„Zwei gute Drittel reichen nicht“Haie brechen im Schlussdrittel ein – Jalonen kommt ins Grübeln

Die Haie halten im ersten Finale in Berlin lange gut mit. Dann folgt der Einbruch. Trainer Kari Jalonen muss sich für Spiel 2 am Samstag was einfallen lassen.

von Denis Canalp  (can)

Die Stimmung bei den Kölner Haien war nach der am Ende deutlichen 1:5-Niederlage zwiegespalten.

Auf der einen Seite stand die Erkenntnis, zwei Drittel gegen den amtierenden Deutschen Meister mitgehalten zu haben. Doch auf der anderen Seite stand da eben auch das niederschmetternde Ergebnis. 

Kari Jalonen: „Wir müssen die richtigen Schlüsse daraus ziehen“

Haie-Trainer Kari Jalonen (65) hat jedenfalls einige Nüsse für die restliche „Best-of-seven“-Serie zu knacken bekommen. Mit der Leistung seines Teams war der Finne grundsätzlich zufrieden: „Wir haben zwei positive Tage als Vorbereitung auf das Spiel gehabt. Meine Mannschaft hat das Spiel sehr gut angenommen und war drin.“

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Denn dem Trainerfuchs, der in seiner Heimat als Coach schon vier Meisterschaften einfuhr und zudem noch in der Schweiz zwei Titel gewann, gefiel nicht alles: „Zwei gute Drittel reichen in einem Finale aber leider nicht.“

Jalonen hat aber einen klaren Plan, das 1:5 in der Hauptstadt wirft ihn nicht um: „Wir müssen gucken, was im dritten Drittel anders lief, die Strafen vermeiden und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.“

Schon im Halbfinale hatten seine Haie zum Serienauftakt beim ERC Ingolstadt Lehrgeld bezahlen müssen. In Spiel 1 kassierten die Haie eine satte 0:7-Niederlage. Eine heftige Pleite, die die Haie aber in der Folge lässig abschüttelten.

Spiel 2 gewann der KEC vor heimischer Kulisse in der Lanxess-Arena schon 5:2, ehe in Spiel 3 der erste Auswärtssieg in Ingolstadt gelang. Am Ende durften die Haie um Jalonen jubeln. Gegen die Eisbären braucht der erfahrene Coach erneut einen Masterplan, dann ist weiter alles drin.

Das Halbfinale zeigt: Die Pleite in Spiel 1 hat noch nichts für den Ausgang der Serie zu bedeuten. Die Haie leben noch. Dazu passt, dass Haie-Verteidiger Luca Sennhenn (24) optimistisch bleibt und die Niederlage nicht zu negativ sah: „Ich denke, wir können viel Positives mitnehmen. Gerade in den ersten zwei Dritteln haben wir gesehen, dass wir unsere Chancen kreieren und mithalten können.“

Zugleich benannte er den Knackpunkt der Partie: „Durch die doppelte Unterzahl sind wir ein bisschen eingebrochen, aber nichts, wovor wir uns verstecken müssen, sondern worauf wir aufbauen können.“

Kölner Haie: Fans als Faktor

Auch die Stärken seines Teams hob er hervor: „Durch unseren Forecheck haben wir sie zu Fehlern gezwungen und haben dadurch unsere Chancen auch teilweise kreiert, aber leider nicht verwendet.“

Weiter geht es für die Haie schon am Ostersamstag. Ab 19 Uhr (live bei MagentaSport) erwarten die Kölner die Eisbären zu Spiel 2 in der ausverkauften Lanxess-Arena. 

Mit der Unterstützung von 18.600 frenetischen Zuschauern und Zuschauerinnen im Rücken soll der Auftakt zur Trendwende in der Final-Serie gelingen. Und am Ende soll für die Haie der erste Titelgewinn seit 2002 stehen. Spiel 2 könnte für dieses Unterfangen entscheidend sein.