„Wäre ein geiler Einstand gewesen“VAR verhindert Bilderbuch-Debüt von Rondic – Keller baut FC-Zugang auf

Imad Rondic

Imad Rondic erzielt das vermeintliche Tor zum 3:3 für den 1. FC Köln bei Bayer Leverkusen. Das Tor wurde wegen Abseits nicht gegeben (5. Februar 2025).

Imad Rondic wäre in seinem allerersten Spiel für den 1. FC Köln beinah zum Helden geworden. Am Ende lagen für den bosnischen Neuzugang Zentimeter zwischen absolutem Glück und purer Enttäuschung. 

Es wäre ein echter Märchen-Einstand für Imad Rondic (25) beim 1. FC Köln gewesen. Der Bosnier hätte sich gleich in seinem ersten Einsatz in der Vereinschronik verewigen können.

Denn der Neuzugang von Widzew Lodz erzielte im Viertelfinale des DFB-Pokals bei Bayer Leverkusen in der Verlängerung den vermeintlichen 3:3-Ausgleich. Nach einem feinen Pass von Steffen Tigges (26) stand Rondic da, wo ein Knipser stehen muss und verwandelte trocken.

Willenborg verkündet Entscheidung über die Stadionlautsprecher

Der Jubel war grenzenlos, die gesamte FC-Meute stürzte sich auf den Debütanten, der erst in der 80. Minute eingewechselt wurde. Doch der VAR hatte etwas gegen das Bilderbuch-Debüt, denn mitten im grenzenlosen Jubel meldete sich der Kölner Keller: Abseitsverdacht!

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Es folgten bange Minuten für alle, die es mit dem FC halten, bis sich schließlich Schiedsrichter Frank Willenborg über die Stadionlautsprecher meldete. Der Referee verkündete: „Das Tor wurde überprüft. Nach Ansicht der Bilder finale Entscheidung: Abseits.“

So eindeutig war die Entscheidung allerdings nicht. Nachdem die kalibrierte Linie gezogen wurde, stand Rondic mit der Schulter Zentimeter im Abseits – wenn überhaupt.

„Es war auch nur so viel Abseits (Keller zeigt mit Daumen und Zeigefinger einen Zentimeterabstand, Anm. d. Red.). Er hatte nur die Schulter ein wenig vorne drin. Tut mir für die Mannschaft leid, tut mir für das Trainerteam leid, weil sie sind – anders, als sie es eigentlich verdient hätten – alle niedergeschlagen und verstehen die Welt nicht mehr“, sagt Christian Keller (46).

Das galt auch für Neuling Rondic, der seinen „Tor-Klau“ erstmal verdauen musste. Zum Trost bekam er immerhin aufmunternde Worte von seinem Chef.

„Er hat es gut gemacht, obwohl er nach einem schweren Magen-Darm-Infekt noch nicht 100 Prozent bei Kräften ist. Ich habe ihm gesagt, dass er genau für dieses Laufverhalten in der Box da ist. Das war ein klassisches Neuner-Tor. Es wäre ein richtig geiler Einstand gewesen, wenn das funktioniert hätte. Er ist enttäuscht, andererseits durfte er hier gleich mitwirken und die Atmosphäre erleben“, sagt Keller.