Chaos-Finale für FC-FansBahn-Ärger und Einlass-Probleme in Stuttgart – Polizei beendet „Scharmützel“

Der Kölner Gästeblock beim FC-Gastspiel beim VfB Stuttgart am 34. Bundesliga-Spieltag.

Der Kölner Gästeblock am Samstag (14. Mai 2022) beim FC-Gastspiel beim VfB Stuttgart am 34. Bundesliga-Spieltag.

Beschwerliche Anreise für viele FC-Fans zum Saison-Finale beim VfB Stuttgart. Weil bei der Deutschen Bahn Überfüllung und Chaos herrschten, war beim Anhang des 1. FC Köln Geduld gefragt.

von Marcel Schwamborn  (msw)Béla Csányi  (bc)Jürgen Kemper  (kem)

Stress pur vor dem spannenden Finale um Europa beim 1. FC Köln! Die Mannschaft um Trainer Steffen Baumgart (50) schaffte es am Freitag (13. Mai 2022) noch entspannt im ICE nach Stuttgart, zahlreiche Fans hatten da am Samstag (14. Mai) deutlich mehr Probleme. Einmal mehr herrschte Chaos bei der Deutschen Bahn.

Die Strecke aus dem Rheinland über Mannheim ins Ländle war am Spieltag von mehreren Verspätungen und Zugausfällen betroffen. Die für gewöhnlich bequeme Anreise binnen zwei Stunden im ICE entwickelte sich für viele Anhängerinnen und Anhänger zu einer echten Ochsentour. In Stuttgart selbst ging es dann turbulent weiter.

Chaos um FC-Gastspiel beim VfB Stuttgart

Rund um das Stadion kam es vor Beginn des Spiels zu vereinzelten Zusammenstößen beider Fan-Lager. Die Polizei, die mit „größeren Kräften“ vor Ort war, versuchte die Lage unter Kontrolle zu bringen. Mehr als „kleinere Scharmützel“ wollten die Polizei auf EXPRESS.de-Nachfrage aber zunächst nicht bestätigen.

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Probleme gab es auch vor dem Gäste-Eingang, wo der VfB den großen Andrang nur mit Mühe kontrollieren konnte. Als die FC-Fans zum Anstoß den Block in roten Rauch hüllten, waren noch längst nicht alle auf ihren Plätzen.

Viele Kölnerinnen und Kölner erlebten den Anpfiff und die ersten Minuten vor den Einlass-Toren. Journalist Felix Tamsut schrieb bei Twitter über die beklemmenden Szenen vor dem Gästeblock: „Ich habe eine Panikattacke. Leute sind in meinen Armen zusammengebrochen. Mindestens einer musste behandelt werden. Es hätte viel schlimmer werden können. Möchte heulen.“

1. FC Köln: Fans bangen um pünktliche Stuttgart-Anreise

Moderator und FC-Fan Lukas Wachten berichtet EXPRESS.de über die lästige Anreise: „Der ICE wurde in Mannheim angehalten, weil er angeblich zu voll sei. Alle Kölner mussten aussteigen und auf den nächsten Zug warten, der aber auch zu voll war. Es gab erneut Durchsagen, dass wir aussteigen sollen.“

Erste Sorgen machten sich breit: Reicht es trotz der frühen Abreise um 9.17 Uhr in Köln-Deutz nicht bis zum Anstoß gute sechs Stunden später? Immerhin gab es nach langem Warten beim Zwischenstopp in Mannheim dann die Erleichterung.

„In den dritten Zug konnten wir dann wieder rein“, so Wachten weiter: „Mit dem haben wir dann nach vier Stunden Stuttgart erreicht. Die Deutsche Bahn war mit der Situation komplett überfordert und die Polizei in Mannheim war auch sauer, weil sie die wütenden Kölner Fans besänftigen mussten.“

1. FC Köln mit rund 6500 Gäste-Fans beim VfB Stuttgart

Für das Europa-Finale beim Abstiegs-Kandidaten machten sich rund 6500 Fans des 1. FC Köln auf den Weg nach Stuttgart, viele nutzten dafür die für gewöhnlich praktische Verbindung mit der Deutschen Bahn. Die war für den gewaltigen Andrang offenbar nicht gerüstet, mehrere Schnellzüge fuhren nur mit einem statt zwei Zugteilen – halbe Kapazität bei voller Auslastung!

Entsprechend herrschte auch bei Twitter Frust über die Probleme, über den sich mehrere Zugfahrer und Zugfahrerinnen beim offiziellen Bahn-Account beklagten.

„War eine schlechte Idee von Köln nach Stuttgart mit der Bahn zu fahren statt über Berlin oder irgendeine andere Stadt zu fliegen. 100 bis 150 Personen müssen aussteigen. Was für ein unfassbar schlechtes Unternehmen...“, so die Kritik in einem enttäuschten Tweet. In einer weiteren Beschwerde an die Bahn hieß es: „So, der Zug in Mannheim fährt nicht weiter, bis nicht 100 Personen ausgestiegen sind, andere Züge hat man in Mannheim einfach beendet. Ist das die Verkehrswende? Ich wollte nur ein Fußballspiel ansehen.“