Vor Saisonstart des 1. FC KölnJakobs kämpft mit den Ladenhütern

Ismail Jakobs (1. FC Köln) trägt einen Ball zum Training des 1. FC Köln.

Ismail Jakobs, hier am 24. Mai 2021 auf dem Weg zum Training, ist ein Verkaufsobjekt, das sicher Interessenten beim 1. FC Köln vorstellig werden lässt.

von Alexander Haubrichs  (ach)

Köln. Nur noch wenige Tage bis zum Trainingsstart des 1. FC Köln. Am Donnerstag, 1. Juli, werden Trainer Steffen Baumgart (48) und Interims-Sportchef Jörg Jakobs (50) Rede und Antwort stehen. Man darf gespannt sein, wie sie die Aufgabe angehen werden. Denn obwohl Stand jetzt 33 Spieler unter Vertrag stehen, kann man kaum ausmachen, wie da eine konkurrenzfähige Bundesliga-Mannschaft auf dem Platz stehen soll. EXPRESS erklärt: Das macht die Planungen so schwer!

Salih Özcan und Timo Hübers Teil des Kaders von Steffen Baumgart

Nach einer quälend langen Corona-Saison mit der finalen Relegations-Rettung bei Holstein Kiel erhofft sich ganz Köln neue Aufbruchsstimmung von Neu-Coach Steffen Baumgart. Doch ein Trainer braucht auch Material zum Arbeiten – und wie mit diesem Kader der anspruchsvolle Spielstil Baumgarts umgesetzt werden soll, ist völlig offen.

Nach der Vertragsverlängerung von Salih Özcan und der Verpflichtung von Timo Hübers (soll nach Medizincheck am Mittwoch unterschreiben) ist klar: Abgänge müssen her! „Wir sind mit den Spielern, um die es geht, im Austausch und hoffen, dass wir Lösungen finden“, sagt Jakobs. Doch das wird mehr als schwer!

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1. FC Köln: Das sind die Verkaufsobjekte

Die Verkaufsobjekte: Natürlich muss der 1. FC Köln so tun, als seien Sebastiaan Bornauw (22), Ellyes Skhiri (26) und Ismail Jakobs (21) vollwertige Mitglieder des Kaders.

Auf der anderen Seite ist der FC dringend auf Transfereinnahmen angewiesen, muss bei einem Abgang aber auch für Ersatz sorgen können. Schnelle Entscheidungen wären da von Vorteil. Doch Kölns Kaderplaner Jörg Jakobs sagte: „Ich rechne damit, dass der Markt erst spät in Bewegung kommt. Auch wegen der Europameisterschaft. Es gleicht einem Blick in die Glaskugel.“

Jörg Jakobs und die Ladenhüter des 1. FC Köln

Noch schwerer als beim Verkauf der wenigen Stars tun sich Jakobs und Co. mit dem teuren Erbe jahrelanger verfehlter Kaderplanung der drei Vorgänger Jörg Schmadtke (57), Armin Veh (60) und Horst Heldt (51).

Aufwand und Ertrag standen und stehen bei den Transfers von Spielern wie Vincent Koziello (25), Louis Schaub (26), Niklas Hauptmann (25) oder Lasse Sobiech (30) in keinem Verhältnis.

1. FC Köln von Gesprächsbereitschaft der Profis abhängig

Selbst die Rahmendaten des Transfers von Dominick Drexler (31), der ohne Bundesliga-Erfahrung als 27-Jähriger für 5,5 Millionen Euro aus Midtjylland kam und in der Bundesliga deutlich siebenstellig verdient, sorgen bis heute für Kopfschütteln.

Es gibt eine ganze Reihe von Spielern bis tief in den Kader hinein, für die klar ist: Außerhalb des 1. FC Kölns ist da kein Verein, bei dem ich auch nur annähernd so viel verdienen kann wie hier. Und wem die angebotenen Lösungen nicht passen, der sitzt halt seinen Kontrakt am Geißbockheim aus. Deshalb ist es für Jakobs auch so schwer, Abnehmer für seine Ladenhüter zu finden. Und erst wenn hier Lösungen gefunden sind, kann die Suche nach Verstärkungen wirklich beginnen.