Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok hat sich nach dem Unentschieden am Sonntag in Regensburg über die Zustände im Jahnstadion beschwert. Seine Kritik richtete sich dabei vor allem an die DFL.
„Absoluter Skandal“Trainer von FC-Konkurrent mit nächster Wutrede – jetzt erwartet er einen Shitstorm

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Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok, hier am 2. März 2025 beim Heimspiel gegen den Hamburger SV, hat sich mit einem klaren Appell direkt an die DFL gerichtet.
Der SC Paderborn gehört in dieser Saison zu den zahlreichen Vereinen der 2. Bundesliga, die um den Aufstieg mitspielen. Am Sonntag (9. März 2025) hatten die Ostwestfalen gegen Regensburg sogar die Chance am 1. FC Köln vorbeizuziehen, doch gegen den Tabellenletzten gab es nur ein torloses Unentschieden.
Nach der Partie war es aber nicht die Leistung seiner Mannschaft, die Trainer Lukas Kwasniok (43) auf die Palme brachte. Auf der Pressekonferenz stand vor allem eins im Fokus: der desolate Rasen im Jahnstadion in Regensburg.
Lukas Kwasniok: „Das ist in der zweiten Liga ein absoluter Skandal“
„Unabhängig davon, ob wir hier 1:0 gewinnen, 0:0 spielen oder 0:1 verlieren: Dass ein Platz nicht gut ist, ist das eine, aber wenn man einen Platz nicht bewässert, ist das aus Profi-Sicht in der 2. Liga ein absoluter Skandal. Das ist gar keine Kritik an Regensburg, sondern an der DFL, dass sie es nicht schafft, da eine Regelung zu finden“, wütete der Coach nach dem Spiel.
Weiter sagte Kwasniok: „Du kannst kein Tempo ins Spiel bringen, jeder Ball verhoppelt. Wenn der Rasen völlig stumpf ist, kannst du den Ball nicht führen. Es war für beide Mannschaften gleich, aber ich habe auch mit Jungs gesprochen, die in der Vergangenheit ein anderes Trikot anhatten. Denen macht das auch nicht ganz so viel Spaß, alle zwei Wochen unter diesen Bedingungen hier zu spielen.“
Damit könnte der 43-Jährige auch FC-Leihgabe Sargis Adamyan (31) gemeint haben. Der Armenier ist von Hoffenheim, Brügge und Köln eigentlich eine hohe Rasen-Qualität gewöhnt. Im Rhein-Energie-Stadion wurde Anfang des vergangenen Jahres nach dauerhafter Kritik das Spielfeld erneuert.
Doch Lukas Kwasniok will dauerhaft etwas anstoßen: „Ich bin mir bewusst, dass ich vielleicht ein bisschen Shitstorm bekomme, aber irgendeiner muss die Wahrheit aussprechen. Ich komme aus der Landesliga und habe keine allzu hohen Ansprüche. Aber ein bisschen Wasser auf dem Platz wäre viel sinnvoller, als irgendwelche Tape-Streifen, die 0,5 Zentimeter zu hoch sind.“
Zum Abschluss richtete er sich direkt an die Deutsche Fußball Liga: „Das ist ein Appell an die DFL. Vielleicht gibt es ja in drei oder vier Jahren eine Vorschrift und dann sagen alle ‚Gott sei Dank gab es einen polnischstämmigen Deutschen, der den Mut hatte und es ausgesprochen hat‘.“
Den Friedensnobelpreis wird Kwasniok für seine Wutrede wohl kaum erhalten. Trotzdem ist seine Kritik sicher angekommen. In einer umkämpften 2. Bundesliga – in der nur ein Punkt über Aufstieg oder Relegation entscheiden kann – sollten die Platzbedingungen für alle Mannschaften gleich sein.