Nach dem Abstieg benötigt der 1. FC Köln eine neue Hierarchie im Team. Nach mindestens zwei Abgängen braucht es einen neuen Mannschaftsrat und auch die Kapitäns-Frage sollte zumindest neu gestellt werden.
Kapitän und MannschaftsratFC braucht neue Führungsachse – wer wird Strubers Anführer?
Neue Besen kehren gut…
Das erhoffen sich die Verantwortlichen des 1. FC Köln auch im Fall von Gerhard Struber (47). Der Österreicher soll den Klub nach dem bitteren Abstieg wieder auf Kurs bringen und so schnell wie möglich die Mission Wiederaufstieg in Angriff nehmen.
Bleibt Florian Kainz Kapitän beim 1. FC Köln?
Der Anführer an der Seitenlinie ist gefunden, jetzt braucht es noch Anführer auf dem Platz. Denn mit den sicheren Abgängen von Marvin Schwäbe (29) und Benno Schmitz (29) und der weiterhin offenen Hängepartie um Davie Selke (29) braucht es mindestens zwei, im schlechtesten Fall drei neue Mitglieder für den Mannschaftsrat.
Als einer der Ältesten ist Dominique Heintz (30) ein logischer Nachrücker. Der sympathische Pfälzer hat über 200 Bundesliga-Spiele auf dem Buckel, hat in seiner Karriere schon einen Berg an Erfahrungen gesammelt und ist ein offener und ehrlicher Kommunikator. Daneben ist Jan Thielmann (22) jemand, der in diese Rolle reinwachsen kann. Der Youngster soll und will mehr Verantwortung übernehmen –auf und neben dem Platz.
Und dann steht noch die wichtigste Führungs-Frage im Raum: Wer wird kommende Saison FC-Kapitän? Der bisherige Anführer Florian Kainz (31) muss um seinen Chef-Status bangen. Der Druck der Binde lähmte den Österreicher über weite Strecken der Saison. Das Amt war ihm zwar eine große Ehre, aber auch eine ebenso große Bürde. Unter dem Druck war der Mittelfeldspieler (zu) oft nicht in der Lage, seine Bestleistungen abzurufen. Die Hoffnung ist, dass ihn sein Landsmann Struber – beide sind in derselben Berater-Agentur – wieder in die Spur bringt.
Das Amt soll nach der verkorksten letzten Saison aber zumindest neu ausgeschrieben werden. Nach dem Schwäbe-Aus braucht es auf jeden Fall schon mal einen neuen Vize-Kapitän.
Mit Routinier Mark Uth (32), der sich als allererster zum FC bekannt hat, drängt sich einer auf, der stets vorangeht, das nötige Standing innerhalb der Mannschaft besitzt und dessen Wort in der Kabine Gewicht hat. Das einzige Risiko bei dieser Wahl wäre Uths Verletzungsanfälligkeit. Der Porzer hat in den vergangenen beiden Saisons zusammen lediglich 14 Bundesliga-Spiele bestritten – eigentlich zu wenig für jemanden, der auf dem Platz das Kommando haben soll.
Vom Charakter her wäre auch Selke ein geborener Käpt’n! Der Angreifer bringt vieles mit, was ein Anführer haben muss. Allerdings fehlt auch vier Wochen nach dem feststehenden Abgang weiterhin ein klares FC-Bekenntnis. Wenn er bleibt, ist er definitiv in der Verlosung.
So oder so wird sich Struber rasch Gedanken machen müssen, um das leidige Thema, das den FC in der Abstiegssaison begleitet hat, so früh wie möglich vom Tisch zu bekommen.