Es war ein bitterer Nackenschlag am Freitagabend (24. März 2023) für die Kölner Haie. Die Adler aus Mannheim brachen als erstes Team in dieser Serie den Heimfluch und siegten. Es war ein Sieg der Extra-Klasse, denn die Gastgeber drehten mit einer Energieleistung ein 0:3 gegen die Kölner noch in ein 4:3.

34 Sekunden vor Schluss führte Köln noch mit 3:2, dann schlugen die Mannheimer zweimal zu zum Sieg. In der Best-of-7-Serie führen sie nun mit 3:2 und haben am Sonntag (14 Uhr, live bei EXPRESS.de und MagentaSport) Matchpuck in der Lanxess-Arena.

DEL-Playoffs: Haie-Trainer Uwe Krupp wird emotional

Doch die Haie wollen es den Adlern nicht leicht machen. Im Gegenteil: sie wollen Spiel 7 am Dienstag in Mannheim erzwingen. KEC-Trainer Uwe Krupp (57) marschierte gleich nach dem Dämpfer in Mannheim verbal voran.

Krupp sagte: „Gratulation an Bill und die Adler Mannheim zum Sieg am Freitag. Das war alles sehr eng, ein richtiges Playoff-Spiel. Über weite Strecken haben wir all die Sachen gemacht, die wir machen müssen, um in Mannheim zu gewinnen. Dann haben sie das Glück gehabt, um das Spiel zu gewinnen. Unser Blick geht nach vorne. Am Sonntag sind wir an der Reihe, um ein Heimspiel zu gewinnen.“

Sein Gegenüber Bill Stewart (65) schmunzelte: „Ich denke, Köln war das bessere Team für 40 Minuten. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber es ist passiert. Es war verrückt, wie das Spiel verlaufen ist, ein Fehlschuss hier, ein geblockter Schuss da. Krämmer hat dann einen Big-Shot gemacht am Ende. Es ist sehr unterhaltsam, zwei Top-Teams gegeneinander. Ich habe Respekt für alle, die an dieser Serie beteiligt sind.“

Stewart schmierte den Kölner wie schon nach den Spielen zuvor reichlich Honig ums Maul. Krupp weiß das einzuordnen. Aber er lässt sich nicht einlullen.

Nach einer Frage eines Journalisten an Krupp wurde der KEC-Coach etwas emotional: Ob er schon mal ein Playoff-Spiel erlebt, dass in den letzten 34 Sekunden noch weggebrochen ist? Und konkret: „Können Sie ihrer Mannschaft da einen Vorwurf machen?“

Krupp antwortete ausführlich: „Ich würde nicht sagen, dass das Spiel weggebrochen ist, Mannheim hat einfach Druck gemacht. Wir wussten, irgendwann geht der Torwart raus. Und wer die Statistiken kennt, der weiß: wenn der Torwart draußen ist, hat man eine recht gute Chance, ein Tor zu schießen. Das ist nichts Ungewöhnliches. Auch, dass dann noch ein Abpraller kommt, ist nichts Außergewöhnliches. Ich sehe es eher so: Mannheim hat mit viel Energie gespielt, hat uns eingeschnürt. Dass am Ende Glück dabei ist, gehört zum Eishockey. Wir wissen, dass es kein Wunschkonzert ist.“

Die Viertelfinal-Termine der Kölner Haie:

1. Viertelfinale 1: Adler Mannheim – Kölner Haie 0:4
2. Viertelfinale 2: Kölner Haie – Adler Mannheim 1:2
3. Viertelfinale 3: Adler Mannheim – Kölner Haie 2:3 n.2.V.
4. Viertelfinale 4: Kölner Haie – Adler Mannheim 3:7
5. Viertelfinale 5: Adler Mannheim – Kölner Haie 4:3
6. Viertelfinale 6: Sonntag, 26. März, 14 Uhr: Kölner Haie – Adler Mannheim

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Krupp ging dann auch noch auf Stewarts Lobhudelei ein: „Wir spielen gegen eine absolute Top-Mannschaft. Bill lobt uns immer, aber ich glaube, das ist auch ein bisschen Playoff-Gequatsche. Mannheim hat eine absolute Top-Mannschaft in der Liga, jedes Jahr haben die eine Top-Mannschaft. Wir müssen am Anschlag spielen, das machen wir auch. Wir spielen eine gute Serie. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich sehe keine Not bei unserer Mannschaft. Was da angedeutet wird, mit einem Wegbruch, das sehe ich nicht. Wir müssen das wegstecken, wir müssen das verdauen. Das werden wir auch tun. Und wir wissen auch, wie wir zu spielen haben. Und wenn wir richtig spielen, können wir Mannheim Paroli bieten.“

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