59. Spieltag in der DEL: Die Kölner Haie gastierten am Freitagabend bei den Schwenninger Wild Wings. Dort gab es nach Verlängerung einen hart erkämpften 3:2-Sieg.
Playoff-Krimi geht weiterKEC nervenstark: Kölner Haie jubeln beim Angstgegner
von Béla Csányi (bc)
Anschnallen für den Haie-Endspurt! Der KEC rast in der DEL dem Hauptrunden-Ende entgegen – und noch immer ist der direkte Playoff-Platz möglich. Das letzte Auswärtsspiel bei den Schwenninger Wild Wings entschieden die Kölner Haie am Freitag (3. März 2023) mit einem knappen 3:2 nach Verlängerung für sich.
Zum neunten Spiel auf fremdem Eis in Folge, waren die Kölner Haie als Jäger gereist, der angestrebte sechste Platz lag drei Punkte entfernt. Uwe Krupp (57) und seine Mannschaft holten beim Angstgegner zumindest zwei Punkte und liefern sich im Saison-Finale am Sonntag (5. März) jetzt ein Fernduell mit dem Erzrivalen aus Düsseldorf. Die DEG liegt als Siebter nur noch zwei Zähler vor dem KEC.
Kölner Haie gewinnen bei den Schwenninger Wild Wings
In Schwenningen ging es mit viel Schwung los. Die Gastgeber setzten die erste Duftmarke, dann antwortete der KEC, hatte über Julian Chrobot die Führung auf dem Schläger. Den zweiten Versuch nutzte der Rückkehrer bei seinem zweiten Spiel nach langer Verletzungspause dann, traf vier Minuten vor Drittel-Ende zum 1:0. Der Auftakt in ein verrücktes Finale.
Denn lange hatte die Führung nicht Bestand, Schwenningen schlug blitzschnell zurück und glich rund 70 Sekunden vor Drittel-Ende aus. Julian Pfaffengut fälschte einen Abschluss noch ab und ließ Mirko Pantkowski keine Chance. Und die Haie? Antworteten sofort wieder! Vier Sekunden vor dem Ende traf Moritz Müller freistehend zum 2:1 ins kurze Eck. Perfekter Abschluss des ersten Abschnitts!Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
„Wenn wir das Spiel heute noch gewinnen, ist es perfekt“, sagte Chrobot nach dem intensiven ersten Drittel bei Magenta Sport: „Auf der kleinen Eisfläche sind viel mehr Battles, mehr Zweikämpfe. Das geht natürlich auf die Beine und auf die Lunge.“
Kölner Haie mit hartem Kampf bei Schwenninger Wild Wings
Mit etwas weniger Intensität ging es im Mittel-Drittel weiter – Chrobot war das ganz recht. Und auch der KEC konnte gut damit leben, die knappe Führung mit einer gut sortierten Defensiv-Reihe zu verteidigen. Schwenningen fiel auf das zweite Gegentor keine so schnelle Reaktion ein wie auf das 0:1. Der Wirkungstreffer von Moritz Müller hatte gesessen!
Die besseren Chancen hatten sogar die Haie, die bei schnellen Gegenstößen immer wieder brandgefährlich wurden. Baptiste und Kammerer ließen alleine vor dem Tor allerdings beste Gelegenheiten auf die Zwei-Tore-Führung liegen. Das rächte sich diesmal auf der anderen Seite kurz vor Drittel-Ende. Weniger als eine Minute stand noch auf der Uhr, da tankte sich Florian Elias mit starker Einzelleistung durch und schoss zum 2:2 ein.
Mit einem Mann weniger mussten die Haie im Schluss-Abschnitt nach einer frühen Strafe gegen Andreas Thuresson die erste Unterzahl-Phase der Partie bestreiten. Schwenningen wollte nach dem späten Ausgleich vor der Pause das Momentum nutzen und machte Druck. Selbst eine kurze Phase mit drei gegen fünf überstand der KEC aber dank hartem Kampf, verteidigte tapfer das 2:2.
Wie so oft in der Saison machten sich die Haie mit Strafen aber auch danach das Leben schwer. Zur Mitte des Drittels war das Krupp-Team mit einem drei gegen vier erneut in Unterzahl, stand nur noch vor dem eigenen Tor. Doch das dezimierte Bollwerk hielt dem Dauerdruck der Gastgeber Stand. In Gleichzahl trauten sich die Kölner dann auch mal wieder nach vorne, nur der Pfosten verhinderte aber die dritte Führung des Abends. So ging es in die Verlängerung.
Mit drei gegen drei ging es dort um den Zusatz-Punkt. Weil Wolfsburg gegen Düsseldorf gewonnen hatte, waren die Grizzlys schon sicher in den Playoffs. Mit dem Ferduell gegen Düsseldorf vor Augen mobilisierte der KEC die letzten Kräfte. Brady Austin erzielte nach 71 Sekunden in der Verlängerung den entscheidenden Treffer zum 3:2-Sieg. Jetzt brauchen die Kölner Haie am Sonntag (14 Uhr) zu Hause einen Sieg gegen die Bietigheim Steelers und müssen auf einen Ausrutscher der DEG hoffen.