Sportboss kommt am 1. AprilSo schwer wird der Start von Christian Keller beim FC

Christian Keller bei seiner Verabschiedung aus Regensburg

Christian Keller (hier bei seiner Verabschiedung von Jahn Regensburg am 6. November 2021) tritt am 1. April seinen Dienst als Sportboss beim 1. FC Köln an.

Am 1. April 2022 startet Christian Keller als Sportboss beim 1. FC Köln. Der Neuzugang aus Regensburg hat gleich zum Start einen Berg an Aufgaben. Oberste Priorität genießt die Vertragsverlängerung von Steffen Baumgart.

Der neue Sportboss beim 1. FC Köln steht in den Startlöchern. Am 1. April tritt Christian Keller (43) nach fünfmonatiger Auszeit seinen Dienst am Geißbockheim an.

Mit den Vertrags-Verlängerungen der beiden Leistungsträger Benno Schmitz (27) und Florian Kainz (29) konnten bereits zwei wesentliche Baustellen vor seiner Amtszeit geschlossen werden, dennoch wartet ein Berg an Arbeit auf den neuen starken Mann in der sportlichen Führung.

Oberste Priorität genießt dabei die Vertrags-Verlängerung von Steffen Baumgart (50). Der Kult-Trainer (Vertrag bis 2023) soll langfristig an den Klub gebunden werden. Da längst andere Vereine auf die außergewöhnliche Arbeit in Köln aufmerksam geworden sind, blüht Baumgart eine satte Gehaltserhöhung.

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Christian Keller: Verhandlungen um Steffen Baumgart und Anthony Modeste

Da ist Kellers Verhandlungsgeschick gefragt, denn die Klub-Kassen sind leer. 85 Millionen Euro Corona-Verluste waren ein herber Schlag ins Kontor. Thomas Kessler (36) ist dennoch zuversichtlich, dass das gelingt: „Steffen brennt für diesen Klub und passt hier sehr gut hin. Ich erlebe in der täglichen Arbeit, wie er Themen vorantreiben will. Auch neben dem Platz. Er macht auf mich nicht den Eindruck, als wäre er mit seiner vertraglichen Situation unzufrieden. Aber es werden mit Sicherheit Gespräche geführt, wenn Christian Keller da ist, auch intensiver.“

Mehr noch als in der Trainer-Personalie braucht der „Neuzugang“ aus Regensburg gewisses Fingerspitzen-Gefühl bei Anthony Modeste (33). Der Stürmer-Star könnte sich zwar einen Verbleib in Köln vorstellen, will sich das aber auch entsprechend entlohnen lassen. Der Angreifer wünscht sich zudem eine längerfristige Perspektive, erklärte gegenüber EXPRESS.de: „Ich bin nicht mehr so jung – meine Karriere ist bald vorbei. Deswegen muss ich mir Gedanken machen, meine Familie für die Zukunft absichern.“

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Die wichtigsten Fragen für ihn vor seinem letzten Vertragsjahr: Will der FC verlängern? Und zu welchen Konditionen? Klar ist nur, kommt es nach Saisonende wie im Winter zu einem Transfer-Angriff aus Saudi-Arabien, könnte der FC nicht mitziehen. Noch im April will man sich zusammen an einen Tisch setzen, um die „Tonys“ Zukunft zu planen. Gleiches gilt für Salih Özcan (24). Der Senkrechtstarter soll unbedingt gehalten werden, der Klub ist dabei sogar bereit an die finanzielle Schmerzgrenze zu gehen.

Um sich den künftigen türkischen Nationalspieler aber „leisten“ zu können, muss Keller im Sommer ein ordentliches Transfer-Plus erzielen. Der Sportboss muss Kohle generieren und zeitgleich eine schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen, die vielleicht sogar international vertreten sein wird. Keller dürfte bei potenziellen Neuzugängen daher vor allem nach entwicklungsfähigen, ablösefreien Spielern fahnden, die beim FC den nächsten Schritt gehen wollen.

Top-Trainer, Top-Torjäger und Top-Sechser halten, Kohle sparen und dennoch eine schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen – gleich zu Beginn kommt also eine Menge Arbeit auf den neuen Mann zu. Präsident Werner Wolf (65) ist aber zuversichtlich, dass Keller der Richtige für diese Aufgabe ist. „Wir haben mit Philipp Türoff und Christian Keller zwei Zehner geholt, davon bin ich überzeugt. Was er in Regensburg geleistet hat, nötigt mir höchsten Respekt ab.“

Mit dem Auswärtsspiel bei Union Berlin (Freitag, 1. April, 20.30 Uhr) beginnt Keller dann offiziell. Die Drähte glühen schon vorher. „Wir stehen in Kontakt, Jörg Jakobs im Austausch. Da gibt es eine Übergabe, auch wenn es kein klassischer Wechsel ist, da Jörg uns erhalten bleibt“, sagt Kessler über die kommenden Tage.