Während der 1. FC Köln in den kommenden Tagen in Texas weilt, liefert die neue Folge der Doku „24/7 FC“ Kabinen-Einblicke in die letzten Pflichtspiele des Jahres.
„Wir kommen aus dem Nichts“ Baumgarts emotionaler Herbst – mit zwei Ansagen für die FC-Zukunft
24 Pflichtspiele in 106 Tagen, hinter dem 1. FC Köln liegt eine Wahnsinns-Reise. Für Steffen Baumgart (50) war es die „schwierigste Halbserie, die ich je erlebt habe“, wie der Trainer in der Klub-Doku „24/7 FC“ beichtet.
Die neue Folge „Kraftakt“ (seit Mittwoch, 16. November 2022 verfügbar) zeigt Baumgarts emotionale Achterbahnfahrt durch den Hammer-Herbst von Belgrad bis Berlin – mit Klartext-Einblicken in die Kabine.
Steffen Baumgart: „Dann haben wir ein Problem“
Bei der Patzer-Pleite in Belgrad schrie der FC-Coach: „Zum wievielten Mal geben wir ein Spiel aus der Hand, nicht weil der Gegner besser ist, sondern weil wir doof sind? Einfach nur dämlich? Ich kann mit Fehlern leben – aber das sind doch keine Fehler!“
Beim 0:5 in Mainz ging’s weiter: „Wenn wir nicht bald wieder bei 100 Prozent arbeiten, haben wir ein Problem. Es kann nicht sein, dass jeder drei, vier Fehler macht.“
Von den letzten zehn Spielen des Jahres gewann Köln nur zwei – die Baumgart-Profis mussten sich in den vergangenen Wochen wohl mehr deftige Trainer-Ansagen denn je anhören. Aber auch zwei Versprechen für die FC-Zukunft!
„Ich durfte vor anderthalb Jahren diese Mannschaft übernehmen. Wir standen vorm Nichts. Wir kommen aus dem Nichts. Das sind wir alles nicht mehr. Wir sind ein richtig geiles Kollektiv – dieser Weg ist hier nicht zu Ende“, so der Köln-Coach beim Conference-League-Abschluss gegen Nizza.
Steffen Baumgart hat keine Angst vorm Abstiegskampf
Nach dem 0:2 bei Hertha BSC rief er in der Kabine den Abstiegskampf aus, machte aber deutlich, dass er keinen Zweifel am Klassenerhalt hat: „Mir ist nicht bange, das mit dieser Truppe anzugehen.“ Zwei Aussagen, die zeigen, dass Baumgart noch viel mit dem FC vorhat…
Dass er seinen Jungs auch mal harte Worte an den Kopf wirft, ist ihm bewusst: „Ich bin keiner, der mit dem, was er denkt, hinterm Berg hält. Vielleicht bin ich deswegen nicht in die Politik gegangen.“
Neben den vielen Pleiten musste Baumgart auch mit der Nebel-Unterbrechung beim FC Slovacko zurechtkommen, nahm’s in der Kabine mit Humor: „Jungs, wir haben was zu erzählen, wenn unser Fußballleben vorbei ist. Einmal international dabei, und wir haben alles erlebt: Schlägerei, Spielabsage, Unterbrechungen. Das erleben andere in 20 Jahren international nicht.“
Einen deutlichen Seitenhieb verpasste er der TSG Hoffenheim, an der letztlich die Verlegung der anschließenden Bundesliga-Partie in den Januar scheiterte – wodurch der FC nicht mal 53 Stunden regenerieren konnte.
Baumgart: „Der Gegner tut zwar solidarisch, aber macht im letzten Moment den Schritt zurück – weil es ihm nicht hilft. Das müssen wir akzeptieren.“ Auch deswegen war es für ihn die schwierigste Halbserie seiner Karriere. (mze)