FC-Geschäftsführer Markus Rejek hat in einem Podcast-Interview über die schwere Saison mit dem 1. FC Köln gesprochen. Für die Zukunft sieht er in den Geißböcken großes Potenzial.
„Hört sich jetzt total skurril an“FC-Boss spricht schon wieder von Europa und gesteht „großen Fehler“
Marketing-Boss Markus Rejek (55) bildet gemeinsam mit Christian Keller (45) und Philipp Türoff (48) das Geschäftsführer-Trio des 1. FC Köln. Zuvor arbeitete der 55-Jährige auch als Geschäftsführer bei Arminia Bielefeld und 1860 München.
In einem Podcast-Interview mit dem bayrischen Portal „sechzger.de“ hat der FC-Boss am Montag (10. Juni 2024) über die schwere Saison mit den Geißböcken und die verhängnisvolle Transfersperre gesprochen.
Markus Rejek: „Die Power hat der FC und da müssen wir wieder hin“
Rejek hat Verständnis für den Unmut der Anhängerinnen und Anhänger: „Als Fan bist du traurig und vielleicht auch wütend, denn es sind viele Fehler passiert. Wären diese Fehler nicht passiert, wären wir auch nicht da, wo wir jetzt sind. Wenn alles richtig gelaufen wäre, wären wir mit Sicherheit nicht abgestiegen.“
Am Ende einer desaströsen Saison steht jedoch der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte fest. Kein anderer Verein in Deutschland musste in den letzten 25 Jahren öfter den Weg in die 2. Bundesliga antreten als die Geißböcke. Trotz der sportlichen Krise und dem Fahrstuhl-Image, spricht der FC-Boss aber schon wieder von einer schillernden Zukunft in der Domstadt.
„Wir haben ein sportlich miserables Jahr hinter uns mit dem Abstieg in die 2. Liga. Das ist grausam und das ist ein Schaden, den wir schnellstmöglich reparieren müssen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass der Verein in Zukunft Potenzial hat und haben muss, als Vertreter der viertgrößten deutschen Stadt auch international zu spielen. Das hört sich jetzt total skurril an, wenn man gerade abgestiegen ist, aber die Power hat der FC und da müssen wir wieder hin.“
Der Geschäftsführer tritt aber auch auf die Bremse und ergänzt: „Die Transfersperre ist etwas ganz Besonderes – das gab es bisher nicht in der Bundesliga – und diese Herausforderung müssen wir erstmal zusammen stemmen, bevor wir zu sehr an irgendwelche internationalen Früchte glauben und denken.“
Markus Rejek: „Hätten den Spieler niemals verpflichten dürfen“
Hinlänglich bekannt: Durch die von der FIFA verhängte Transfersperre darf der 1. FC Köln auch in der Sommerpause keine neuen Spieler registrieren. Während des CAS-Dramas gab es laut Rejek jedoch zwei Möglichkeiten, in denen Mann das Unheil hätte abwenden können.
„Man kann uns nachsagen – und den Schuh müssen wir uns anziehen – dass es zwei Momente gab, wo wir das hätten heilen können. Der erste Moment ist, dass wir den Spieler niemals hätten verpflichten dürfen. Halb Europa war hinter dem Spieler her und wir hätten ihn nicht verpflichten dürfen. Dann hätte man es zweitens irgendwann heilen müssen, indem man sich mit dem slowenischen Verein auf eine Ablösesumme einigt.“
Doch die Geschäfte mit den Verantwortlichen von Olimpija Ljubljana waren dem FC zu dubios: „Es ist nicht passiert und das war damals eine Management-Entscheidung, das nicht zu tun. Wir haben glaubhaft dargestellt, was uns damals geleitet hat. Es war der gute Wille uns nicht übers Ohr ziehen zu lassen und auch der Glaube an Gerechtigkeit. In der Nachbetrachtung war das ein großer Fehler.“
Eine gewisse Schuld sieht der 55-Jährige aber auch bei der FIFA: „Die FIFA hat da in gewisser Weise ein Exempel statuiert. Wir sind uns alle einig, dass man das nicht mit Barcelona, Bayern München oder Borussia Dortmund gemacht hätte. Es brauchte einen Verein in einer gewissen Größenordnung, aber auch einen Verein, der international idealerweise nicht die erste Geige spielt.“
Genauere Hintergründe und das Ergebnis eines Gutachtens will die Führungsetage des 1. FC Köln am Mittwochabend (12. Juni 2024) beim Mitgliederstammtisch präsentieren.