Bielefelds Arabi als Heldt-Nachfolger?Jakobs: FC-Sportchef-Suche erst ab Herbst
Köln/Bielefeld – Jörg Jakobs (50) hat derzeit alle Hände voll zu tun. Hand in Hand mit Finanzchef Alexander Wehrle (46) arbeitet er an der Kaderplanung. 32 Spieler stehen Stand jetzt für die neue Saison unter Vertrag, der Interims-Sportchef muss acht Leih-Rückkehrern eine Zukunft bieten, Transfererlöse erzielen, Verstärkungen finden. Die Suche nach einem Nachfolger gehört derzeit nicht dazu, auch wenn das Thema gestern noch mal für öffentlichen Wirbel sorgte.
- 1. FC Köln sucht Nachfolger für geschassten Sportchef Horst Heldt
- Bielefelds Manager Samir Arabi ein Kandidat
- Jakobs: „Wir konzentrieren uns derzeit auf unseren Spielerkader.“
Mit Aufräumarbeiten kennt Jörg Jakobs sich aus. „Die Situation ist vergleichbar mit 2012. Eine schwierige finanzielle Lage, viele Spieler und ein schwieriger Transfermarkt.“ Wegen der Corona-Pandemie halten sich die Transferaktivitäten noch in Grenzen, die anstehende Europameisterschaft lässt vielleicht den ein oder anderen Groß-Klub noch zögern und ehe die Riesen aus England, Spanien oder Deutschland den Markt nicht mit ihren Millionen fluten, dürfte die Transferlawine nur schwerlich anrollen.
1. FC Köln lehnt Wolfsburg-Offerte ab
Beim FC sind bis jetzt keine unmoralischen Angebote eingetrudelt, die Witz-Offerte von Ex-Manager Jörg Schmadtke (57) über acht Millionen Euro wurde jedenfalls von Alexander Wehrle brüsk zurückgewiesen. Egal wie, Jakobs muss einen Transferüberschuss erwirtschaften, damit er die Mittel hat, um die nötigen Verstärkungen verpflichten zu können.
Dazu müssen er, Wehrle, Lizenzspielleiter Thomas Kessler (36) und Lukas Berg (27) noch mit acht Leihrückkehrern eine Zukunftsperspektive erarbeiten. Reichlich Arbeit für die Interimslösung.
Heldt-Nachfolge: Samir Arabi ein Kandidat
Doch wie sieht es mit seiner Nachfolge aus? Der Kicker brachte am Donnerstag einmal mehr Samir Arabi (42) ins Gespräch. Der Name ist schon lange in der Kölner Verlosung, aber tut sich da konkret etwas? EXPRESS hakte nach. Weder in Bielefeld noch in Kölner Vorstandskreisen wollte man etwas von Gesprächen wissen.
Die Wahrheit ist: Natürlich steht Arabi in Köln auf der Liste, war schon im Vorfeld der Verpflichtung von Armin Veh (59) als auch bei Horst Heldt (51) Kandidat. Arabi sieht den Job beim FC als Karrieresprung, heißt es, – und er kennt Vorstandsberater und Interimssportchef Jakobs seit geraumer Zeit aus gemeinsamen Tagen als Co-Trainer bei Alemannia Aachen.
Arabi führte Arminia Bielefeld in die Bundesliga
Arabi führte Bielefeld sensationell in die Bundesliga und hielt mit der Arminia noch sensationeller die Klasse, inklusive eines mutigen Trainerwechsels im Frühjahr vom beliebten Aufstiegscoach Uwe Neuhaus (61) zu Frank Kramer (46). Der Mann kann also nicht nur ein Team aufbauen und Talente finden, er hat auch Mumm in brenzligen Situation.
Allerdings steht Arabi nach EXPRESS-Informationen nicht alleine auf der Liste, die Jakobs gemeinsam mit Erich Rutemöller (76) laufend überarbeitet. Und: Er hat noch zwei Jahre Vertrag bei der Arminia. Heißt: Ein Wechsel mitten in der Vorbereitung auf die kommende Saison würde man in Bielefeld wohl kaum zustimmen und wenn, dann nur für viel Geld.
Geld, das der FC nicht hat. EXPRESS erfuhr: Obwohl Horst Heldt eine Abfindung von rund einer Millionen Euro erhält, ist das Paket mit dem Salär für Jakobs und Kessler plus dem Geld für den Ex-Manager günstiger, als wenn Heldt im Amt geblieben wäre. Müsste man Arabi ablösen und sein Gehalt bezahlen, sähe das natürlich gleich anders aus.
Projekt Jakobs/Kessler beim 1. FC Köln auf eine Saison angelegt
Und für aufwändige Verhandlungen wäre auch gar keine Zeit. Deshalb hat man das Projekt Jakobs und Kessler auch gleich für ein Jahr angelegt. Jakobs: „Es gibt derzeit keinerlei Gespräche. Wir konzentrieren uns auf derzeit auf die Kaderplanung und die anstehenden Transfers.“ Ab September starten dann die Suche und die Gespräche für den neuen starken Mann im sportlichen Bereich. Samir Arabi darf sich auf einen Anruf freuen.