Der 1. FC Köln verzeichnet nach dem bitteren 1:2 gegen den 1. FC Magdeburg einen durchwachsenen Saisonstart. Sieben Punkte sind angesichts des immensen Aufwands deutlich zu wenig. Ein Kommentar.
FC-KommentarDas ist die dringendste Aufgabe nach dem Magdeburg-Frust
Beim 1. FC Köln gab es nach dem bitteren 1:2 gegen den 1. FC Magdeburg lange Gesichter. Angesichts der klaren Dominanz saß der Frust besonders tief. Denn obwohl die Mannschaft die Spielidee von Gerhard Struber (47) überzeugend auf den Platz gebracht hat und sich Torchancen am Fließband erarbeitet hat, ist man am Ende in Schönheit gestorben. Das Ziel muss es sein, Aufwand und Ertrag konstant ins Verhältnis zu setzen. Ein Kommentar.
Da können einem schon mal die Worte fehlen, wenn man 33-mal auf den Kasten des Gegners bolzt und dabei lediglich ein Tor herausspringt, während der Gegner aus drei echten Chancen zwei Tore macht.
1.FC Köln braucht einen echten Vollstrecker
Entsprechend paralysiert schlichen die FC-Verlierer nach dem 1:2 gegen Magdeburg durch die Katakomben. Der Stachel saß tief, dabei dürfte den Struber-Jungs das Frust-Gefühl durchaus bekannt vorkommen.
Denn zum dritten Mal in dieser Saison bringt der FC das „Kunststück“ fertig, aus viel wenig zu machen, während der Gegner aus dem Wenigen alles herausholt. Das war bereits gegen den HSV so und das war auch in Elversberg der Fall. In beiden Fällen zwar nicht mit einer aberwitzigen Statistik von 33:9 Torschüssen, aber auch dort sprang trotz klarer Dominanz jeweils kein Sieg heraus.
Gemessen am Aufwand ist der Ertrag von mageren sieben Punkte daher viel zu wenig. Es reicht halt nicht nur dominant aufzutreten und die Spielidee des Trainers überzeugend vorzutragen, es braucht auch Tore.
Und für Tore braucht es (einen) Vollstrecker im Stile eines Simon Terodde oder eines Anthony Modeste, die den FC zu ihren Zeiten fast im Alleingang getragen haben. Der FC hat mit Damion Downs und Tim Lemperle zweifelsohne hoch talentierte Angreifer in ihren Reihen, denen im Optimalfall große Karrieren bevorstehen. Denen aber aufgrund ihres jungen Alters und der fehlenden Erfahrung aktuell noch die Abgebrühtheit und die Routine vor dem Tor fehlen.
„Entwicklungsarbeit braucht Zeit“, ist Stubers Credo und fordert immer wieder Geduld mit seinen jungen Wilden. Auf der anderen Seite weiß er aber auch: „Fußball ist Ergebnissport“, wie er im Moment der Niederlage treffend sagte.
Es sollte daher nicht mehr allzu häufig vorkommen, dass der FC „in Schönheit stirbt“ (O-Ton Struber). Denn rein von begeisterndem Fußball – den die Mannschaft in dieser Saison des Öfteren gezeigt hat – ist noch niemand aufgestiegen.
Der Hamburger SV kann davon ein trauriges Lied singen. Bei den Norddeutschen ist es mittlerweile ein Syndrom. Fast immer den besten Kader gehabt, fast immer den besten Fußball gespielt, fast immer Favorit gewesen – und doch nie aufgestiegen. Inzwischen bestreitet das Gründungsmitglied der Bundesliga seine siebte Zweitliga-Saison und ist damit der Dino im Unterhaus.
Davon ist der FC natürlich Galaxien entfernt, es ist nur ein mahnendes Beispiel. Kurzfristig würde es erstmals reichen, wenn Aufwand und Ertrag häufiger in die Waage kommen würden.