Spannung purDer schönste Sieg der Haie: KEC erreicht die Playoffs – über 14.600 Fans feiern in der Arena

Simon Gnyp (Ingolstadt, links) und Kollege Colton Jobke  im Duell um den Puck mit Alexander Oblinger (Kölner Haie).

Kölner Haie gegen ERC Ingolstadt am Sonntag (3. April 2022) in der Lanxess-Arena: Simon Gnyp (Ingolstadt, l.) und Colton Jobke gegen Kölns Alexander Oblinger (r.).

Finaler Spieltag im Kampf um die Playoffs in der Deutschen Eishockey Liga. Die Kölner Haie trafen am Sonntag auf Ingolstadt. Jetzt sind alle Entscheidungen gefallen.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Was für ein Zitter-Nachmittag! Die Kölner Haie konnten eine bisher etwas verkorkste Saison doch noch retten und können nun sogar im Kampf um den Titel noch ein Wörtchen mitreden. Denn in den Playoffs ist ja bekanntlich alles möglich!

Am Sonntag (3. April 2022) trafen die Kölner Haie im letzten Hauptrundenspiel auf Ingolstadt. Der Kampf um den zehnten Platz als letzte Chance für die Playoff-Qualifikation wurde entschieden. Köln brauchte einen Punkt! „Wir wollen die Playoffs klarmachen. Vor voller Hütte ist das einfach geil. Wir haben es jetzt selber in der Hand“, sagte KEC-Kapitän Moritz Müller (35) im Vorfeld.

Die Haie lieferten: Am Ende stand ein umjubelter 1:0-Sieg nach Verlängerung. Trainer Uwe Krupp (56) sagte bei MagentaSport: „Kompliment an meine Mannschaft, die letzten Wochen waren nicht einfach, mit dem Abstiegsgespenst im Nacken. Aber so wie sie sich jetzt präsentieren, ist die Reise noch nicht vorbei. Das war eine Super-Leistung.“

Alles zum Thema Uwe Krupp

In der ersten Playoff-Runde geht es jetzt am 5. April (19.30 Uhr) in Köln gegen Ingolstadt weiter. „Das wird eine spannende Serie“, so Krupp. Die Ingolstädter bleiben gleich in Köln, um sich hier vorzubereiten.

Zum Spiel: Es wurde ein nervöser Beginn vor 14.682 Zuschauern: Die Kölner mussten nach vier Minuten die erste knifflige Situation überstehen: David McIntyre musste auf die Strafbank, doch die Gäste konnten ihre zweiminütige Überzahl nicht nutzen. In der achten Minute dann eine gute Chance für Kölns Julian Chrobot, doch er verpasste knapp. In der Folge blieb Köln am Drücker und mit weiteren guten Chancen durch Andreas Thuresson, Jonas Holos oder McIntyre.

In die erste Pause ging es mit einem 0:0. Kölns Lucas Dumont sagte nach dem ersten Drittel bei MagentaSport: „Beide Teams stehen hinten sehr stabil. Wir wollen die drei Punkte und wollen uns nicht mit einem zufriedengeben. Jetzt müssen wir unser Spiel spielen: konsequent und hart.“

Kölner Haie: Fans jubeln schon nach 60 Minuten

In der 26. Minute vergab Thuresson in Überzahl (Außennetz), Kollege Landon Ferraro musste nach einem Zweikampf verletzt auf die Bank humpeln. In der 28. Minute rettete Justin Pogge das 0:0 mit einer starken Reaktion. Alex Oblinger vergab dann frei die bisher größte Haie-Chance.

Ins Schlussdrittel starteten die Kölner nach Strafen gegen Patrick Sieloff und Maurice Edwards zunächst in doppelter Unterzahl. Der KEC überstand diese Phase ohne Gegentor, das war extrem wichtig. Zwölf Minuten vor dem Ende vergab Maxi Kammerer dann eine gute Chance, dann eine riesige Gelegenheit für Ingolstadt, die Haie mussten kämpfen, sie trennten nur noch wenige Minuten von den Pre-Playoffs.

Vier Minuten vor dem Ende musste Daniel Pietta auf die Strafbank, Köln hatte zwei Minuten Überzahl. Jon Matsumoto hatte die Chance aufs Tor, doch die Ingolstädter blockten jeden Schuss. Dann waren 60 Minuten rum. Köln mit dem 0:0 und einem Punkt in den Playoffs schon vor der Verlängerung. Die Fans feierten. In der Verlängerung machte Ferraro dann das umjubelte 1:0 zum Haie-Sieg.

Kölner Haie setzen im Playoff-Kampf auf Fan-Unterstützung

Trainer Uwe Krupp (56) setzte auch auf die Stimmung in der Lanxess-Arena: „Es ist Fakt, dass wir in dieser Saison vor Fans besser gespielt haben als ohne.“

Die Ausgangslage war klar: Ein Punkt würde den Kölnern reichen, um in die Pre-Playoffs einzuziehen. Da geht es nun wieder gegen Ingolstadt als Siebter. In den Pre-Playoffs spielen die Haie als Zehnter gegen den Siebten in der Serie Best of three (5., 7. und 8. April) um den Einzug ins Viertelfinale (ab 10. April). Das erste Spiel ist in Köln, die anderen Spiele dann in Ingolstadt. Kölns Maxi Kammerer sagte: „Es ist gut, dass wir das erste Spiel daheim haben.“ Die andere Serie: Nürnberg gegen Düsseldorf.

Kampf um Platz 10: Die DEL-Tabelle nach Quotientenregel

  1. 10. Kölner Haie: 1,304
  2. 11. Iserlohn Roosters: 1,288
  3. 12. Augsburger Panther: 1,241
  4. 13. Bietigheim Steelers: 1,214

Die Haie gewannen gegen Ingolstadt, zeitgleich verlor Iserlohn bei RB München 0:5, Augsburg siegte gegen Düsseldorf 3:0 und Bietigheim verlor 1:5 bei den Eisbären Berlin.

Pre-Playoffs (Best of three, 5. 7. und 8. April):

  1. ERC Ingolstadt (7.) - Kölner Haie (10.)
  2. Nürnberg Ice Tigers (8.) - Düsseldorfer EG (9.)

Playoffs, Viertelfinale (Best of five, ab 10. April):

  1. Eisbären Berlin (1.) - Letztplatzierter Sieger der Pre-Playoffs
  2. EHC Red Bull München (2.) - Bestplatzierter Sieger der Pre-Playoffs
  3. Grizzlys Wolfsburg (3.) - Fischtown Pinguins Bremerhaven (6.)
  4. Straubing Tigers (4.) - Adler Mannheim (5.)

Hätten es die Haie nicht geschafft, wäre es die dritte Spielzeit in Folge ohne Playoff-Teilnahme gewesen. Stürmer Oblinger sagte zuvor kämpferisch: „Wir haben keine Lust auf Sommerpause.“ Die ist auch erstmal verschoben.