Er galt im Jahr 2017 als größtes Abwehr-Talent im Kader des 1. FC Köln, gab mit nur 16 Jahren unter Peter Stöger (57) sein Bundesliga-Debüt. Auf Yann Bisseck (22) schien eine schillernde Zukunft in der Domstadt zu warten, doch nach mehreren erfolglosen Leihgeschäften trennten sich 2022 endgültig die Wege.

Mittlerweile spielt der junge Innenverteidiger bei Inter Mailand und hat sich im internationalen Fußballgeschäft einen Namen gemacht. Im Interview mit dem „Geissblog“ sprach der 22-Jährige jetzt über seine schwere Zeit in Köln und die Gründe, wieso er den FC weiterhin mag.

Yann Bisseck: „Man hätte mir das auch früher sagen können“

Besonders von den handelnden Personen fühlte sich der 22-Jährige damals im Stich gelassen: „Wenn die Verantwortlichen der Meinung gewesen wären, dass ich die notwendige Qualität nicht hätte, hätte man mir das auch früher sagen können. Grundsätzlich hat es sich für mich einfach nicht so angefühlt, als wäre man richtig willkommen.“

Stattdessen lieh der FC sein Talent an gleich vier Vereine aus – doch nur bei seiner letzten Station in Dänemark konnte sich Bisseck durchsetzen. Daraufhin verpflichtete Aarhus GF den jungen Abwehrspieler für eine Ablösesumme von 1,72 Millionen Euro und das Kapitel 1. FC Köln war für Bisseck beendet.

Dass der junge Innenverteidiger von Inter Mailand seinen ersten Profivertrag in Köln unterschrieben hat, hinterfragt er heute: „Wir wurden dann auch mit ins Trainingslager genommen. Aber schon in der ersten Trainingswoche hat uns Herr Anfang (Trainer Markus Anfang, Anm. d. Red.) gesagt, dass wir zwar mittrainieren dürften, aber er nicht vorhabe, uns auch spielen zu lassen. Da habe ich mich gefragt, wieso ich diesen Vertrag unterschrieben habe. Daraus habe ich gelernt. Man muss immer mit dem Trainer sprechen, nicht nur mit den Verantwortlichen.“

Yann Bisseck: „Ich bin nach wie vor FC-Fan und schaue fast alle Spiele“

Trotz dieser sportlich schwierigen Phase hat der 1. FC Köln einen Platz im Herzen von Bisseck: „Ich kann schon sagen, dass ich den FC immer noch liebe. Der Verein hat mir nichts getan. Ich differenziere und habe meine Meinung zu den damals Verantwortlichen. Aber deswegen kann ich den Verein nicht hassen. Ich bin nach wie vor FC-Fan und schaue fast alle Spiele.“

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Zumindest wenn er Zeit hat, denn als Youngster im Kader von Inter Mailand ist der 22-Jährige viel beschäftigt und hat bereits am ersten Spieltag sein Debüt gegeben – stand in allen Partien im Kader des italienischen Meisters von 2021.

Auch wenn dabei bislang nur ein Einsatz rausgesprungen ist, kann das Ex-FC-Talent von erfahrenen Abwehr-Assen wie Benjamin Pavard (27) oder Stefan de Vrij (31) noch eine Menge lernen. Dank der besseren Tordifferenz belegt Inter vor Stadtrivale AC Mailand aktuell den ersten Tabellenplatz in der Serie A.