„Zu brav, keine Entschlossenheit“Leblos-FC & Patzer-Profis bringen Gisdol auf Palme
Köln – AbstiegsKAMPF geht anders!
Der 1. FC Köln enttäuschte beim 1:2 gegen Union Berlin auf ganzer Linie, stürzte mit dem 18. sieglosen Bundesliga-Spiel in Serie (Klub-Rekord eingestellt) auf Platz 17 ab. Offensiv weiterhin planlos, defensiv mal wieder mit groben Aussetzern – und eine Sache machte Markus Gisdol (51) besonders sauer: „Wir sind zu brav!“
Markus Gisdol fordert vom 1. FC Köln mehr Feuer
Was der FC-Trainer meint: „Vor allem in diesen Corona-Spielen, wo es ruhig auf dem Platz ist, wo das Feuer fehlt, müssen wir uns gegenseitig mehr pushen.“
Davon war gegen die abgezockten Unioner nichts zu sehen – oder zu hören. Mit solchen Leblos-Auftritten wird es ganz schwer im Tabellenkeller.
Ismail Jakobs zofft sich mit Max Kruse
So richtig Feuer war beim FC nur einmal drin: Als sich Ismail Jakobs (21) mit den Unionern um Max Kruse (32) zoffte, weil Sheraldo Becker (25) seine Auswechslung mit einem Gang übers gesamte Spielfeld künstlich in die Länge ziehen wollte.
Was Gisdol fordert: viel mehr gegenseitiges Coachen. Das hätte vor allem vor dem 0:1 geholfen, als in der FC-Defensive gar nichts stimmte. Marius Wolf (25), der dringend wieder in die Offensive rücken sollte, und Rafael Czichos (30) schenkten den Berlinern die Führung (hier geht es zur Einzelkritik des 1. FC Köln).
Gisdol angefressen: „Das war viel zu einfach. Schlechte Kommunikation, keine Entschlossenheit in der Verteidigung – so bekommt man ein Gegentor und rennt hinterher.“
1. FC Köln gegen Union Berlin ohne Selbstvertrauen
Und selbst der Ausgleich aus dem Nichts durch den starken Ellyes Skhiri (25) brachte Köln keine Sicherheit, geschweige denn neuen Mut. Wie zuletzt schon die Führung in Bremen, als der FC immer ängstlicher wurde.
„Vieles hängt mit dem Selbstvertrauen zusammen. Wenn man mehr Selbstvertrauen hat, macht man die einfachen Fehler nicht“, sagt Gisdol und kündigt an: „Wir müssen klar analysieren und hart sprechen mit den Jungs.“ Die FC-Profis können sich auf eine Standpauke gefasst machen!
Rafael Czichos redet Klartext: „Einfach schlecht“
Immerhin sind die Kölner selbstkritisch genug, sich den Auftritt gegen Union nicht schönzureden. „Wir müssen uns nicht wundern, wenn wir die Gegentore so einleiten oder verteidigen. Das ist einfach schlecht. So holst du niemals einen Punkt in der Bundesliga“, sagt Innenverteidiger Czichos, der einen rabenschwarzen Abend erwischte.
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Was man aber weiterhin weder von den Profis noch von den Verantwortlichen hört, sind konkrete Ansätze, wie es künftig besser laufen soll. Von Jonas Hectors (30) Rückkehr nach Schleudertrauma mal abgesehen.
„Jonas war vor dem Spiel und in der Halbzeit in der Kabine und wir hoffen, dass er bald zurückkommt“, so Gisdol nach der Union-Pleite. Dass das Comeback des Kapitän allein für die Wende reicht, darf allerdings bezweifelt werden.