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„Bin nicht Everybody’s Darling“Struber spricht offen über FC-Zweifel und seine schwerste Entscheidung

Gerhard Struber nach dem Spiel gegen Nürnberg.

Gerhard Struber (hier nach dem Sieg gegen den 1. FC Nürnberg am 16. Dezember 2024) hat den 1. FC Köln zur Herbstmeisterschaft geführt.

Gerhard Struber hat ein turbulentes erstes Halbjahr beim 1. FC Köln hinter sich. Dabei musste der Österreicher bereits einige knifflige Entscheidungen treffen. Eine davon war für ihn besonders hart.

Er hat beim 1. FC Köln „ein mittleres Erdbeben“ überstanden und den Klub auf den letzten Drücker zur Herbstmeisterschaft geführt. Gerhard Struber (47) hat ein turbulentes erstes Halbjahr hinter sich. Die Wucht des Klubs in allen Ausprägungen hat ihn mit voller Bereitseite getroffen.

Dass es herausfordernd werden würde, einen gelebten Traditionsverein wieder in die Bundesliga zu führen, war dem Österreicher bereits vor Amtsantritt klar.

Struber: „Habe mir viele Gedanken um den Job in Köln gemacht “

„Ich habe mir viele Gedanken um den Job in Köln an sich gemacht. Der Abstieg, die Transfersperre und dass ich überhaupt kein Gefühl für die Mannschaft hatte. Ich habe vorher noch nie eine Mannschaft nach einem Abstieg übernommen. Es war trotzdem eine schwierige Entscheidung. Wenn man als Trainer eine Top-Liga in Angriff nehmen will, dann müssen die Schritte sitzen“, sagt der Coach im Gespräch mit EXPRESS.de.

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Die erste schwere Entscheidung rund um den FC war also eine Grundsatzfrage, doch auch während der Amtszeit musste er einige knifflige Entscheidungen treffen. Er musste die sensible Kapitäns-Frage klären und eine (im Nachhinein erfolgreiche) System-Umstellung verantworten.

Doch seine schwerste Entscheidung war eine andere. „Inhaltlich war die Torhüter-Entscheidung sicher die schwierigste“, sagt Struber und erklärt: „Das gehört dazu, wenn man Cheftrainer ist. Es gibt nicht nur einfache Entscheidungen. Aber ich bin in der Verantwortung und muss handeln, wenn es der Sache dient. Dass es nicht immer für jeden zufriedenstellend ist, ist doch klar. Ich bin nicht ‚Everybody’s Darling‘, sondern der Cheftrainer. Die Frage ist, wie vermittele ich es dem Gewinner – und noch wichtiger: Wie lasse ich den Verlierer nicht hängen.“

Der Verlierer ist in diesem Fall Jonas Urbig (21). Der Torwart-Kronprinz versauert seit dem 10. Spieltag auf der Bank, nachdem man ihm vorher noch groß und breit den roten Teppich ausgerollt hatte.

Statt nun auf Jahre die Nummer eins in Köln zu sein, steckt Deutschlands wohl größtes Torwart-Talent hier nun in der Sackgasse. „Dass er enttäuscht ist, ist ja klar. Aber er kann auch von dieser Situation profitieren und alles aus einer anderen Perspektive betrachten. Jonas ist ein ganz schlauer Bursche. Von dem halte ich ganz viel, nicht nur als Mensch, sondern auch als Fußball-Profi. Der wird seinen Weg machen. Jetzt hat er mal einen Schritt zur Seite machen müssen, bleibt aber voll dran. Das zeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist“, sagt Struber.

Die Urbig-Seite nutzt die Winterpause, um die nächsten Schritte auszuloten. Dabei gibt es verschiedene Szenarien, wie es mit dem Keeper weitergeht. Das Kölner Eigengewächs bleibt bis zum Sommer und wird dann ein Jahr vor Vertragsende verkauft – Interessenten gibt es genug. Oder Urbig macht schon im Winter die Biege.

Der FC könnte sein Talent auch erstmal verleihen, um ihm Spielpraxis zu verschaffen und zu verhindern, dass der Marktwert weiter einbricht. Das alles wird diskutiert, aktuell bahnt sich allerdings kein zeitnaher Abschied an.