend-Topspiel der DEL. Viele Fans waren am frühen Abend direkt nach dem FC-Spiel gegen Stuttgart (0:2) in der Hoffnung auf ein Erfolgserlebnis aus dem Rhein-Energie-Stadion in Müngersdorf auf die andere Rheinseite gepilgert.
Dort gab es von Beginn an bissige Haie zu sehen! Alle Abschlüsse im Henkelmännchen gingen in den Anfangsminuten auf das Konto der Gastgeber, die nach einer frühen Zeitstrafe gegen Mannheim gleich ein paar Duftmarken setzten. Nach fünf Minuten dann die 1:0-Führung durch Alex Grenier, der nach ganz feiner Vorlage von Gregor MacLeod satt ins rechte Eck traf.
Eine anschließende Phase mit Vier gegen Fünf überstand der KEC folgenlos, kassierte dann in Überzahl den bitteren Ausgleich. Einen Torschuss fälschte Ryan MacInnis mit der Kelle noch entscheidend ab. Die Haie hatten ein paar Minuten am Gegentor zu knabbern, waren dann aber direkt wieder da! Andrej Sustr zog von der blauen Linie wuchtig ab, kurz vor dem Kasten hielt Andreas Thuresson den Schläger rein und traf.
Das 2:1 fünf Minuten hielt bis zum Drittel-Ende – beinahe! Anderthalb Sekunden vor der Sirene glich Mannheim erneut aus, Kris Bennett drückte einen Abpraller aus kurzer Distanz über die Linie.
Mit dem 2:2 in einem echten Spitzenspiel ging es in die erste Pause. „Es ist ein hartes Spiel von beiden Teams, hohes Tempo, viele Torchancen – ein richtig gutes Eishockey-Match“, fasste KEC-Torschütze Grenier die ersten 20 Minuten am Mikrofon von MagentaSport treffend zusammen.
Adler Mannheim drehen Haie-Führung kurz vor Schluss
Die Haie wollten nach dem späten Gegentor gleich eine Reaktion zeigen, hatten dann aber mit stärkeren Gästen zu kämpfen. Trotz vieler Überzahl-Situationen gegen aggressive Adler blieb zudem ein Powerplay-Treffer der Haie aus. Stattdessen schmerzte noch der Shorthander der Mannheimer, die sich mit einem Mann weniger zum 1:1 zurückgekämpft hatten.
Im Schluss-Abschnitt spielten die Gäste weiter hart, teils überhart und gerieten dadurch immer wieder in Unterzahl. Das Tempo blieb hoch, die Gelegenheiten waren da. Gerade, als dann mal Mannheim auf ein Tor drängte, schlug Köln sieben Minuten vor Schluss zum 3:2 eiskalt zu. Schneller Gegenstoß, MacLeod auf Schütz – und ab dafür!
Doch dann zeigte Mannheim in der Nervenschlacht den längeren Atem. Mit großer Moral kamen die Adler zum dritten Mal zurück, brauchten zweieinhalb Minuten, ehe Bennett mit seinem zweiten Treffer auf 3:3 stellte. Noch weniger Zeit verstrich dann bis zum dritten Tor des überragenden Kanadiers, der kurz vor Schluss auf 4:3 für die Gäste stellte (57.). Eine eiskalte Dusche, von der sich der KEC bis zur Schlusssirene nicht mehr erholte.