Die Mannschaft kämpft um den Aufstieg in die Bundesliga und hinter den Kulissen tobt ein Machtkampf um die Vereinsführung. Jetzt wurde einigen Kandidaten abgesagt.
Es knallt beim FCAbsagen-Flut: Mitgliederrat verärgert Vorstands-Kandidaten – Adenauer-Enkel betroffen

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Der neu gewählte Mitgliederrat mit dem Vorstand auf der Bühne bei der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln am 24. September 2025.
Der 1. FC Köln befindet sich in einer heiklen Situation: sportlich geht es um den Aufstieg in die Bundesliga, zeitgleich muss der Mitgliederrat ein neues Präsidium finden.
Während Klub-Legende Lukas Podolski die ständigen Machtkämpfe in den vergangenen Jahren beim FC anprangert und für ein Miteinander wirbt, knallt es nun hinter den Kulissen bei der Präsidiumssuche.
Vor Gesprächen mit Team Stroman: Erste Kandidaten aus dem Rennen
Nach Informationen von EXPRESS.de gab es am Dienstag (22. April 2025) eine erste Absagen-Flut für Kandidatinnen und Kandidaten, die sich beim Mitgliederrat beworben hatten. So soll Ex-DFL-Geschäftsführer Christian Müller (61) oder auch Adenauer-Enkel Sven-Georg Adenauer (65) mitgeteilt worden sein, dass sie keine Chance auf einen Posten haben. Zudem soll weiteren Bewerberinnen und Bewerbern abgesagt worden sein.
Das Vorgehen sorgte nach Informationen von EXPRESS.de bei einigen Kandidaten wohl für reichlich Verärgerung. Ein Vorwurf an den Mitgliederrat: Zahlreichen Interessenten wurde abgesagt, obwohl andere noch gar nicht gehört wurden. Die Gespräche mit dem neu formierten Team mit Wilke Stroman (44), Carsten Wettich (45) und Tugba Tekkal (40) sollen erst in einigen Tagen stattfinden.
Allerdings ist es durchaus üblich, dass einigen Bewerbern schon frühzeitig abgesagt wird. Die Findungskommission mit dem Mitgliederratsvorsitzenden Fabian Schwab, seiner Stellvertreterin Stacy Krott, Fritz Guckuk, Josef Derkum und Victor Robertz hat auch schon zuvor Absagen erteilt.
Und zwar aus den unterschiedlichsten Gründen: einige waren nicht ein Jahr lang Mitglied (laut Satzung Voraussetzung, um ins FC-Präsidium gewählt werden zu können), anderen war nicht bewusst, dass man rund 50 Stunden pro Woche (hauptsächlich abends und an Wochenenden) gefordert ist. Und einige wollten sogar mehr Geld als die rund 100.000 Euro Aufwandsentschädigung, die man als Präsidiumsmitglied bekommt.
Fakt ist: Der Mitgliederrat steht jetzt unter Druck, nachdem das Team Stroman seinen Hut in den Ring geworfen hat. Hinter den Kulissen wird heftigst diskutiert. Die Frage ist: Hat die Findungskommission ein besseres Team am Start? Wenn ja, warum wird es nicht sofort kommuniziert, um Klarheit zu schaffen?
Manche denken sogar, dass der Mitgliederrat bislang kein Team beisammen hat und auf Zeit spielt. Bei einem Aufstieg könnten sich weitere interessante Bewerberinnen und Bewerber melden. Eigentlich wollte man im Juni Klarheit haben und ein Trio zur Wahl vorschlagen, doch der Prozess kann sich nun auch weiter nach hinten verschieben, hieß es zuletzt.
Öffentlich will man Spekulationen und Gerüchte nicht kommentieren. „Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zu laufenden internen Prozessen grundsätzlich nicht äußern – dies schließt auch Spekulationen über mögliche Kandidatinnen und Kandidaten mit ein. Unser Ziel ist es, den Mitgliedern rechtzeitig einen durchdachten und zukunftsfähigen Vorschlag zu unterbreiten. Vor Saisonende werden wir daher keine öffentlichen Stellungnahmen zu einzelnen Namen abgeben“, heißt es vom Mitgliederrat.