Trainer Steffen Baumgart erklärt, warum der 1. FC Köln noch einen zusätzlichen Stürmer verpflichten möchte.
Was Baumgart „noch fehlt“FC sucht neuen Stürmer: „Keiner weiß, wie lange das gut geht“
Köln. Noch dreieinhalb Wochen hat das Transfer-Fenster geöffnet. Der 1. FC Köln will bis dahin auf zwei Positionen nachlegen, sucht neben einem neuen Linksverteidiger auch einen weiteren Stürmer – obwohl Steffen Baumgart (49) im Angriff derzeit „fünf, sechs Möglichkeiten“ hat, wie er selbst sagt. Aber: Niemand kann voraussagen, wie fit Anthony Modeste (33) und Sebastian Andersson (30) wirklich sind!
Baumgart über Kölns Stürmer-Suche: „Das hat nichts mit der Qualität zu tun. Wir haben mit Tony und Seb einfach zwei Stürmer, die zuletzt nicht jedes Spiel gemacht haben. Im Moment sieht es sehr gut aus, aber keiner weiß, wie lange das gut geht, wenn die dauerhafte Belastung kommt.“
Steffen Baumgart erwatet „Täler“ der Sturm-„Küken“
Dazu hat der FC mit Jan Thielmann (19) und Tim Lemperle (19) „zwei Küken, bei denen wir auch mit gewissen Tälern rechnen müssen“ sowie Mark Uth (29) und Ondrej Duda (26), die Baumgart (zunächst) auf der Zehn besser aufgehoben sieht: „Sie sind sehr gut darin, Eins-gegen-eins-Situationen zu lösen und den letzten Pass zu spielen.“
„Das heißt“, resümiert Baumgart, „was uns vielleicht noch fehlt, ist ein Stürmer, von dem wir eine gewisse Konstanz erwarten können.“ Bei allem Lob der vergangenen Tage für Modeste & Co. macht der Trainer auch klar: „Das können wir bei unseren Spielern nicht – das ist ein Hoffen, was wir haben. Deswegen gucken wir weiter nach einem Stürmer, der uns helfen kann.“ Es dürfte auf eine Leihe hinauslaufen.
Wobei Baumgart, der in Jena zunächst mit Modeste und Thielmann in der Spitze plant, betont: „Egal, welcher Stürmer kommt, es wird niemand sofort gesetzt sein. Das muss man sich hier hart erarbeiten, und das finde ich gut.“
Steffen Baumgart sieht Ondrej Duda nicht im Sturm
Ondrej Duda, der vergangene Saison oft als falsche Neun aushelfen musste und diese Rolle in der slowakischen Nationalmannschaft regelmäßig einnimmt, hatte unter der Woche gesagt, dass er im neuen FC-System neben seiner Stammposition Zehn auch eine der beiden Spitzen spielen könne.
Da hat Baumgart eine andere Meinung. „Ich bin froh, dass ich den Fußballlehrer gemacht habe und die Jungs so ins Spiel schicken kann, wie ich mir das am besten vorstelle“, sagt er und erklärt grinsend: „Ich finde es wichtig, dass Spieler sagen, sie können alles. Manchmal sehe ich das ein bisschen anders – das eine können sie besser als das andere.“
Im Falle von Duda heißt das: „Ondrej ist für mich kein vorderer Stürmer, da fehlen mir das Anlaufverhalten und die Geschwindigkeit nach vorne. Er kommt eher aus der Zehner- oder Achter-Position.“ Was Modeste, Thielmann und Lemperle zeigen, sei dagegen, „gerade wenn es ums Anlaufen geht, genau das, was wir sehen wollen.“
Dass sich Dauer-Sorgenkind Andersson zunächst mit der Joker-Rolle begnügen muss, hatte Baumgart bereits angekündigt. Dennoch ist er froh: „Seb steht viel mehr auf dem Trainingsplatz als letztes Jahr und setzt alles daran, zu spielen. Noch reicht es aber nicht von Anfang an.“
Baumgarts Sturm-Fazit vorm Saisonstart: „Wir haben kein Problem auf dieser Position, können jederzeit variieren und verschiedene Spieler-Typen bringen – das kann nicht jeder von sich behaupten.“ Es weiß eben nur keiner, wie lange das gut geht…