Dejan Ljubicic musste beim 1:1 des 1. FC Köln bei Werder Bremen frühzeitig runter. Der Österreicher war stark gelb-rot-gefährdet. Auf der anderen Seite hätte ein Ex-Kölner fliegen müssen.
„Muss Schiedsrichter verstehen“Gelb-Rot-Wirbel in Bremen: Flog Ex-FC-Star nur wegen Ljubicic-Gnade nicht?
Es war nicht der Nachmittag des Dejan Ljubicic (25). Der Österreicher musste beim 1:1 des 1. FC Köln in Bremen (am Samstag, 20. Mai 2023) bereits in der 33. Minute vom Feld.
Ljubicic war mit Gelb vorbelastet und hatte Glück, dass er nach seinem zweiten Foul (an Jens Stage) nicht mit Ampelkarte vom Platz flog. „Das waren zwei Situationen, die man mit Gelb bewerten kann, aber nicht muss. Wir haben uns dann auf der Bank ausgetauscht und die Tendenz war klar da, dass du in so einer Phase den Wechsel machen musst“, sagte Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler (37) und ergänzte: „An einem anderen Tag bei einem anderen Schiedsrichter geht er vielleicht mit Gelb-Rot runter.“
Ex-Kölner Leo Bittencourt schrammt an Gelb-Rot vorbei
Doch auch die Gastgeber hatten Glück, dass Schiedsrichter Robert Hartmann (43) beide Augen zudrückte. Denn der bereits verwarnte Leo Bittencourt (29) mähte den für Ljubicic eingewechselten Jan Thielmann (20) im Vollsprint um.
Der Referee ließ zur Verwunderung der Kölner Bank weiterspielen, statt den Ex-FC-Profi vom Platz zu stellen. „Das war eine Situation, wo sich Jan über rechts super durchsetzt und gegen Leo Bittencourt dann das Foul zieht. Da lässt er weiterlaufen, weil er weiß, wenn er pfeift, muss er Gelb-Rot geben“, so Kesslers Einschätzung.
Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!
Eine Konzessionsentscheidung, wie der Leiter der Lizenzmannschaft vermutete: „Am Ende muss man den Schiedsrichter verstehen, weil du in der einen Situation nicht so entscheiden kannst und in der anderen so, gerade in solch einer wichtigen Phase der Saison. Deswegen ist Leo dann auch zur Halbzeit rausgegangen. Das haben die Bremer auf der anderen Seite wahrscheinlich genauso bewertet wie wir.“
Bitter für Ljubicic, der später in den Katakomben offen zugab: „Ich habe heute nicht gut gespielt.“ Für die frühe Auswechslung hatte er Verständnis. Kessler: „Dejo ist ein total intelligenter Junge und weiß, dass das nichts mit Leistung zu tun hat. Es war am Ende des Tages, um die Mannschaft zu schützen.“ Trainer Steffen Baumgart (51) ist es „wichtig, dass die Jungs diese Entscheidung zu 100 Prozent respektieren und akzeptieren“.