Schon wieder verletztWeiter warten auf Uth-Diagnose – FC-Bangen um Offensiv-Hoffnung

Mark Uth vom 1. FC Köln sitzt in Elversberg verletzt auf dem Rasen.

Mark Uth sitzt in Elversberg verletzt auf dem Rasen. Eine genaue Diagnose steht beim FC-Routinier noch aus.

Mit der Rückkehr des verletzten Mark Uth waren beim 1. FC Köln große Hoffnungen verknüpft. Nach dem 2:2 in Elversberg herrscht bei den Geißböcken trotz des späten Ausgleichs Katerstimmung.

von Denis Canalp  (can)

Mark Uth (32) ist zurück. Und direkt wieder zurück auf der Verletztenliste. Offen ist nur noch, wie lange der Spielgestalter fehlen wird.

Oh, wie bitter! Nachdem der Routinier nahezu die gesamte Abstiegs-Saison – wie auch schon die Spielzeit davor – aussetzen musste, wollten die Verantwortlichen des 1. FC Köln ihren Hoffnungsträger im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga behutsam wieder aufbauen.

Mark Uth wird am Montag genauer untersucht

Das bange Warten auf ein Ergebnis der Untersuchungen bei Uth geht noch bis Montag weiter. Erst zu Wochenbeginn wird der Profi in der MediaPark-Klinik einem Check unterzogen, der Genaueres ermitteln soll. Bei einem Blick auf Uths deprimierende Krankenakte überrascht es aber nicht, dass kaum einer im FC-Umfeld an eine erneute schnelle Rückkehr glaubt.

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Trainer Gerhard Struber (47) hoffte in einer ersten Einschätzung immerhin auf eine „nicht allzu schlimme“ Verletzung. Der Trainer nannte die frühe Auswechslung einen „Rückschlag auf dem Weg zurück“. Dabei galt der eigentlich als so gut wie abgeschlossen.

In der Vorwoche feierte Uth beim 5:0 der Kölner U21 gegen den SC Paderborn II sein umjubeltes Comeback. Beim Schützenfest in der Regionalliga West hatte der Porzer vor einer Woche noch als Vorbereiter geglänzt. Beim Zweitligaspiel bei der SV Elversberg saß Uth nach individueller Vorbereitung erstmals bei den Profis wieder auf der Bank.

In der 66. Minute, der FC hatte kurz zuvor sein zweites Gegentor in Elversberg kassiert, war es so weit: FC-Coach Struber beorderte Uth erst zu sich, nach ein paar verbalen Anweisungen dann auf den Platz. Der Routinier kam für den unglücklich agierenden Damion Downs.

Und mit Uth kam die Hoffnung auf den Ausgleich auf das Spielfeld. Seine Einwechslung sollte nicht nur das fehlende spielerische Element in den FC-Angriff bringen, durch den Joker sollte noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft und die zahlreich mitgereisten FC-Fans in der saarländischen Provinz gehen.

Doch es kam ganz anders. Nur vier Minuten nach seiner Einwechslung blieb Uth nach einer harmlosen Bewegung auf dem Rasen sitzen. Schnell war klar: Er musste wieder raus. Eigenständig verließ Uth nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung wieder den Platz, schüttelte dabei immer wieder mit dem Kopf. Uths niedergeschlagene Reaktion ließ nichts Gutes vermuten.

Immerhin: Uths Mannschaftskameraden zeigten sich durch die Blitz-Verletzung nicht geschockt, machten aus dem 1:2 noch ein 2:2. Kapitän Timo Hübers besorgte nach einem Eckball von Leart Pacarada in der 84. Minute noch den Ausgleich für den FC, der weiterhin auf den ersten Saisonsieg in der 2. Bundesliga wartet.

Doch die erneute Verletzung des als Leistungsträger eingeplanten Routiniers schmerzt den FC noch viel mehr als der verpasste Dreier in Elversberg. Hatte Struber beim Auftaktspiel gegen den Hamburger SV (1:2) noch Luca Waldschmidt als offensiven Dreh- und Angelpunkt ausprobiert, sollte in Elversberg Linton Maina zum freien Radikal im Angriff werden. Mit überschaubarem Erfolg.

Nicht nur deshalb hatte Struber auf eine längerfristige Rückkehr von Uth gehofft. Auch als Führungsspieler, an dem sich die vielen jungen FC-Profis auf dem Feld orientieren können, fehlt der Routinier an allen Ecken und Enden. Der Trainer hatte sich vor dem Spiel auf „eine Option mehr“ in der FC-Offensive gefreut, Uth sollte „Spielwitz und Raffinesse im letzten Drittel“ in die Mannschaft bringen.

Uth hatte trotz Bundesliga-Abstieg seinen Vertrag beim FC verlängert und damit ein Zeichen gesetzt. Die Unterschrift des Routiniers hatte Sogkraft, so gelang es Geschäftsführer Christian Keller (45) einigen Leistungsträgern die Ausstiegsklauseln abzukaufen und einen Ausverkauf zu verhindern.