FC-MittelstürmerDiese Spieler trugen schon die Rückennummer 9 bei den Geißböcken

Toni Polster ist fokussiert. Er trägt ein rot-weißes Köln-Trikot von Puma mit dem Ford-Logo auf der Brust.

Toni Polster am 13. Februar 1998 im Müngersdorfer Stadion bei der 1:2-Niederlage gegen den HSV.

Traditionell: Die Rückennummer 9 gehört den Stürmern. An dieses ungeschriebene Gesetz hält sich auch der 1. FC Köln. EXPRESS.de wirft einen Blick auf die Neuner seit Einführung der festen Nummern.

von Julian Meiser  (jm)

Trikotnummern haben einen großen Aussagewert: Klassischerweise trägt der Spielmacher die prestigeträchtige Nummer 10 auf dem Rücken, der defensive Abräumer vor der Abwehr die 6 und die Außenverteidiger laufen mit der 2 bzw. der 3 auf. Köln-Trainer Steffen Baumgart war zu aktiven Zeiten allerdings ein echter Quertreiber, was die Beflockung seines Trikots anging.

Stürmer Baumgart trug bei Union Berlin und Energie Cottbus die für Angreifer ungewöhnliche Nummer 2 auf dem Rücken. Traditionell ist allerdings die Nummer 9 für Mittelstürmer vorgesehen. Grund genug, um einen Blick auf die Neuner des 1. FC Köln seit Einführung der festen Trikotnummern im Jahr 1995 zu werfen!

Große Namen und große Flops trugen beim FC die Nummer 9

Der erste war Toni Polster. Der Ösi-Knipser traf 78-mal für den FC. Die Fans tauften ihn damals „Toni Doppelpack“, weil er so oft zweifach zuschlug (18 Mal alleine in seiner FC-Zeit).

Alles zum Thema Sebastian Andersson

Danach wurden einige dem Begriff Torjäger nicht mehr gerecht...

Luca Waldschmidt (seit 2023)

Auch wenn als Spielertyp kein klassischer Neuner ist, ging der siebenmalige deutsche Nationalspieler mit der Mittelstürmer-Nummer in seine Leih-Saison beim 1. FC Köln.

Die ganz großen Torjägerqualitäten zeigte Waldschmidt übrigens bei der U21-EM im Jahr 2019. Damals schoss er die DFB-Auswahl mit sieben Toren in fünf Spielen bis ins Endspiel gegen Spanien. Auf seinem Rücken prangte damals allerdings die 10.

Sebastian Andersson (2020-2023)

Bis zum Sommer trug Sebastian Andersson die Nummer 9 beim 1. FC Köln. Der Schwede kam im Sommer 2020 von Union Berlin an den Rhein, plagte sich seitdem immer wieder mit Verletzungssorgen herum.

Am Ende verließ Andersson den FC nach Auslaufen seines Arbeitspapiers, zuvor hatte er mehrfach erkennen lassen, dass sein Verhältnis zum Klub durch die vielen Verletzungen und unterschiedliche Auffassungen über deren Behandlungen komplett abgekühlt war.

Simon Terodde (2017-2020)

Simon Terodde von hinten. Er breitet fragend die Arme aus.

2 Fussball Bundesliga 1 FC Koeln SV Darmstadt 98 26 04 2019 Simon Terodde 9 1 FC Koeln 2

Ein Neuner wie er im Buche steht: Egal bei welchem Verein er spielt, Simon Terodde trifft wie am Fließband. Mittlerweile darf er sich Rekordtorschütze der 2. Bundesliga nennen. Beim FC prangte zwischen 2017 und 2020 die Nummer 9 auf seinem Rücken. Während seiner FC-Zeit Anfang der 2010er-Jahre hatte er erst die 15 und dann die 30 getragen.

Artjoms Rudnevs (2016-2018)

Artjoms Rudnevs' Lieblingsnummer ist eigentlich die 16, diese war allerdings von Pawel Olkowski belegt, als der Lette nach Köln kam. In 18 Bundesliga-Einsätzen für den FC schoss er lediglich drei Tore.

Anthony Ujah (2013-2015)

Anthony Ujah sitzt auf dem Boden, Diego Benaglio beugt sich über hin und redet ihm gut zu.

Kölns Neuner Anthony Ujah muss am 20. Dezember 2014 von Wolfsburgs Schlussmann Diego Benaglio getröstet werden.

Anthony, genannt Tony, Ujah spielte drei Jahre beim FC. Im ersten Jahr musste er mit der Nummer 22 Vorlieb nehmen, danach wechselte er auf die klassische Rückennummer 9. Momentan spielt er für Eisern Union und läuft mit der 11 auf.

Stefan Maierhofer (01/2013-06/2013)

Der Österreicher Stefan Maierhofer war ein wahrlicher Wandervogel: Für sagenhaft 17 unterschiedliche Vereine lief er zu Profi-Zeiten auf und trug unter anderem die 33, die 34, die 37, die 39, die 42 – und in seinem halben Jahr bei den Geißböcken eben die 9.

Chong Tese (2011-01/2013)

Chong Tese verschränkt die Arme, er trägt Boxhandschuhe.

Probierte sich nicht nur am Ball: Chong Tese posiert am 10. Oktober 2012 mit Boxhandschuhen.

Kennen Sie noch Chong Tese? Der Mann wurde in Japan geboren, ist Sohn eines Südkoreaners und war dennoch Nationalspieler Nordkoreas, weil seine Mutter aus dem diktatorisch regierten Staat kommt.

Verblüffend: In den Medien wurde er als „Wayne Rooney Asiens“ angekündigt, beim FC blieb er aber erfolglos.

Manasseh Ishiaku (2008-2010)

Nigerianer haben ein Faible für den 1. FC Köln und der 1. FC Köln für Nigerianer: Erinnert sei an Sunday Oliseh, Pascal Ojigwe, Emmanuel Dennis, Tolu Arokodare, Kinglsey Ehizibue, den bereits erwähnten Tony Ujah und eben Manasseh Ishiaku. Während er bei den Zebras aus Duisburg seine Qualitäten unter Beweis gestellt hatte, konnte er als Geißbock nicht glänzen.

Patrick Helmes (2006-2008)

Patrick Helmes dreht der Kamera den Rücken zu.

Der verzweifelte Patrick Helmes zieht sich am 25. September 2006 das Trikot übers Gesicht.

Gefühlt zierte nahezu jede Trikotnummer den Rücken von Patrick Helmes: zunächst die 17, dann die 9. Als er nach seinen Stationen in Leverkusen und Wolfsburg zurück nach Köln kam, bekam er erst die 16, dann die 10. Wettbewerbsübergreifend erzielte Helmes in 95 Spielen 47 Tore für den FC Köln und bereitete 17 weitere Treffer vor.

Attila Tököli (2004-2005)

In Ungarn durch seinen Torhunger bekannt, in Köln durch Verletzungen geplagt. Attila Tököli lief nur viermal für den FC auf. Ein Treffer gelang ihm nicht.

Sebastian Helbig (2002-2004)

Sebastian Helbig faltet seine Hände am Hinterkopf. Auf dem Rücken prangt die Nummer 9.

Schlägt nach einer vergebenen Chance am 27. September 2003 mal wieder die Hände über dem Kopf zusammen: Sebastian Helbig.

Ein begnadeten Torjäger war Sebastian Helbig nie. Er traf in 33 Partien für die Geißböcke weder im DFB-Pokal noch in der 1. oder 2. Bundesliga.

Georgi Donkov (1998-2002)

Der bulgarische EM-Fahrer Georgi Donkov lief vier Jahre lang für den FC auf und konnte in 81 Ligaspielen zehn Tore erzielen, eins in der ersten Bundesliga, neun in der 2. Bundesliga.

Toni Polster (fest von 1995-1998)

Toni Polster und Thomas Berthold gehen zum Kopfball hoch.

Toni Polster mit der Nummer 9 im Duell mit Thomas Berthold am 5. April 1998.

Goalgetter Toni Polster zeigte beim 1. FC Köln, wie Toreschießen funktioniert. Der österreichische Lockenkopf, der über mehrere Jahre hinweg stolz die Rückennummer 9 trug, kam in 168 Partien für die Geißböcke auf 88 Tore und 22 Vorlagen. 1998 verließ Polster den Klub und schloss sich den Fohlen aus Mönchengladbach an.