Der 1. FC Köln hat sich mit der spektakulären 2:3-Niederlage beim FC Bayern München gehörigen Respekt verschafft. Steffen Baumgart hat seinen großen Worten Taten folgen lassen. Ein Kommentar.
FC-KommentarSpektakel in München zeigt: Große Klappe, viel dahinter
Köln. Der 1. FC Köln ist in München nur knapp an der großen Sensation vorbei geschrammt. Die Mannschaft von Steffen Baumgart lieferte dem FC Bayern München beim 2:3 einen beeindruckenden Kampf. Es fehlte nicht viel, um Baumgarts großspurige Ankündigung in München gewinnen zu wollen, in die Tat umzusetzen. Bisher gilt: Große Klappe, viel dahinter!
Steffen Baumgart (48) hat seinen markigen Worten Taten folgen lassen. Der mutige und spektakuläre Auftritt bei den Über-Bayern (2:3) rang Gegner und Heim-Fans gleichermaßen höchsten Respekt ab.
Mit „Kopf hoch, Brust raus und mach vorne“, hatte Baumgart vorher die Marschroute ausgegeben. Gefolgt von der Kampfansage: „Wir fahren nach München, um dort zu gewinnen.“ Forsche Aussagen für den Trainer eines Bundesligisten, der dem Tod in der vergangenen Saison in letzter Sekunde von der Schippe gesprungen ist.
Steffen Baumgart bringt das Selbstbewusstsein zum 1. FC Köln zurück
Doch das war vor Baumgart. Mit dem neuen Trainer ist nicht nur frischer Wind nach Köln zurückgekehrt, sondern auch das Selbstbewusstsein und der Glaube an die eigene Stärke. Das war in den bisherigen 180 Bundesliga-Minuten deutlich zu spüren. Egal, ob der Gegner Hertha BSC oder Bayern München hieß – der FC will seinen (ansehnlichen) Stiefel runterspielen.
Während der FC in der ersten Halbzeit in München noch erfolgreich auf die Sicherung der Null bedacht war, gab es in der zweiten Hälfte den versprochenen Hurra-Fußball. Die Art und Weise, wie die Mannschaft sich nach einem 0:2 gegen die beste deutsche Mannschaft zurück gekämpft hat, nötigt jedem Fußballinteressierten höchsten Respekt ab. Dass am Ende die überragende individuelle Klasse der Bayern das Spiel entschieden hat, ist bitter, aber verschmerzbar.
1. FC Köln muss gegen Bochum und Freiburg punkten
Denn die Punkte müssen woanders eingefahren werden: nächste Woche im Heimspiel gegen den VfL Bochum und die Woche drauf beim SC Freiburg. Das sind die Spiele, die der FC gewinnen muss, wenn am Ende der von Baumgart anvisierte zwölfte Platz herausspringen soll. Denn auch hier hat sich Baumgart mit seiner Zielvorgabe sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Die bisherigen Auftritte und der spektakuläre Fußball nach Jahren des tristen Gekickes machen zumindest Hoffnung, dass der FC-Trainer auch hier Taten folgen lassen kann.