Neuer Termin fixFC machtlos! Darum hilft die DFL Leverkusen – der Unterschied zu Kölns Hoffenheim-Antrag

Der 1. FC Köln ist zwei Tage früher als gedacht bei Bayer Leverkusen zu Gast. Am Freitag gab die DFL die Verlegung offiziell bekannt und begründete ihre Entscheidung.

von Martin Zenge  (mze)

So viel DFL-Unterstützung hätte sich der 1. FC Köln in der Hinrunde auch gewünscht!

Das Nachbarschaftsduell mit Bayer Leverkusen wird wie erwartet vorverlegt. Am Freitag (28. April 2023) bestätigte die Deutsche Fußball Liga den neuen Termin: Das Team von Steffen Baumgart (51) muss kommende Woche bereits Freitagabend (5. Mai, 20.30 Uhr) statt Sonntagnachmittag (7. Mai, 15.30 Uhr) in der BayArena ran.

„Neu-Ansetzung auf eindringlichen Wunsch von Bayer 04 Leverkusen“

Die DFL erklärt: „Die Neu-Ansetzung erfolgte auf eindringlichen Wunsch von Bayer 04 Leverkusen und unter anderem erst nach Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden. Hintergrund dieses Sonderfalls ist, dass durch die Spielverlegung Bayer 04 Leverkusen als Halbfinalist in der Uefa Europa League und letzter verbliebener deutscher Teilnehmer in einem europäischen Klub-Wettbewerb mehr Vorbereitungszeit für das anstehende Hinspiel gegen AS Rom (11. Mai) in Rom erhält.“

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Einen „eindringlichen Wunsch“ hatte auch der FC – im Oktober 2022, nachdem die Conference-League-Partie beim tschechischen Vertreter Slovacko wegen Nebels abgebrochen und erst Freitagmittag beendet worden war. Trotzdem mussten die Kölner rund 52 Stunden später schon wieder in der Bundesliga gegen Hoffenheim auflaufen.

Gegen diese 52 Stunden wären Leverkusens vier Tage, von Sonntag- bis Donnerstagabend, geradezu eine Luxus-Vorbereitung auf den Europa-League-Kracher in Rom gewesen. Kein Wunder, dass in Fan-Kreisen nun der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung aufkommt.

Eigentlich sieht die DFL-Spielordnung unter Paragraf 2.2 vor, dass Bundesliga-Klubs eine Verlegung fünf Wochen im Voraus beantragen müssen. Diese Frist konnte weder Köln im Oktober noch Leverkusen nun, nach dem Viertelfinal-Triumph bei Belgien-Vertreter Saint Gilloise, einhalten. Doch im Regelwerk heißt es auch: „Der DFL e.V. kann aus übergeordneten oder zwingenden rechtlichen, organisatorischen und/oder sicherheitstechnischen Gründen eine kurzfristige Terminänderung vornehmen.“

1. FC Köln bei Neu-Ansetzung des Leverkusen-Spiels machtlos

Die DFL interpretiert Leverkusens Europapokal-Abschneiden offenbar als „übergeordneten“ Grund, von dem durch die Uefa-Fünfjahreswertung die ganze Liga profitieren könnte.

Dem FC waren bei der Neu-Ansetzung des Nachbarschaftsduells die Hände gebunden, hier kommt eine weitere DFL-Regel ins Spiel: Entscheidet sich die DFL für eine Verlegung, beispielsweise aus erwähnten „übergeordneten“ Gründen, darf der gegnerische Verein nur dann ablehnen, wenn eine Vier-Tage-Frist nicht eingehalten wurde.

Genau das war wiederum bei Kölns Antrag für die Hoffenheim-Verlegung der Fall gewesen. Die Conference-League-Partie in Tschechien wurde am späten Donnerstagabend abgebrochen – weniger als drei Tage vor dem TSG-Termin.

Und so hatten die Kraichgauer, anders als der FC jetzt, Mitspracherecht. Der damalige Hoffenheimer Trainer André Breitenreiter (49) präsentierte sich öffentlich zwar hilfsbereit, doch Köln-Coach Steffen Baumgart (51) sprach später in der „24/7“-Doku von einem „Gegner, der zwar solidarisch tut, im letzten Moment aber den Schritt zurück macht, weil es ihm nicht hilft“.

Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Zur fragwürdigen Leverkusen-Entscheidung schweigen die FC-Verantwortlichen vor dem Heimspiel gegen Freiburg (Samstag, 29. April, 15.30 Uhr). Auf der Klub-Homepage wurde lediglich die Mitteilung der DFL veröffentlicht, auch auf EXPRESS.de-Anfrage möchte sich niemand äußern.

Das ursprünglich einzige Freitagsduell des 31. Spieltags, FSV Mainz 05 gegen FC Schalke 04, bleibt von der Neu-Ansetzung zwischen Bayer und Köln unberührt. Am 5. Mai finden somit zwei Partien zeitgleich, 20.30 Uhr (live auf DAZN), statt.