„Ich bin immer erreichbar“KEC-Teammanager über Leben der Haie-Profis und Job bei prominenter Kölsch-Band

KEC-Teammanager FabianJedwabny steht im Rhein-Energie-Stadion beim Eishockey-Spiel in der DEL gegen Augsburg.

Fabian Jedwabny im Januar 2023 als Teammanager der Kölner Haie beim Stadion-Spiel gegen Augsburg.

Was passiert eigentlich bei den Kölner Haien in der Sommerpause? Einer, der am meisten zu tun hat, ist der Teammanager. EXPRESS.de sprach mit Fabian Jedwabny über seinen Job beim KEC.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Seit einem Jahr ist Fabian Jedwabny der Teammanager der Kölner Haie, zudem betreut er auch die Kölner Band Miljö in der Karnevals-Session.

Im Interview am 14. Juni 2023 spricht der 34-Jährige über die Saisonplanungen, seine Aufgaben und spannende Momente während einer Spielzeit.

Seit wann genau sind Sie Teammanager des KEC und seit wann betreuen Sie Miljö?

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Fabian Jedwabny: Seit dem 1. Juni 2022 bin ich bei den Haien, bei Miljö schon seit sechs Jahren. Der Kontakt zur Band kam über den Bassisten Max Eumann, den ich vom Fußball kannte. Aus einem ersten Mitfahren wurden mehrere Monate und mittlerweile nun tolle sechs Jahre.

Fabian Jedwabny: Liebe zum Karneval und zu den Kölner Haien

Was machen Sie bei den Konzerten?

Fabian Jedwabny: Eigentlich alles, was so anfällt. Ich fahre die Jungs, stimme Gitarren, rücke Mikrofone zurecht, gucke, ob sie im Vorfeld einen Raum haben, bin Psychologe und Physiotherapeut. Ich bin der Allrounder. Ich war selber 1999 Bauer im Dreigestirn in Odenthal-Voiswinkel – ich liebe es einfach, im Karneval etwas für das Publikum zu geben. Das mag ich mehr, als selber zu feiern.

Ist der Job mit der Tätigkeit beim KEC vereinbar?

Fabian Jedwabny: Die Haie stehen bei mir an erster Stelle. Beim Blick auf den Spielplan wird jedem schnell klar, dass ich nicht mehr alles mit Miljö machen kann. Aber wenn ich dabei sein kann, ist das sehr vertraut und wie Kegeln gehen mit Freunden.

Wie würden Sie die Aufgabe bei den Haien beschreiben?

Fabian Jedwabny: Der Job beim KEC als Teammanager ist schon sehr komplex. Ich lebe das Leben von 35 Personen ein Stück weit mit. Ich kümmere mich bei den Spielern um eine Wohnung, die Anmeldung bei der Stadt, einen Kita-Platz oder die Schule für die Kinder sowie auch um die Autosuche, falls neben dem Dienstwagen noch eins für die Familie benötigt wird. Und dann ist da noch die ganze Organisation um den Spielbetrieb – beispielsweise die Saisonplanung inklusive Hotelbuchungen, Reisen oder auch Abendessen. Man ist quasi die Schnittstelle zwischen Spielern, Trainerteam und Geschäftsführung – ich arbeite sehr eng mit unserem Sportdirektor Matthias Baldys zusammen.

Muss man den Spielern bei allem helfen?

Fabian Jedwabny: Bei vielem, das ist ja verständlich. Wenn ein Profi aus Kanada hierherkommt, weiß er ja erstmal gar nicht, was er alles machen muss. Und ein Kita-Platz zum Beispiel ist in Köln gar nicht so leicht zu bekommen, da kann man schon mal sechs Monate warten. Jeder Spieler braucht irgendwann Hilfestellung, das mache ich dann auch gerne. Denn über allem steht, dass wir den Profis das beste Umfeld bieten, damit sie sich voll aufs Eishockey konzentrieren können. Ich bin immer erreichbar für die Jungs, habe auch Ruhephasen, treibe aber immer im Fahrwasser der Mannschaft.

Klingt nach einem 24/7-Job...

Fabian Jedwabny: Das ist es auch – da braucht man schon eine große Leidenschaft und einen privaten Background, der es mitlebt und ermöglicht. Aber für mich ist das ein Traumjob, denn bei einem Winter Game oder einem Sieg in Düsseldorf Teil der Mannschaft zu sein, gibt mir so viel zurück. Da sind Nachtschichten schnell vergessen...

Die Kölner Band Miljö Backstage im Karneval.

Fabian Jedwabny (r.) ist nicht nur Teammanager der Kölner Haie, er kümmert sich in der Karnevals-Sesion auch um die Band Miljö (undatierte Aufnahme).

Was liegt jetzt in der Sommerpause alles an?

Fabian Jedwabny: Wir checken die Vereinswohnungen, wo die Spieler einziehen. Die werden dann mit Handwerkern aufgewertet, damit keiner etwas zu beanstanden hat. Da kann eine Schranktür festgezogen werden oder auch mal ein Ceranfeld ausgetauscht werden.

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Und wie läuft der Austausch mit Trainer Uwe Krupp?

Fabian Jedwabny: Wir sind eng verzahnt, er ist ein sehr kommunikativer Mensch und ein absoluter Teamplayer. Wir setzen uns zusammen und planen die komplette Saison rund um 52 Spiele. Dann versuche ich das Paket zu schnüren, welches für die Mannschaft das Beste ist.

Seid ihr schon mal zu spät zu einem Spiel gekommen?

Fabian Jedwabny: Nein, so eskaliert ist es noch nicht, aber es ist schon manchmal kritisch und man kommt ins Schwitzen. In Berlin hatten wir ein Hotel etwas außerhalb und mussten dann im Freitagnachmittagsverkehr in die Stadt zum Spiel fahren – hat aber geklappt. Kurios war’s vor der Partie in Augsburg als der Feueralarm anging und die komplette Halle geräumt werden musste. Das brachte die Spielvorbereitung schon gehörig durcheinander. Zum Glück stellte die Feuerwehr keinen Brand fest und wir gewannen das Spiel.