FC-KommentarAuf zu neuen Ufern: Es geht um mehr als nur den Klassenerhalt

Andre Pawlak feiert den Sieg gegen Freiburg.

André Pawlak freute sich mit den Profis des 1. FC Köln über seinen ersten Sieg als Bundesliga-Trainer (5. Februar 2022).

Der 1. FC Köln setzt sich nach dem Sieg gegen den SC Freiburg weiter in der ersten Tabellenhälfte der Bundesliga fest. Die FC-Verantwortlichen sprechen dennoch weiter nur von Klassenerhalt. Aber warum? Ein Kommentar.

von Jürgen Kemper  (kem)

Der 1. FC Köln ist auf seinem Weg weiter nicht zu stoppen. Obwohl Trainer Steffen Baumgart (50) coronabedingt fehlte, siegte der FC unter Interimstrainer André Pawlak (50) mit 1:0 gegen den SC Freiburg (5. Februar 2022). Mit dem Erfolg setzt sich die Baumgart-Truppe weiter im ersten Tabellendrittel fest. Doch trotz des Höhenfluges lautet das dogmatische Ziel der Verantwortlichen weiter 40 Punkte. Muss man sich aber nicht langsam mal neue Saisonziele stecken? Ein Kommentar.

Dieser 1. FC Köln ist echt eine Wucht! Während Trainer Steffen Baumgart zu Hause eingesperrt war und den eigenen Fernseher anbrüllte, lieferten seine Jungs ab, als wäre ein Spiel ohne den Cheftrainer etwas Selbstverständliches. Die Maschine läuft, weil jedes Rädchen ins andere greift. Das Baumgartsche System sitzt, egal ob der FC-Trainer die Coaching-Zone oder das heimische Wohnzimmer unsicher macht.

32 Punkte nach 21 Spielen sind der verdiente Lohn harter, ehrlicher (Team-)Arbeit. Damit hat die Mannschaft bei noch 13 ausstehenden Spielen nur noch einen Punkt weniger als nach der gesamten letzten Saison. Der FC rangiert auf einem sensationellen sechsten Platz und hat 13 Punkte Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz.

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Beim 1. FC Köln sind Träume (noch) verboten

Da darf und muss man sich neue Saisonziele stecken. Schön und gut, dass die FC-Verantwortlichen nach komplizierten letzten Jahren voller Demut tiefstapeln und konsequent die heiligen 40 Punkten beschwören. Doch so richtig lässt sich das Understatement nicht mehr verkaufen. Es muss ja nicht gleich das böse „E-Wort“ sein, doch in die einstellige Tabellenregion darf man mit diesen Leistungen und der vehementen Konstanz schon schielen.

So breit sollte die eigene Brust dann inzwischen schon sein. Denn nicht nur die Fans spüren, dass diese Saison - in der einige Europa-Anwärter wie der VfL Wolfsburg oder Borussia Mönchengladbach doch gewaltig straucheln – etwas Großes möglich ist. Wer so mutig Fußball spielt, darf auch forsche Ziel-Ansagen machen. Also: Auf zu neuen Ufern – es geht um mehr als nur den Klassenerhalt. Wer weiß, wann so eine Chance so schnell nochmal wiederkommt.