Abschied im Winter?Struber nennt Gründe für Adamyans Kader-Aus – Keller fällt alter Satz auf die Füße

Sargis Adamyan wird gegen Braunschweig eingewechselt.

Sargis Adamyan kommt beim 1. FC Köln (wenn überhaupt) nur noch als Joker zum Einsatz - wie hier gegen Eintracht Braunschweig (24. August 2024).

Sargis Adamyan stand gegen den KSC erstmals in dieser Saison nicht im Kader. Der Armenier hat auch unter Gerhard Struber seinen Durchbruch verpasst.

Er erhitzt die Gemüter der Fans des 1. FC Köln wohl wie kaum ein anderer Profi. Sargis Adamyan (31) ist seit seiner Verpflichtung im Sommer 2022 zu einer echten Reizfigur geworden. Dabei waren die Erwartungen und Hoffnungen in seine Person groß.

Der Stürmer kam mit der Empfehlung von sechs Toren aus 15 Spielen für seinen belgischen Leih-Klub FC Brügge ans Geißbockheim. Christian Keller (45) kannte den Armenier noch aus gemeinsamen Zeiten bei Jahn Regensburg, war sich sicher, dass der Stürmer die zum damaligen Zeitpunkt lahmende Offensive beleben würde.

Sargis Adamyan hat mehr Gelbe Karten als Tore auf dem Konto

Nach zwei Jahren herrscht allseits Ernüchterung. Nach 57 Pflichtspielen stehen mehr Gelbe Karten (sieben) als Tore (vier) zu Buche. Viele haben Adamyan längst abgeschrieben. Mit Blick auf die Statistiken in dieser Saison wohl zu Recht. Adamyan spielt keine Rolle unter Gerhard Struber (47).

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Der Angreifer spielte insgesamt mickrige 60 Minute in sieben Ligaspielen, saß dreimal 90 Minuten komplett auf der Bank und wurde nun beim 4:4-Spektakel gegen Karlsruhe nicht mal mehr in den Kader berufen – der vorläufige Tiefpunkt. „In der Trainingswoche haben sich andere Spieler ein Stück weit mehr positioniert. Sie haben auf seiner Position die Nase vorn“, lautete Strubers einfache Erklärung für das Kader-Aus.

Dabei war nach der Vorbereitung noch mal so etwas wie Hoffnung aufgekeimt, dass es vielleicht doch noch etwas werden könnte mit Adamyan und dem FC. Der armenische Nationalspieler sprühte vor Tatendrang und Spielfreude. Hätte Luca Waldschmidt (28) im letzten Test gegen Udine nicht noch mal aufgedreht, dann hätte Adamyan gegen den HSV in der Startelf gestanden.

So hat sich im Vergleich zu den vergangenen beiden Jahren nicht viel verändert. Statt einer echten Verstärkung ist Adamyan allerhöchstens Mitläufer. Und zwar ein teurer: Der Stürmer kostete damals nicht nur eine Millionen-Ablöse, er gehört mit seinem Gehalt auch zu den Besserverdienern im Kölner Kader.

Struber hat die Hoffnung nach außen zwar noch nicht aufgeben, andererseits bleibt ihm auch nichts anderes übrig als Optimismus zu versprühen. Er sagt: „Er ist ein ganz wichtiger Faktor für die Mannschaft. Er ist auch einer, der nicht aufsteckt und dranbleibt. Er steht uns in den kommenden Wochen hoffentlich wieder mit seiner Qualität zur Verfügung.“

Fest steht: Diesen Transfer muss sich Keller ankreiden. Auch er muss eingestehen, dass sein Plan mit dem Spieler nicht aufgegangen ist – obwohl er sich so sicher war.

Denn bei Adamyans Verpflichtung im Jahr 2022 sagte der FC-Boss selbstbewusst: „Sie werden sehen, dass Sargis Adamyan in jedem Vertragsjahr seine Verpflichtung rechtfertigen wird. Darauf können sie mich in vier Jahren nochmal ansprechen.“

Das wird sicher der eine oder andere machen, wenn Adamyan bei Vertragsende 2026 überhaupt noch beim FC ist. Bereits in den vergangenen beiden Wechsel-Perioden war man um eine Lösung bemüht. Im Winter wird man sich wohl erneut zusammensetzen und über einen vorzeitigen Abschied diskutieren.