Sargis Adamyan war beim 1. FC Köln quasi schon aussortiert. Nicht nur wegen seines Tores gegen Leipzig gehört er jetzt zu den Hoffnungsträgern für den Liga-Endspurt.
Neuer Hoffnungsträger?Schultz-Lob für Adamyan – aber der ist enttäuscht: „Ist wirklich schade“
Es war der einzige Lichtblick bei der desolaten 1:5-Niederlage gegen RB Leipzig (15. März 2024). Sargis Adamyan (30) konnte sich nach zwei starken Derby-Leistungen endlich mit seinem ersten Saisontor in der Liga belohnen.
Nach einer Ecke von Kainz und einer sehenswerten Kopfball-Verlängerung von Martel stand Adamyan in bester Torjäger-Manier am zweiten Pfosten und drückte den Ball aus kurzer Distanz zum zwischenzeitlichen 1:1 über die Linie. „Es freut mich ungemein, dass er jetzt einen reindrücken konnte“, sagte sein Coach Timo Schultz (46).
Sargis Adamyan: Vom Aussortierten zum Hoffnungsträger
Es war der lang ersehnte Befreiungsschlag für den Stürmer, der eigentlich schon aussortiert war. Steffen Baumgart (52) hatte zum Schluss keinerlei Verwendung für ihn, Adamyan saß regelmäßig nur noch auf der Tribüne. Und auch unter Schultz hatte er es anfangs nicht leicht. Nachdem er zunächst nur kurze Joker-Einsätze bekam, kämpfte er sich dann – auch mit auffälligen Trainingsleistungen – peu à peu in die Mannschaft herein.
Er zahlte es mit guten Leistungen zurück. Schon gegen Leverkusen und Gladbach gehörte er zu den besten. Adamyan rennt, kämpft, machte Bälle fest, kommt in Abschluss-Situationen und gibt vor allem nie auf. Während ihm dort noch das nötige Quentchen Glück fehlte, platzte gegen Leipzig endlich der Tor-Knoten. „Er hat extrem viel Energie aufbringen müssen. Dennoch hat er es immer wieder geschafft, Bälle zu sichern. Er hatte schon in den letzten Spielen die Möglichkeit sich für seine Leistungssteigerung zu belohnen. Heute hat er sich belohnt“, sagte Schultz.
Unglaublich: Es war erst das zweite Bundesliga-Tor des Armeniers für den FC– das letzte Mal traf der Angreifer vor anderthalb Jahren am 5. Spieltag der Saison 2022/23 in Wolfsburg. Wirklich Erleichterung, dass die ewige Tor-Krise nun ein Ende gefunden hat, kam angesichts des Resultats natürlich nicht auf. „Ich kann mich wirklich gar nicht über mein Tor freuen. Es ist wirklich schade. In der ersten Halbzeit haben wir gut mitgehalten, auch wenn Leipzig trotzdem viele Aktionen hatte. In der zweiten Halbzeit fallen wir leider auseinander, das darf uns nicht passieren“, sagte Adamyan hinterher.
Der Armenier gehört bislang zu den großen Gewinnern unter dem neuen FC-Coach und hat beste Chancen, eine zentrale Rolle im Liga-Endspurt zu spielen. Mit Davie Selke kehrt nach der Länderspielpause endlich der lange ersehnte Mittelstürmer zurück, im 4-4-2, in dem Kapitän Kainz nicht überzeugen konnte, bietet sich Adamyan als mitspielender und arbeitender Partner für den Stoßstürmer an. „Wir werden Sargis brauchen. Er hat einen Torriecher“, sagt Schultz.
Im Trainingslager in Spanien hat das Duo nun ein paar Tage Zeit sich einzuspielen und bereit zu machen für die Crunchtime. Denn es braucht in den kommenden Wochen Tore, Tore, Tore.