Druck auf die Verantwortlichen wächstFC kassiert nächste Pleite – Ex-Kölnerin wird zur Spielverderberin

Selina Cerci (r.) traf am Sonntag (13. Oktober 2024) gegen ihren Ex-Klub, den 1. FC Köln.

Selina Cerci (r.) traf am Sonntag (13. Oktober 2024) gegen ihren Ex-Klub, den 1. FC Köln.

Die Frauen des 1. FC Köln bleiben in der Frauen-Bundesliga weiter sieglos. Nach der Niederlage gegen Hoffenheim wächst der Druck auf Coach Daniel Weber vor dem Keller-Duell gegen Carl Zess Jena.

von Jürgen Kemper  (kem)

Vier Niederlagen und ein Unentschieden lautete die ernüchternde Bilanz der Frauen des 1. FC Köln vor dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim am Sonntag (13. Oktober 2024). Gegen die TSG sollte endlich der Knoten platzen und der lang ersehnte erste (Heim)-Sieg eingefahren werden.

Dieses Vorhaben ging nach hinten los, der FC bleibt nach der bitteren 0:3-Heimniederlage gegen die Kraichgauerinnen weiter sieglos und steckt tief im Abstiegsschlamassel fest. Am kommenden Wochenende (Samstag, 14 Uhr) im absoluten Keller-Duell gegen den Tabellen-Nachbarn Carl Zeiss Jena muss zwingend ein Sieg her.

Christan Keller hat hohe Erwartungen an die Frauen des 1. FC Köln

Der Druck – auch auf Coach Weber – wächst. Die Mannschaft bleibt im bisherigen Saisonverlauf (zumindest was die Punkte angeht) weit hinter den Erwartungen der Verantwortlichen zurück, dazu kommt das peinliche Pokal-Aus gegen den Erzrivalen Borussia Mönchengladbach (2. Liga). Christian Keller wird nicht müde zu betonen, dass man mit diesem Kader eigentlich nicht gegen den Abstieg spielen müsste.

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Gegen Hoffenheim war dieser allerdings dezimiert. Coach Daniel Weber musste nämlich auf zwei wichtige Spielerinnen verzichten. Stammtorhüterin Jasmin Pal und Kapitänin Celina Degen wurden nicht rechtzeitig fit. Für Pal stand Pauline Osigus im Tor. Die 19-Jährige erlebte eine geruhsame erste Hälfte, nur bei einem Kopfball von Cazalla, der an die Latte klatschte, wäre die junge Keeperin chancenlos gewesen.

Der FC tat sich aber mindestens genauso schwer, gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. Diese Offensiv-Probleme begleiten das Team von Daniel Weber schon über die gesamte Saison, der FC stellt mit vier Treffern den drittschlechtesten Sturm der Liga.

Die beste Chance des ersten Durchgangs hatte Taylor Ziemer. Die US-Amerikanerin scheiterte aber aus kurzer Distanz an TSG-Keeperin Laura Dick. Ansonsten wurde es nur gefährlich, wenn die TSG-Kickerinnen ihre Torhüterin gleich mehrfach mit riskanten Rückpässen in Bedrängnis brachten. So ging es folgerichtig mit 0:0 in die Kabinen.

Nach der Pause folgte dann der frühe Doppel-Schock. Denn während die FC-Abwehr gedanklich noch gar auf dem Platz war, schlugen die Gäste gleich doppelt zu. Erst nutzte Memeti Abstimmungsprobleme in der Kölner Hintermannschaft aus (48.), keine zwei Minuten später traf ausgerechnet Selina Cerci zum 2:0.

Die Stürmerin, die vergangene Woche mit ihrem Team „Las Ligas Ladies“ die Baller League gewonnen hat, war vor der Saison vom FC zur TSG gewechselt. Mit ihren Toren hatte sie maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt der Kölnerinnen.

Nun tat sie ihren Ex-Teamkolleginnen mit dem Tor extrem weh, denn von diesem Rückstand erholte sich Weber-Elf nicht mehr. Ziemer hatte zwar noch die Riesen-Chance auf den Anschlusstreffer, fand an diesem Nachmittag aber erneut ihre Meisterin in Keeperin Dick.

In letzter Sekunde legte Hoffenheim dann sogar noch mal nach. Nach einem Freistoß traf TSG-Verteidigerin Cazalla per Kopf zum 3:0. Kurz danach pfiff Schiedsrichterin Nadine Westerhoff die Partie dann ab.