Steffen Baumgart verrät, wer im Angriff des 1. FC Köln aktuell die besten Karten hat. Aus seiner Torwart-Entscheidung für den DFB-Pokal macht der FC-Coach dagegen ein Geheimnis.
Wieder Pause für „Waffe“ Andersson So sieht Baumgarts Sturm-Hierarchie aus – Schwäbe zum Start im FC-Tor?
Köln. Transfer-Flops, Verletzungspech, chronische Harmlosigkeit – der Sturm war in der vergangenen Saison Kölns größte Schwachstelle! Nur 34 Tore in 34 Spielen, diese Ausbeute hätte den FC um ein Haar in die 2. Liga befördert. Ist unter Offensiv-Spezialist Steffen Baumgart (49) Besserung in Sicht? Vor dem Pokal-Start in Jena (Sonntag, 8. August, 15.30 Uhr) ruhen viele Hoffnungen auf Anthony Modeste (33)!
Am Donnerstag war es wie so oft in den vergangenen Monaten. Sebastian Andersson (30), im Herbst 2020 als Ersatz für Torjäger Jhon Cordoba (28) gekommen, suchte man im Mannschaftstraining vergebens. Der Angreifer, der in seinem ersten FC-Jahr aufgrund von Knie-Problemen nur 18 Partien bestritt, brauchte erneut eine Pause.
Steffen Baumgart: Sebastian Andersson zunächst Joker
Bereits am Mittwoch hatte Andersson weite Teile des Trainings auf dem Rad verbracht, sich zwischenzeitlich mehrfach an sein lädiertes Knie gefasst. Neue Sorgen?
Coach Baumgart klang während der Vorbereitung optimistisch, was die Entwicklung seiner Nummer neun angeht – und will auch jetzt nichts von einem Rückschlag wissen: „Seb hat fast jede Trainingseinheit mitgemacht. Wir müssen immer mal wieder Rücksicht zeigen und ihn rausnehmen. Ich gehe aber davon aus, dass er Freitag trainiert und am Wochenende ganz normal dabei sein kann.“
Wie fit ist Andersson wirklich? EXPRESS hakte nach, ob der Schwede bereit für die Startelf wäre. Baumgart: „Ich glaube schon, dass er das machen könnte. Die Frage ist, ob ich das gutheiße. Es geht nicht darum, dass er einmal 90 Minuten spielt – sondern darum, ihn so oft und so gut wie möglich für uns einzusetzen.“
Steffen Baumgart lässt Anthony Modeste und Jan Thielmann stürmen
Planungssicherheit sieht anders aus, nicht umsonst fahndet der FC nach einem weiteren Stürmer – doch Andersson spielt in Baumgarts Gedanken eine feste Rolle. Zunächst als Joker. „In den ersten Spielen hat er eher die Rolle des Einwechslers, kann dann seine Qualität unter Beweis stellen – das hat er auch schon“, sagt der FC-Coach und erklärt: „Das hat auch etwas damit zu, wie Jan und Tony drauf sind. So wie es aussieht, werden die beiden anfangen.“
Youngster Thielmann (19) und Oldie Modeste (33) haben in Kölns Sturm-Hierarchie aktuell die Nase vorn. Der Franzose hat es nach seiner verkorksten Vorsaison – mit ebenfalls riesigen Verletzungsproblemen und einer Null-Tore-Leihe – tatsächlich geschafft, sich wieder einen Startelfplatz zu erobern.
Baumgart: „Tony kommt im Training und in den Spielen zu sehr guten Abschlüssen, hat immer wieder gute Aktionen. Was das Läuferische angeht, gibt es immer noch einen Unterschied zwischen Jan und ihm, das wird immer so sein. Aber wenn wir es schaffen, Tony in Abschlusspositionen zu bringen, hat er eine Qualität, die wir brauchen.“
Joker sollen für 1. FC Köln zur „Waffe“ werden
Heißt auch: Mark Uth (29) darf wohl erst mal auf seiner Wunsch-Position hinter den Spitzen ran – obwohl Baumgart während der Vorbereitung angedeutet hatte, dass er den Ex-Schalker eigentlich eher ganz vorne im Angriff sieht. Dazu könnte es kommen, sobald EM-Fahrer Ondrej Duda (26) wieder in Top-Form ist.
Andersson bleibt zunächst die Bank. Doch für Baumgart sind die Joker ganz entscheidend, wie er betont: „So können wir noch mal Druck machen von der Bank. Ich hoffe, das wird in dieser Saison zu einer Waffe, dass wir zum Ende immer wieder nachlegen können. Es ist wichtig, dass die Jungs das annehmen.“
Neben dem Sturm steht auch der Torwart-Plan für den Pflichtspiel-Auftakt. Die große Frage: Darf Nummer zwei Marvin Schwäbe (26, kam vom dänischen Meister Bröndy IF) im Pokal ran? Baumgart lässt sich noch nicht in die Karten blicken, sagt nur: „Die Jungs wissen schon Bescheid.“
Fest steht: Würde Stammkeeper Timo Horn (28), der spätestens zum Liga-Auftakt gesetzt ist, in Jena den FC-Kasten hüten, müsste man kein Geheimnis daraus machen…