Comeback nach 9115 TagenDas wurde aus den Europapokal-Helden von damals
Köln – Am 14. September kehrte der 1. FC Köln gegen beim FC auf die internationale Bühne zurück.
Exakt 9115 Tage nach dem letzten Europapokal-Spiel am 30. September 1992 bei Celtic Glasgow, als man nach einem 2:0-Sieg im Hinspiel durch ein 0:3 im Rückspiel in Glasgow doch noch aus dem Wettbewerb flog.
25 lange Jahre haben die FC-Fans auf diesen Moment gewartet, je fünf Ab- und Aufstiege mitgemacht (lesen Sie hier, wie in Köln nach dem Saisonfinale gefeiert wurde).
Jetzt sind die Europapokal-Abende endlich zurück in Müngersdorf – jene Flutlicht-Spiele, in denen Legenden gemacht werden.
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Die Stars von damals stehen schon lange nicht mehr auf dem Rasen – doch was machen die letzten Kölner Eurofighter eigentlich heute? EXPRESS hat sich die Startelf aus Glasgow einmal angeschaut:
Bodo Illgner: Weltmeister träumt von Job in der Bundesliga
Der Keeper hat eine ganz besondere Karriere hingelegt und (fast) alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: Er wurde 1990 Weltmeister, mehrfacher spanischer Meister mit Real Madrid, zwei Mal Champions-League-Sieger mit den Königlichen. Nur für einen großen Titel mit dem FC hat es nicht gereicht.
2001 beendete Illgner seine Karriere in Spanien – er spielte für nur zwei Vereine. Heute lebt er mit Frau Bianca abseits der Öffentlichkeit in Boca Raton (US-Bundesstaat Florida), zeitweise auch in Spanien.
Experte fürs Fernsehen
Hin und wieder trainiert der 50-Jährige junge Torwart-Talente, gibt seine Erfahrung weiter. Er verfolgt den Fußball weltweit, ist fürs US- und das deutsche Fernsehen Experte auf Abruf.
Seinen großen Traum lebt er aber noch nicht: Immer wieder hat Illgner betont, gerne als Sportdirektor arbeiten zu wollen, auch in der Bundesliga. Eine der wenigen Sachen, die er noch nicht erreicht hat.
Karsten Baumann: Viele Erfahrungen als Trainer gesammelt
Abwehrspieler Karsten Baumann blieb noch bis 1998 dem FC treu, ehe er den Club in Richtung Dortmund verließ. Auch weitere NRW-Vereine wie Rot-Weiß Oberhausen, Viktoria Köln oder der Wuppertaler SV reihten sich in seiner Vita ein.
Nach seiner Laufbahn als Aktiver absolvierte der heute 47-Jährige seine Trainerausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie und versuchte sich als Coach in der 2. und 3. Liga. Baumann war bei Rot-Weiß Erfurt, dem VfL Osnabrück, Erzgebirge Aue, dem MSV Duisburg und Hansa Rostock tätig – jedoch meist nicht viel länger als ein Jahr.
Seit Dezember 2015 ist der langjährige Kölner ohne Verein.
Alfons Higl: Deutscher Meister 2007 mit dem VfB Stuttgart
Alfons Higl wechselte 1995 vom FC zur damals zweitklassigen Fortuna, für die er aber nur elf Mal auf dem Platz stand. Er beendete seine aktive Laufbahn, feierte in der Saison 1999/2000 dann noch mal ein Kurz-Comeback beim Freiburger FC in der Landesliga Südbaden.
Anschließend schlug auch Higl eine Laufbahn als Trainer ein. Er war mehrfach als Co-Trainer beim VfB Stuttgart tätig, gewann dort 2007 mit Armin Veh die Deutsche Meisterschaft. Auch unter Thomas Schneider war Higl Co beim VfB.
Seit Anfang des Jahres trainiert der 52-Jährige den südbadischen Oberligisten Bahlinger SC.
Jann Jensen: 1992 Torschütze gegen Celtic Glasgow
Über den Dänen ist heute wenig bekannt. Er verließ Köln 1993 in Richtung Wolfsburg. Mit dem VfL feierte er 1997 den Aufstieg in die 1. Bundesliga, ehe er sich 1998 in die Heimat zurückzog, wo er kurz darauf seine Karriere beendete.
Für den FC stand er 56 Mal auf dem Platz, allein zehn Mal im Europapokal. Der Abwehrspieler erzielte 1992 die 1:0-Führung im Hinspiel gegen Celtic Glasgow und damit das vorletzte FC-Tor auf internationaler Bühne.
Carsten Keuler: Trainer in der Kreisliga A
Der Innenverteidiger schaffte beim FC den Sprung von der Jugend in die Bundesliga, machte sein einziges Europapokalspiel im September 1992 gegen die Schotten von Celtic.
1994 wechselte Carsten Keuler zur SG Wattenscheid 09, spielte danach unter anderem noch für den 1. FC Nürnberg, Unterhaching und Jahn Regensburg. Seine Profi-Karriere beendete der 45-Jährige 2005 beim SV Wehen-Wiesbaden.
2013 übernahm er den Trainerposten beim Neuwieder Fußballclub SSV Heimbach-Weis in der Kreisliga A.
Patrick Weiser: Früher FC, heute Leverkusen
Auch Patrick Weiser gehört zu den Spielern, die es beim FC von der Jugend in die Bundesliga geschafft haben. Er war in den 1990er Jahren eine feste Größe im Geißbock-Team.
1997 wechselte Weiser nach Frankreich zu Stade Rennes – nach zwölf Jahren in Köln. Nach gerade mal zwei Jahren kehrte er nach Deutschland zurück, wechselte zum VfL Wolfsburg, für den er sechs Jahre lang spielte und bei dem er Stammspieler war.
Rückkehr zum FC
Danach kehrte Weiser noch mal zum FC zurück, ohne jedoch wirklich zum Zug zu kommen. Nach seiner aktiven Karriere war er Jugend- und Co-Trainer beim FC, ehe er den Verein 2012 erneut verließ.
Der 45-Jährige machte den Fußball-Lehrer und ist seit 2016 Nachwuchstrainer bei Bayer Leverkusen, wo er dem Trainerteam der U19/U17 angehört.
Frank Greiner: Er wurde nach dem Europapokal-Aus zum FC-Retter
Der Mittelfeldspieler hatte seine größte Zeit sicherlich beim FC, war dort lange Leistungsträger.
Unvergessen ist sein vielleicht wichtigstes Tor überhaupt: Am 33. Spieltag der Saison 1992/1993 schoss Greiner den FC in der 80. Minute zum 2:1 gegen Schalke und damit zum Klassenerhalt.
Nach sieben Jahren in Köln wechselte er 1995 zum 1. FC Kaiserslautern, danach nach Wolfsburg, wo er seine Profi-Laufbahn später beendete.
2013 war er unter Dorinel Munteanu für einige Monate Co-Trainer beim russischen Club Mordowia Saransk. Heute arbeitet er bei einer Fußballschule in Wolfsburg.
Horst Heldt: Meister mit Stuttgart, Trainer-Verschleiß bei Schalke
Der 47-Jährige ist von den Kölner Euro-Kickern sicher derjenige, der heute noch am meisten in den Schlagzeilen ist. Vom FC wechselte er 1995 zunächst für vier Jahre zu 1860 München, spielte dann noch für Eintracht Frankfurt, Sturm Graz und den VfB Stuttgart.
In Stuttgart beendete Horst Heldt 2006 dann auch seine Spielerkarriere und wurde Sportdirektor beim VfB. Er holte Armin Veh als Trainer und feierte gemeinsam mit diesem den Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2007.
Sechs Trainer kamen und gingen – Heldt blieb
Von 2011 bis 2016 war Heldt Manager beim FC Schalke 04. In seiner Amtszeit wurden etliche Trainer verschlissen – so arbeiteten Felix Magath, Ralf Rangnick, Huub Stevens, Jens Keller, Roberto Di Matteo und Andre Breitenreitner unter Heldt.
Seit März 2017 ist er Manager bei Hannover 96, mit denen er in diesem Sommer den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga feierte.
Andrzej Rudy: Wandervogel auf Tour durch Europa
Der Pole Andrzej Rudy hat es bei keinem Verein lange ausgehalten. Nach dem FC war er noch bei etlichen Vereinen in Deutschland, Belgien und Holland aktiv, unter anderem auch bei Ajax Amsterdam.
Später war der 51-Jährige eine Zeit lang als Techniktrainer im Jugendbereich des FC aktiv. Dann trainierte er ein Jahr die Sportfreunde Siegen, später die U17 des TSC Euskirchen.
Aktuell ist Rudy nicht im Fußballbereich aktiv.
Rico Steinmann: DDR-Talent hat heute nichts mehr mit Fußball am Hut
Rico Steinmann war einst eines der größten Talente der DDR, wechselte nach deren Ende zum 1. FC Köln, wo er – trotz regelmäßiger Einsätze – jedoch niemals den absoluten Durchbruch schaffte.
1997 wechselte der Mittelfeldspieler zu Twente Enschede, wo er 2000 seine Karriere nach einer schweren Verletzung beendete.
Danach war er zwar noch kurz als Teammanager des Chemnitzer FC aktiv, verschwand dann aber von der Fußball-Bildfläche.
Heute hat er nichts mehr mit Fußball zu tun, ist im Großhandel für das Marketing zuständig. „Das Drumherum ist nicht meins“, sagte er 2014 „Transfermarkt.de“ auf die Frage, ob er sich keinen Job als Manager oder Berater vorstellen könne.
Frank Ordenewitz: Schütze des letzten Europapokal-Tores scoutet heute für die Konkurrenz
Frank Ordenewitz kam 1989 von Werder Bremen zum 1. FC Köln, machte rund 150 Spiele für den FC.
Er ist der Schütze des letzten Kölner Europapokal-Tores. Im Hinspiel gegen Celtic Glasgow erzielte der heute 52-Jährige am 15. September 1992 das vermeintlich vorentscheidende 2:0, welches der FC im Rückspiel aber doch noch aus der Hand gab und ausschied.
Nach vier Jahren Köln wechselte er nach Japan, dann zum HSV und wieder nach Japan. Nach einigen Stationen bei kleineren Vereinen in Niedersachsen beendete er seine Karriere.
Seit 2005 ist Ordenewitz als Scout für Werder Bremen im Einsatz, seit 2012 sogar Chefscout beim Team von der Weser.
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