„Starrsinnig, aberwitzig, nicht zeitgemäß“FC-Boss Heldt attackiert DFB nach Hand-Zoff
Köln – Frust-Alarm am Geißbockheim. Der 1. FC Köln ärgert sich gewaltig über seinen Leblos-Auftritt in der ersten Halbzeit gegen Freiburg (1:4) – und über den DFB! Sportboss Horst Heldt (51) machte seiner Schiri-Wut am Montag (10. Mai) Luft.
- 1. FC Köln nach 1:4-Klatsche gegen SC Freiburg sauer über zurückgepfiffenes Tor
- Horst Heldt schießt gegen DFB
- Jan Thielmanns 2:2 war für den FC-Sportchef regelkonform
Nach dem 0:2-Rückstand zur Pause hatte die Mannschaft von Friedhelm Funkel (67) am Sonntagnachmittag gegen die Breisgauer eine Aufholjagd hingelegt, in der Nachspielzeit den vermeintlichen Ausgleich durch Jan Thielmann (18) erzielt. Doch Schiedsrichter Marco Fritz (43) gab den Treffer nicht, entschied auf Handspiel von Vorlagengeber Jonas Hector (30).
Wut beim 1. FC Köln: Horst Heldt: „Ein klares Tor“
Horst Heldt war noch einen Tag später mächtig sauer, schimpfte am Rande des Teamtrainings im Franz-Kremer-Stadion: „Aus meiner Sicht war das ein klares Tor.“ Dieses „angebliche Handspiel“ sei „nicht mehr erträglich“.
Der FC-Sportboss holte aus: „Ich habe am Sonntagabend noch Kontakt zu Lutz-Michael Fröhlich (Vorsitzender der Schiedsrichterkommission, Anm. d. Red.) aufgenommen, der mir das erklären sollte. Das konnte er so kurz nach dem Spiel noch nicht. Was ich zum wiederholten Male nicht verstehe: Beim Elfmeter – den man geben kann, aber nicht muss – schickt der Videoassistent den Schiedsrichter nach draußen, um sich die Szene noch mal anzuschauen. Warum beim Tor dann nicht?“
Hand-Regel: Irritationen um die „T-Shirt-Linie“
Bei der strittigen Situation in der Nachspielzeit bekam Fritz aus dem Video-Keller das Signal: Klares Handspiel, du musst nicht zum Bildschirm. Das erklärte der Unparteiische später FC-Coach Funkel.
Heldt konnte es nicht fassen: „Dafür geht es um zu viel, um die Situation nicht komplett zu beleuchten. Das ist enttäuschend. Jeder Punkt hilft uns, das wäre der Ausgleich gewesen. Dass der Treffer nicht zählte, war aberwitzig und einfach nicht zu respektieren.“
Vor Saisonbeginn sei sowohl bei den Spieler-Schulungen als auch bei der Manager-Tagung der „Trikotärmel als Orientierungsmaß“ genannt worden, so Heldt. Jonas Hector hatte bereits nach Abpfiff von dieser „Ärmelgrenze“ gesprochen.
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Problem: Laut des offiziellen Regelwerks geht die „T-Shirt-Linie“ nur bis zur Achselhöhle – der Begriff ist missverständlich. Wie so vieles rund um die Hand-Entscheidungen in der Bundesliga! Da einige TV-Bilder zeigen, dass Hector den Ball nicht nur mit der Schulter, sondern auch mit dem Oberarm berührt hatte, bestätigte der DFB Fritz' Pfiff nach Spielende.
Horst Heldt: DFB ist beratungsresistent
Doch einmal in Rage, holte FC-Boss Heldt zum Rundumschlag gegen den Verband aus: „Alle wünschen sich, dass Manuel Gräfe weitermachen darf, aber da verändern sie die Altersgrenze nicht. Die besten Schiedsrichter werden einfach weggejagt, da ist der DFB beratungsresistent. Das ist starrsinnig und nicht mehr zeitgemäß. Aber das passt zum DFB in den letzten Wochen.“
Kölns Geschäftsführer Sport ist allerdings auch bewusst, dass sein Team die Klatsche gegen Freiburg zu einem Großteil selbst zu verantworten hatte: „Die erste Halbzeit haben wir komplett verbockt. Die Niederlage tut weh, aber es hilft nichts. Wir müssen uns nicht nur einreden, sondern daran glauben, dass noch alles möglich ist. Jetzt erst recht.“
Berechtigt oder nicht – der FC muss seinen Hand-Frust nun schleunigst abschütteln!