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„Alles auf dem Platz lassen“Wenige Wochen vor dem Abschied: Handball-Star erfüllt sich Köln-Traum

Patrick Wiencek jubelt in Richtung der Fans.

Patrick Wiencek (hier am 9. März 2025) und der THW Kiel bestreiten zum ersten Mal ein Final Four im DHB-Pokal in Köln.

Kurz vor seinem Karriereende erfüllt sich Patrick Wiencek in Köln einen letzten Handball-Traum.

Patrick Wiencek (36) hat in seiner Karriere viele Erfolge gefeiert. Kaum zu glauben: Im DHB-Pokal blieb dem langjährigen Nationalspieler ein Final Four in Köln verwehrt – bis jetzt!

Denn kurz vor seinem Karriereende spielt Wiencek in der Lanxess-Arena mit dem THW Kiel um den vielleicht letzten großen Titel seiner Laufbahn. In der Champions League ist Kiel schon raus, in der Bundesliga bereits vier Punkte hinter Spitzenreiter Berlin.

Zweitligist Balingen krasser Außenseiter

Rekordsieger Kiel? Will Wiencek mit dem 13. Triumph das bevorstehende Karriereende versüßen. Die Rhein-Neckar Löwen? Hoffen zum Abschied von Juri Knorr auf einen Coup wie vor zwei Jahren. Die MT Melsungen? Träumt vom ersten Titel der Vereinsgeschichte.

Alles zum Thema Lanxess-Arena

Der Kampf um den Sieg bei der 50. Jubiläumsausgabe des DHB-Pokals an diesem Wochenende in Köln verspricht Spannung und Dramatik. Lediglich dem Handball-Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten werden als krassem Außenseiter beim Final Four keine Titel-Chancen zugebilligt.

Im ersten Halbfinale kommt es am Samstag (16.10 Uhr/ARD und Dyn) zum Duell zwischen den Zebras aus Kiel und den Löwen aus Mannheim. Für THW-Trainer Filip Jicha (42) ist dies schon wie ein Finale. „Da gehen wir all-in“, kündigte der Tscheche an. Gefragt seien „physische Bereitschaft und mentale Stärke“.

Für Kreisläufer Wiencek hat das Pokal-Finalturnier vor 20.000 Fans eine besondere Bedeutung – ist es für den THW doch nicht nur das erste im deutschen Handball-Tempel Lanxess Arena, sondern für ihn auch das letzte in seiner aktiven Laufbahn. „Ich bin glücklich, dass ich das vor meinem Karriereende noch einmal erleben darf“, sagte der 36-Jährige. „Es war unser großer Traum, endlich auch mal beim DHB-Pokal in der Lanxess-Arena dabei zu sein. Und den haben wir uns und den Fans bereits erfüllt.“ Seit 2023 wird das Final Four in Köln-Deutz ausgetragen, zuvor war jahrelang Hamburg Spielort des Finalturniers.

Natürlich möchte der ehemalige Nationalspieler am Ende den Pokal in den Händen halten. Für diesen Traum werde man im Halbfinale „alles auf dem Platz lassen, was in uns ist“, versprach Wiencek. Das wird auch nötig sein, denn der Gegner kann im Gegensatz zu den Kielern personell aus dem Vollen schöpfen. „Sie können in Bestbesetzung jedes Team der Welt schlagen“, warnte THW-Torwart Andreas Wolff (34) vor den Rhein-Neckar Löwen.

Die Mannheimer um ihren Star-Regisseur Juri Knorr (24), der im Sommer nach Dänemark zu Aalborg HB wechselt, holten den Pokal bisher zweimal – 2018 und 2023. „Wir wissen, dass wir gut sind. Es ist eine Extra-Motivation, wenn man weiß: Es sind nur zwei Spiele, bis man etwas in der Hand hält“, sagte Knorr mit großer Zuversicht.

Trainer Sebastian Hinze (45), der seinen Posten am Saisonende für Maik Machulla (48) räumen muss, hofft ebenfalls auf einen glanzvollen Abschied und beschwor den Geist von 2023. „Alle, die damals dabei waren, haben verinnerlicht, dass etwas Großes möglich ist und Träume wahr werden können. Und diese Erfahrung ist schon etwas, das uns extrem helfen kann“, sagte Hinze.

Vor zwei Jahren setzten sich die Mannheimer in einem dramatischen Endspiel gegen den SC Magdeburg im Siebenmeter-Werfen durch. Zum Helden wurde damals Torwart David Späth (22), für den die Karriere danach richtig Fahrt aufnahm. „Mit diesem Finale ging bei mir alles los: Pokalsieg, WM-Titel mit den Junioren, Heim-EM, Olympia – für das alles war dieses Finale der Startschuss“, sagte Späth im Rückblick.

Und dann ist da noch die MT Melsungen, die den Pokal noch nie gewinnen konnte. Der Vorjahresfinalist spielt in der Bundesliga bisher eine überragende Saison und darf als Tabellenzweiter auch noch auf den Meistertitel hoffen. Im Halbfinale gegen Balingen sind die Nordhessen am Samstag (19 Uhr/Dyn) klarer Favorit.

„Wir dürfen das Spiel auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen“, mahnte Spielmacher Erik Balenciaga (31) vor dem Duell mit dem Zweitligisten. Das Ziel ist aber klar. „Wir wollen in diesem Jahr natürlich wieder ins Finale“, sagte MT-Sportvorstand Michael Allendorf (38). „Und dann wollen wir es besser machen als im Vorjahr gegen Magdeburg.“ (are/dpa)