Den 1. FC Köln plagen vor dem Spiel beim SSV Ulm arge Personalprobleme. Dabei liegen vier Profis flach, die im Karneval unterwegs waren. Das hat eine alte Diskussion neu entflammt.
„Bin kein Virologe“Krankheitswelle beim FC: Struber reagiert auf altbekannten Karnevals-Vorwurf

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Leart Pacarada (l.) und Dominique Heintz (3. v.r.) fuhren beide auf dem FC-Wagen im Rosenmontagszug mit (10. März 2025). Nun sind beide krank.
Der 1. FC Köln hat den Karnevalsblues. Denn nicht nur die bittere Pleite in Karlsruhe wirkt nach, sondern auch die Feierlickeiten an den närrischen Tagen.
Denn mit Leart Pacarada (30), Dominique Heintz (31), Mark Uth (33) und Eric Martel (22) liegen gleich vier FC-Profis vor dem Auswärtsspiel beim SSV Ulm am Samstag (8. März 2025, 13 Uhr, Sky und im Liveticker auf EXPRESS.de) flach. Mit Heintz und Pacarada hat es dabei ein Duo erwischt, dass am Rosenmontag mit auf dem FC-Wagen gefahren ist.
Wieviel Karneval verträgt der 1. FC Köln?
Zu viel gefeiert oder Zufall? Trainer Gerhard Struber (48) will den Karnevals-Vorwurf jedenfalls nicht gelten lassen. Auf einen möglichen Zusammenhang angesprochen sagt der Österreicher: „Ich tue mich schwer damit. Ich bin kein Virologe. Ich habe die letzten Wochen mitbekommen, dass es viele Kranke gab. Das ist im Winter ein Stück weit eingpreist.“
Die Diskussion ist nicht neu. Es ist jedes Jahr die gleiche Frage: Wieviel Karneval verträgt der 1. FC Köln? Beantworten lässt sich das nicht. Traditionalisten argumentieren, dass die jecken Tage zu einem eingetragenen Karnevalsverein dazu gehören. Die andere Seite argumentiert, dass eine wilde Feier-Woche nicht mit einem eng getakteten Spielplan kompatibel ist.
Ein Dilemma, vor allem, wenn die Folgen vermeintlich spür- und sichtbar sind. Steffen Baumgart hatte nach seiner Session eine eindeutige Antwort auf die Frage. Der Ex-Coach, der sich damals voll ins Geschehen stürzte, musste hinterher festhalten.
„Der Karneval hat uns nicht gutgetan“, sagte Baumgart damals. Benno Schmitz, Florian Kainz und Denis Huseinbasic meldeten sich damals in der Woche nach Karneval allesamt krank. Nach der Party-Woche folgte mit drei Niederlagen, einem Unentschieden und null erzielten Tore der Absturz.
Das soll nun unbedingt vermieden werden. Dafür müssen dann aber anderen in die Bresche springen, sollten die angeschlagenen Profis – der FC fürchtet insgesamt neun Ausfälle – Profis nicht rechtzeitig fit werden. Denn das Aufstiegsrennen ist dermaßen knapp, dass sich der FC im Prinzip keinen einzigen Ausrutscher mehr leisten darf. Wer spielt, muss abliefern.
Das fordert auch Struber, der die potenziellen Ausfälle als Chance für Jungs aus der zweiten Reihe sieht. „Es hilft uns nicht zu wissen, was und wer Schuld hat. Das gibt dem einen oder anderen Spieler nun die Möglichkeit, Spielzeit zu bekommen. Das gilt es zu nutzen“, fordert der FC-Coach.