DEL-PlayoffsHaie erleben Drama in Mannheim: Doppelschlag kurz vor Schluss – „Kopf verloren am Ende“

DEL-Playoff-Viertelfinale, 5. Spieltag in der SAP-Arena: Kölns Louis-Marc Aubry (l) und Mannheims Matthias Plachta haben eine Auseinandersetzung.

Hitzige Szenen am 24. März 2023 zwischen Adler Mannheim und den Kölner Haien.

Das ist nichts für schwache Nerven: Die Viertelfinal-Serie zwischen Adler Mannheim und den Kölner Haien ging am Freitagabend in die nächste Runde. Die Haie erlebten ein Drama!

von Uwe Bödeker  (ubo)

Time is now! (Die Zeit ist jetzt!) – das ist das Motto der Kölner Haie in den Playoffs! Und jetzt wollten die Spieler zeigen, dass sie bereit sind. Doch die KEC-Spieler erlebten ein Drama in Mannheim.

Am Freitagabend (24. März 2023) stand das fünfte Spiel in der Viertelfinalserie bei den Adlern aus Mannheim an. Köln sah lange wie der Sieger aus, führte schon 3:1, doch kurz vor Schluss drehte Mannheim das Spiel, siegte am Ende mit 4:3. Was für ein Wahnsinns-Spiel. Damit hat Mannheim nun am Sonntag in Köln, den vierten Sieg und damit das Halbfinale einzutüten. In der Serie führen die Adler mit 3:2 nach dem ersten Heimsieg.

DEL-Playoffs: Adler Mannheim – Kölner Haie 4:3

KEC-Trainer Uwe Krupp (57) sagte nach der letzten Niederlage: „Ich habe absolutes Vertrauen in die Jungs. Wir haben uns die ganze Saison über zurückgekämpft in Spiele und aus Niederlagen die Lektionen gelernt. Wir werden Freitag bereit sein.“ Das sah zunächst auch so aus.

Alles zum Thema Uwe Krupp

Nach fünf Minuten hatte Jason Bast eine dicke Chance für die Haie, aber er vergab. Die Kölner starteten äußerst konzentriert, aber auch die Adler waren gefährlich: Gaudet vergab nach sieben Minuten eine gute Möglichkeit – da hätte er nochmal auf Kollege Reul spielen können. Plachta verzog dann alleine vor Kölns Mirko Pantkowski.

Wenig später kochten die Emotionen über: erste handfeste Rangelei. Mit Folgen: Louis-Marc Aubry muss 2+2 runter, Plachta nur zwei Minuten. Kurz darauf mussten auch Mannheims Lehtivuori und Kölns Carter Proft 2+2 runter – das war ganz schön hitzig!

Vor der Pause schnappte sich KEC-Coach Uwe Krupp die Schiris, forderte sie auf, genauer hinzuschauen. Bergmann erhielt aber nur eine kleine Strafe nach seinem Bandencheck. Danach flogen nochmal eine paar Fäuste und mit gegenseitigen Beschimpfungen ging es in die Kabinen. Köln im ersten Drittel wesentlich aktiver: 11:7 Torschüsse für den KEC.

Ins zweite Drittel startete Köln erneut mit guten Chancen, doch Thuresson, Glötzl und McIntyre konnten den Puck nicht im Kasten unterbringen. Dann hämmerte Nick Baptiste die Scheibe aufs Tor und machte das 1:0 für die Haie. Nicht unverdient nach 25. Minuten. In Unterzahl die Kölner glücklich: Jentzschs Schuss knallte nur gegen den Pfosten.

Kölner Haie zunächst aktiver vor dem Tor

Wenig später jubelten erneut die Kölner: Jan Luca Sennhenn machte das 2:0 in der 29. Minute. Nach 30 Minuten: 17:10 Schüsse für die Haie. Es folgte ein Schreckmoment: Nach einem Pucktreffer blieb einer der Schiris auf dem Eis liegen. Er konnte aber nach einigen Minuten aufstehen, verließ das Eis und wurde in der Kabine behandelt – ein harter Kerl, er kehrte zurück. Das Gespann der Unparteiischen wieder zu viert.

Erneuter Jubel dann bei den Haien! Brady Austin schlenzte den Puck in der 33. Minute zum 3:0 ins Netz – Tiefensee im Adler-Tor sah dar gar nichts. Können die Adler nochmal zurückkommen, fragten sich da viele. Kurz vor dem Ende des zweiten Drittels der erste Treffer für die Gastgeber: David Wolf stocherte den Puck an Pantkowski vorbei.

Kölns Sennhenn sagte bei MagentaSport vor dem letzten Abschnitt: „Defensive kommt als erstes, alles geben. Die werden jetzt nochmal kommen, aber ich hoffe auf ein gutes Ende für uns.“ Das gab es leider nicht.

Die Adler machten mächtig Druck. Acht Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit machte Plachta das 2:3 für Mannheim. Herrje, was war das spannend! Mannheimer-Fans waren jetzt alle da!

In Überzahl nach Stockschlag von Mannheims Eisenschmid konnten die Gäste den Sack nicht zu machen. Die Adler vier Minuten vor Ende des dritten Drittels wieder komplett. Jason Bast hatte das 4:2 auf der Kelle, doch Tiefensee war da. Dann nahmen die Adler den Goalie für einen zusätzlichen Spieler vom Eis, um Überzahl zu haben. Es folgten wilde Szenen vor dem Haie-Tor. 31 Sekunden noch auf der Uhr, da klingelte es: 3:3 durch Wolf! Und dann flutscht Pantkowski 18 Sekunden vor Schluss ein Krämmer-Schuss durch: 4:3 für Mannheim.

Kölns Maxi Glötzl sagte nach dem Spiel: „Wir haben am Ende den Kopf verloren. Aber am Sonntag geht es weiter, das sind Playoffs.“

DEL-Playoffs zischen Mannheim und Köln – so geht es weiter:

In der Best-of-7-Serie heißt es insgesamt 3:2 für Mannheim. Bisher konnten nur die Adler ein Heimspiel gewinnen. Wer zuerst vier Siege eingefahren hat, steht im Halbfinale.

Die Viertelfinal-Termine der Kölner Haie:

Viertelfinale 1: Adler Mannheim – Kölner Haie 0:4

Viertelfinale 2: Kölner Haie – Adler Mannheim 1:2

Viertelfinale 3: Adler Mannheim – Kölner Haie 2:3 n.2.V.

Viertelfinale 4: Kölner Haie – Adler Mannheim 3:7

Viertelfinale 5: Adler Mannheim – Kölner Haie 4:3

Viertelfinale 6: Sonntag, 26. März, 14 Uhr: Kölner Haie – Adler Mannheim

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Ein mögliches siebtes Spiel würde am Dienstag, 28. März, in Mannheim die Entscheidung bringen. Doch wenn Mannheim in Köln gewinnt, ist die Serie beendet. Am Sonntag (14 Uhr) geht es in der Lanxess-Arena weiter. Schon über 15.000 Karten sind weg.

Eigentlich hätte Spiel 6 am Sonntag in Krefeld stattfinden müssen. Doch nach der Rippenfraktur von Helene Fischer (38) fallen die Konzerte aus und die Arena ist frei für die Haie.