FC-Sportboss Christian Keller war am Sonntag im Sport1-„Doppelpass“ zu Gast. Dort sprach er unter anderem auch über die weiterhin kritische finanzielle Lage des Klubs und warnte weiter.
Auswirkungen auf den KaderFC-Boss Keller weiter auf Spar-Kurs: „Werden damit beschäftigt sein“
Seit der Ankunft von Steffen Baumgart (51) schwebt der 1. FC Köln sportlich auf einer Welle des Erfolgs. Mit dem Trainer schafften es die Kölner nach Europa, gerieten bislang nie wirklich in den Abstiegskampf.
Um den FC mussten sich die Fans in den vergangenen anderthalb Jahren sportlich so gut wie keine Sorgen machen – finanziell dagegen schon!
Christian Keller spricht über finanzielle Lage des 1. FC Köln
Schlechtes Wirtschaften, überhöhte Gehälter und letztlich die Corona-Krise setzten dem Klub stark zu. FC-Sport-Geschäftsführer Christian Keller (44) – seit dem 1. April 2022 im Amt – sagte im vergangenen Jahr, der FC sei ein „Sanierungsfall“ und „strukturell defizitär“.
Zudem stellt der FC aktuell sein Gehaltsgefüge um, will seinen Profis in Zukunft nicht mehr als zwei Millionen Euro pro Saison zahlen.
Und auch bei Kellers Besuch im Sport1-„Doppelpass“ am Sonntag (5. März 2023) waren die Köln-Finanzen noch einmal Thema in der Runde.
„Die Lage war und ist schon sehr angespannt, weil die Pandemie Riesen-Löcher in die Kasse gerissen hat. Wenn bei so einem großen Stadion über einen längeren Zeitraum die Ticket- und Hospitality-Erlöse wegfallen, dann merkst du das einfach“, erklärte Keller die wirtschaftliche Situation des FC.
Christian Keller: „Wir werden die Gehaltskosten nochmal herunterfahren müssen“
„Wir werden in den nächsten Jahren damit beschäftigen sein, den Klub gesund zu machen und dann auch wieder handlungsfähig zu werden. Für diese Saison haben wir unseren Personalaufwand für den Lizenzkader um knapp 25 Prozent heruntergeschraubt“, sagte Keller weiter.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
In der laufenden Spielzeit werde der FC nach langem mal wieder ein sehr positives Finanzergebnis haben. Das heiße aber nicht, dass der Sanierungsweg zu Ende sei: „Wir werden die Gehaltskosten nochmal herunterfahren müssen, um unser strukturelles Defizit zu lösen.“
Neben den FC-Finanzen sprach die „Doppelpass“-Runde auch über den neuen Posten von Keller: Der 44-Jährige wurde am Freitag in den DFL-Aufsichtsrat gewählt.
Christian Keller: „Die Menschen kommen wegen des Spiels“
Dabei wollte der FC-Sportboss auch noch einmal klarstellen, dass sein neuer Posten nichts mit seiner kritischen Haltung gegenüber Investoren zu tun hat: „Das sind zwei total unterschiedliche Baustellen. Wer das in irgendeine Verbindung bringt, macht etwas falsch.“
Keller führte weiter aus: „Meine Überzeugung ist, dass Fußball etwas ist, dass für die gesamte Gesellschaft ist. Es ist eine der wenigen letzten großen Massenphänomen, wo alle zusammenkommen. Die Menschen kommen aber wegen des Spiels. Deswegen muss das Spiel auch immer im Mittelpunkt stehen. Es darf nicht so sein, dass das Spiel nur noch Mittel zum Zweck ist und der Kommerz und das Geld die treibende Kraft ist. Im Gegenteil, der Kommerz und das Geld ist Mittel zum Zweck, damit das Spiel besser wird.“ (tsc)