Es gibt im Fußball Tage, da geht einfach gar nichts. Dies musste nun auch Toni Polster (57) erfahren. Am Freitagabend brachen bei der Regionalliga-Truppe der früheren Sturmlegende des 1. FC Köln alle Dämme. Aber das hatte Gründe.
Auf Corona-Chaos folgt Mega-KlatscheFC-Legende Polster erlebt Debakel in Österreich
Wien/Köln. Als Spieler war er ein gefürchteter Knipser, der genau wusste, wo das Tor steht – und für seine Klubs (unter anderem den FC Sevilla, Austria Wien und den 1. FC Köln) wie am Fließband einnetzte. Längst ist Toni Polster (57) inzwischen aber Trainer, feierte vor zwei Wochen erst sein zehnjähriges Jubiläum als Verantwortlicher an der Seitenlinie des österreichischen Hauptstadtklubs SC Wiener Viktoria.
Toni Polster: Halbe Mannschaft fällt aus, dann scheppert es nach der Pause
Doch am Freitag (3. September 2021) musste das beliebte FC-Idol, das 79-mal in 150 Spielen für die Geißbock-Elf in der Bundesliga traf, einen ganz bitteren Abend im Wiener Stadtderby hinnehmen. Denn: Vor 2100 Zuschauern gab es in der Regionalliga beim Wiener Sport-Club mit 1:8 (!) furchtbar auf die Mütze.
Das kuriose Ergebnis hatte allerdings Gründe. Denn Österreichs Rekordtorschütze Polster (45 Treffer für die ÖFB-Auswahl) musste für die Partie quasi seine halbe Mannschaft corona-bedingt ersetzen. „Sechs Ausfälle!“ lautete sein kurzer, trockener und bedienter Kommentar am Tag nach der grausam hohen Pleite im Prestige-Duell gegenüber EXPRESS.de.
Was auch immer im Pausentee zusammengebraut worden sein mag (Halbzeitstand 3:1), es kann den Meidlinger Jungs nicht bekommen sein. Denn gleich drei Gegentore in den neun Anfangsminuten des zweiten Durchgangs brachen der Wiener Viktoria das Genick.
Besonders bitter: Für die mit zwölf Punkten aus fünf Spielen zuvor top in die Saison gestartete Polster-Elf hätte ein Sieg im Derby Tabellenplatz eins zur Folge gehabt. Doch im Klub gibt man sich kämpferisch: So soll schon im nächsten Heimspiel gegen die Admira Juniors „Wiedergutmachung“ betrieben werden. Polster: „Wir haben schon in der nächsten Woche die Möglichkeit das auszubessern.“
Wer den Schaden hat, braucht indes für den Spott bekanntlich nicht zu sorgen. Und so seien laut „Krone“ auf der Tribüne sogar Erinnerungen an den legendären 7:0-Erfolg des Wiener Sport-Clubs gegen Juventus Turin von 1958 wach geworden. „Die sind ja noch schlechter als Juventus“, habe mancher Fan gescherzt.