Der 1. FC Köln hat die Fortsetzung der Conference-League-Partie beim 1. FC Slovacko für sich entschieden. Ondrej Duda sicherte dem Bundesligisten vom Elfmeter-Punkt einen 1:0-Sieg.
FC-Sieg nach Nebel-ChaosIm zweiten Elfer-Anlauf: Köln weiter im Euro-Rennen – Finale gegen Nizza
Kölns Chaos-Trip zum 1. FC Slovacko endet mit drei Punkten! Donnerstagabend war das Conference-League-Spiel wegen zu viel Nebel zunächst zweimal verschoben und dann kurz nach Anpfiff abgebrochen worden. Bei der 83-Minuten-Fortsetzung am Freitagmittag (28. Oktober 2022) schoss Ondrej Duda den FC zum 1:0-Sieg.
Ausgerechnet der Slowake lässt Köln weiter vom Europapokal-Achtelfinale träumen. Duda hatte zuletzt vor 292 Tagen für den FC getroffen, sagt nun erleichtert: „Wir haben gewonnen, das war wichtig für uns. Ich freue mich.“
1. FC Köln braucht Sieg gegen OGC Nizza zum Weiterkommen
In Uherské Hradiste beendete er seine Mega-Durststrecke vom Elfmeterpunkt aus: Duda, nach 74 Minuten eingewechselt, traf nach Foul an Joker-Kollege Tigges ganz cool per Strafstoß (82.). Top-Scorer Kainz hatte zuvor schon einen Elfer verballert (51.).
Nach dem 1:0-Erfolg in Tschechien bleibt Köln mit sieben Punkten Tabellendritter der Gruppe D, hat jeweils einen Zähler Rückstand auf Nizza und Belgrad.
Mit einem Sieg im abschließenden Spiel gegen die Franzosen am kommenden Donnerstag (3. November, 21 Uhr) wäre zumindest Rang zwei, und damit die Teilnahme an der Zwischenrunde gegen einen Absteiger aus der Europa League, sicher.
Auch der Gruppen-Sieg, gleichbedeutend mit der direkten Qualifikation fürs Achtelfinale, ist noch drin, falls Partizan gegen Slovacko patzt. Mit einem Unentschieden oder einer Pleite im Nizza-Duell ist Köln jedoch raus!
Coach Steffen Baumgart (50): „Wir wollen gegen Nizza gewinnen. Aber jetzt atmen wir erst mal durch. Die Jungs haben hier alles rausgehauen. Das war ein verdienter Sieg für uns.“ Ein Sieg mit 1013 Minuten Unterbrechung...
Das Slovacko-Spiel war Donnerstagabend, 20.07 Uhr, von Schiedsrichter Giorgi Kruaschwili (36, Georgien) abgebrochen worden. Freitagmittag ging es bei 15 Grad und ohne Nebel weiter – mehr als 18 Stunden nach dem eigentlich geplanten Anpfiff. Und zwar mit einem Einwurf von Kingsley Schindler. Schließlich wurde die Partie nicht neu gestartet, sondern mit sieben Minuten und einer Sekunde auf der Uhr fortgesetzt.
FC-Kapitän Jonas Hector vorzeitig aus Tschechien abgereist
Baumgarts Elf war dieselbe wie am Vorabend. Ohne den verletzten Kapitän Jonas Hector, der noch am Donnerstag nach der Verlegung per Charter-Flieger abgereist war. Linksverteidiger-Stellvertreter Kristian Pedersen allerdings, der wie Hector das Abschlusstraining hatte abbrechen müssen, konnte mitmischen.
Der Großteil der über 1000 FC-Fans, die trotz UEFA-Strafe Tickets für das Mini-Stadion Miroslav Valenta (nur 8.000 Plätze) ergattert hatten, war Freitagmittag ebenfalls wieder dabei – und gab stimmungstechnisch ganz klar den Ton an!
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Viel Fußball von ihrem Team bekamen die Kölner Fans zunächst erneut nicht zu sehen. Was dieses Mal aber nicht am Nebel lag…
Denn der FC tat sich gegen den Tabellen-Zehnten der tschechischen Fortuna Liga schwer, hatte in Halbzeit eins nur zwei kleine Chancen durch Adamyan (28./34.). Auf der Gegenseite rettete der Pfosten bei einem Kopfball von Doski (42.).
Florian Kainz verschießt Elfmeter, Ondrej Duda trifft
Dann wurde Kapitän Kainz die Führung auf dem Silbertablett serviert. Genauer gesagt: auf dem Elfmeterpunkt! Nach Foul an Adamyan gab es zum ersten Mal Strafstoß für den FC. Der Österreicher, in der Bundesliga schon zweimal per Elfer erfolgreich, visierte das rechte Eck an und scheiterte an Slovacko-Keeper Nguyen (51.).
So musste Köln weiter bangen. Baumgart brachte mit Tigges, Maina und Duda neues Offensiv-Personal. Mark Uth, mit Hector am Donnerstag abgereist, fehlte als Alternative im Kader.
Und Slovacko blieb unangenehm! Für die vor der Partie punktgleichen Tschechen galt wie für die Geißböcke: Bei einer Pleite ist das Euro-Aus besiegelt.
Tor-Szenen waren absolute Mangelware, bis zur 78. Minute: Duda tauchte frei vor Nguyen auf, verdribbelte sich aber, statt direkt abzuschließen. So parierte der Slovacko-Keeper.
Vier Minuten später jubelte der Slowake dann nach seiner Elfer-Erlösung! „Vor dem Spiel war Kainzi eingeteilt. Normalerweise trifft er immer. Ich habe mir den Ball einfach genommen und geschossen“, so Duda.
Kainz, bereits ausgewechselt, freute sich auf der Bank mit und sagte nach Abpfiff: „Gott sei Dank hat Ondrej den Elfmeter reingehauen. Ich hatte die letzten beiden in die rechte Ecke getroffen, dieses Mal leider nicht. Aber ich bin sehr froh, dass Dudi das Tor gemacht hat.“ Und dass Schwäbe den Dreier mit einer Top-Parade gegen Hofmann (84.) festhielt!
Bitter: Maina musste nur 17 Minuten nach seiner Einwechslung verletzt wieder raus. Baumgarts Lazarett vergrößert sich. Dadurch feierte Youngster Maximilian Schmid in der Nachspielzeit sein Profi-Debüt.