Pokal-Gegner im CheckSportboss weiß, wie man Köln schlägt – das erwartet Köln in Jena

Tobias Werner spielt mit Carl Zeiss Jena gegen den 1. FC Köln.

Ex-Profi Tobias Werner (M.) gewann am 25. August 2006 mit Carl Zeiss Jena gegen den 1. FC Köln um Pekka Lagerblom (r.) und Aleksandar Mitreski.

Der 1. FC Köln will im DFB-Pokal bei Carl Zeiss Jena nichts anbrennen lassen. EXPRESS erklärt, was für ein Gegner auf die Jungs von Steffen Baumgart wartet.

von Martin Zenge  (mze)

Jena/Köln. Keine Frage, der 1. FC Köln ist am Sonntag (8. August, 15.30 Uhr) im DFB-Pokal bei Carl Zeiss Jena der klare Favorit. Doch was genau erwartet die Mannschaft von Steffen Baumgart (49) gegen das Regionalliga-Team aus Thüringen? EXPRESS macht den Gegnercheck!

Form: Carl Zeiss Jena mit Fehlstart in der Regionalliga

Jena will in der Regionalliga Nordost um den Aufstieg mitspielen, hat aber einen Fehlstart hingelegt. Aus drei Spielen holte Carl Zeiss nur einen Zähler – mit einem 0:0 bei Lok Leipzig am vergangenen Samstag.

Köln-Coach Baumgart warnt aber: „Sie hatten in jedem Spiel die Möglichkeit, ein besseres Ergebnis zu erzielen. Was Ballbesitz und Torschüsse angeht, waren sie bei den Niederlagen die überlegene Mannschaft.“

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Kader: Wenige Spieler mit Erfahrung in höheren Ligen

Bekannte Gesichter sucht man bei dem Viertligisten vergebens. Kapitän der Jenaer ist Offensivmann Maximilian Oesterhelweg (31), einer der wenigen Akteure mit Zweitliga-Erfahrung (aus seiner Zeit beim VfR Aalen). Gilt auch für Mittelfeldmann Leon Bürger (21), der vor der Saison von Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig kam, dort aber nur Kurzeinsätze hatte.

Das bislang einzige Saisontor schoss Sturm-Joker Vasilios Dedidis (21), ein Eigengewächs. Für mehr Gefahr soll der Ex-Ingolstädter Maximilian Wolfram (24) sorgen, der Neuzugang könnte am Sonntag sein Debüt feiern.

Maximilian Oesterhelweg spielt mit Carl Zeiss Jena gegen Lok Leipzig.

Maximilian Oesterhelweg, hier am 31. Juli 2021 gegen Lok Leipzig, ist Kapitän von Carl Zeiss Jena.

FC-Trainer Baumgart über Jenas Stärken: „Die haben sie vor allem, was das Umschaltspiel angeht. Sie haben Geschwindigkeit auf den Außenpositionen, können einen guten Ball spielen, wenn man sie lässt.“ Zuletzt spielte Jena im 4-3-3-System, will gegen Köln aber umstellen.

Baumgart sicher: „Wir haben alle Möglichkeiten, diesen Gegner nach 90 Minuten zu schlagen. Trotzdem wissen wir, dass es ein intensives und hartes Spiel wird.“

Verantwortliche: Sportboss weiß, wie man 1. FC Köln schlägt

Carl-Zeiss-Trainer ist seit Juli 2020 der Ex-Zweitliga-Profi Dirk Kunert (53). Zuvor hatte er unter anderem im Nachwuchs von Bayer Leverkusen, des VfL Wolfsburg und Hamburger SV gearbeitet – und auch bei Baumgarts früherem Klub Berliner AK.

Kunert vor dem Pokal-Kracher: „Wir spielen gegen einen Bundesligisten – alles andere als ein Sieg für Köln wäre eine große Überraschung. Aber Pokal ist eben nicht Liga. Köln hat ein gutes Umschaltspiel, hohe Aggressivität und mit Steffen Baumgart einen Trainer, der seine Energie auf seine Mannschaft überträgt."

Tobias Werner und Dirk Kunert stehen bei Carl Zeiss Jena an der Seitenlinie.

Jenas Sportdirektor Tobias Werner (l.) und Trainer Dirk Kunert am 18. Oktober 2020

Jenas Sportboss ist kein Unbekannter: der frühere Augsburg-Profi Tobias Werner (36). Während seiner aktiven Karriere konnte der Offensivmann (23 Bundesliga-Tore, 24 Vorlagen) den FC sowohl mit Augsburg als auch zuvor mit Jena schlagen. 2006 erzielte Werner ausgerechnet gegen Köln sein erstes Zweitliga-Tor – Carl Zeiss gewann mit 3:2.

Bilanz: 1. FC Köln patzte nur beim ersten Duell

Fünfmal trafen Köln und Jena bislang aufeinander. Carl Zeiss gewann nur die erste Partie – eben jenes Zweitliga-Heimspiel zu Beginn der Saison 2006/07, in dem Werner traf.

Gerade mal zwei Wochen später standen sich die Mannschaften erneut gegenüber, dieses Mal im DFB-Pokal. Und der FC nahm durch einen Doppelpack von Adil Chihi einen 2:1-Auswärtssieg mit. Die übrigen drei Duelle stiegen allesamt in der 2. Bundesliga und gingen an Köln. Die Bilanz lautet also 4:1 für den FC.

Stadion: Pokal-Auftakt auf einer Baustelle

Das Ernst-Abbe-Sportfeld ist derzeit eine Baustelle, wird zu einer gut 15.000 Zuschauer fassenden Fußball-Arena umgebaut. Zuletzt wurde die Gegengerade abgerissen. Deswegen sind am Sonntagnachmittag nur 2.728 Zuschauer dabei (360 Karten gingen nach Köln).

Von den Gastgebern heißt es: „Der FCC hätte gut und gern ein Vielfaches der Tickets verkaufen können. Die Nachfrage war hoch, doch die Vorgaben der örtlichen Behörden vor dem Hintergrund der Corona-Situation sowie die aktuell im Stadion laufenden Baumaßnahmen ließen keine höheren Kapazitäten zu.“

Das Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena wird umgebaut.

Im Frühling begann der Umbau des Ernst-Abbe-Sportfelds in Jena.

Masken müssen Fans im Stadion nach Einnahme ihres Platzes nicht tragen, es gilt auch keine „3G“-Regelung. Heißt: Zuschauer müssen weder geimpft, noch genesen oder getestet sein.

Baumgart, der in Jena noch nie gewonnen hat, erwartet trotz der Baustelle eine hitzige Pokal-Atmosphäre: „Carl Zeiss ist eine der größten Traditionsmannschaften im Osten – und dementsprechend werden wir empfangen werden. Wir müssen gewappnet sein.“