„Entscheidung liegt nicht nur bei uns“Keller erklärt stockende Winter-Suche, sieht den FC aber „gut vorbereitet“

Christian Keller ballt die Faust nach dem Sieg in Kaiserslautern.

Christian Keller freute sich nach dem Sieg in Kaiserslautern (22. Dezember 2024 über die drei Punkte für den 1. FC Köln und den Gewinn der Herbstmeisterschaft.

Der 1. FC Köln fahndet intensiv nach Verstärkungen. Doch die Suche ist ins Stocken geraten, das Umfeld wird zunehmend unruhiger. Christian Keller erklärt die schwere Marktlage.

von Jürgen Kemper  (kem)

Still ruht der See beim 1. FC Köln. Geplant war eigentlich, dass Gerhard Struber (47) mindestens einen Neuzugang als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum liegen hat.

Doch der Transfer von Abwehrspieler Gregory Wüthrich (30) ist auf der Zielgeraden geplatzt. Der FC hat aufgrund der Krankenakte des Schweizers Abstand von der Verpflichtung genommen.

FC-Boss Keller: „Wir hatten lange Zeit und sind gut vorbereitet“

Der zweite geplante Transfer hängt weiter in der Schwebe. Denn bei Stürmer Ivan Prtajin (28) fällt erst eine Entscheidung, wenn Union Berlin einen neuen Trainer hat. Dann hat der Kroate die Wahl zwischen einem Verbleib in Köpenick, einem favorisierten Wechsel zum FC oder einem Transfer zu Hannover 96, das nach EXPRESS.de-Informationen bereits seit anderthalb Jahren an Prtajin baggert.

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Das FC-Umfeld wird langsam schon unruhig, der Vorwurf: Durch die Transfersperre hatten die Verantwortlichen nun genügend Zeit, die Winter-Transferphase vorzubereiten.

„Die Erwartungshaltung an diese Winterperiode ist natürlich sehr hoch“, sagt Christian Keller (46) im Interview auf „fc.de“ und erklärt: „Du kannst die Transferperiode lange vorbereiten, aber am Ende hängt alles auch daran, welcher Klub bereit ist, einen Spieler abzugeben. Wir hatten lange Zeit und sind gut vorbereitet – die Entscheidung über einen Transfer liegt aber nicht nur bei uns, sondern immer auch beim abgebenden Klub.“

In beiden Fällen, der FC sucht einen Neuner und einen Innenverteidiger, klopfen Keller und Co. bereits Alternativen zu den beiden Wunschlösungen ab. Bei Wüthrich ist die Akte zu, bei Prtajin hat der FC wohl noch Geduld bis Anfang Januar.

Grundsätzlich ist der Wintermarkt immer komplizierter als jener im Sommer. Kaum ein Klub gibt seine besten Spieler in der Saisonmitte ab. „Ein weiterer Faktor ist, dass wir aktuell in der 2. Bundesliga und nicht in der Bundesliga spielen – auch das schränkt den Markt ein“, sagt Keller, der kommenden Tage dennoch gelassen entgegensieht.

Denn er hält fest: „Ich möchte herausstellen, dass wir eine gute Mannschaft haben, die auch ohne Verstärkung in der Lage wäre, zum Ziel zu kommen. Nicht umsonst hat es die aktuelle Mannschaft nach der Vorrunde auf den ersten Tabellenplatz geschafft. Die Devise in Richtung Mannschaft lautet daher wie folgt: Ihr seid gut und jetzt fügen wir dem Team noch ein paar Zutaten hinzu, die uns noch einmal ein Stück weiterbringen und dann packen wir es alle gemeinsam an.“

Dabei soll aber nicht nur auf der Zugangsseite Bewegung reinkommen, der FC strebt auch einige Trennungen an. Sargis Adamyan und Florian Dietz suchen neu Herausforderungen, Elias Bakatukanda soll verliehen werden und auch Jaka Cuber Potocnik würde ein temporärer Tapetenwechsel sicher gut tun.

Dazu sagt Keller: „Es ist sicher die eine oder andere Leihe angestrebt – bei erfahreneren Spielern mit einer unbefriedigenden Situation oder bei jungen Spielern, die wir über mehr Spielpraxis gezielt fördern möchten.“ Es bliebt spannend die nächsten Tage…