Acht Niederlagen in elf Pflichtspielen. Pokal-Aus beim Zweitligisten. Abstiegsplatz in der Bundesliga. Die Stimmung am Boden, das Team leblos, die Fans sauer. Beim 1. FC Köln herrscht mal wieder Alarmstufe rot.

Eine Personalie wird dabei immer deutlicher: Jonas Hector (33) fehlt an allen Ecken und Enden. Als Linksverteidiger mit dem mit Abstand höchsten Fußball-IQ im Team, als Kapitän und verlängerter Arm von Steffen Baumgart (51) und als Wortführer in der Kabine.

Christoph Daum wünscht sich Comeback von Jonas Hector

Den Verlust des ehemaligen Nationalspielers konnte der FC bislang in keinster Weise kompensieren. Auch Christian Keller (44) musste sich eingestehen, dass Hector kein Abgang wie jeder andere war. „Jonas war die Zugmaschine dieser Mannschaft. Was fehlt, ist seine individuelle Klasse auf dem Platz. Er war maßgeblich verantwortlich für die Statik in unserem Spiel“, sagte der FC-Boss im Interview mit EXPRESS.de.

Während der FC abschmiert, kickt Hector freiwillig nur noch für die Alte Herren seines Heimatvereins SV Auersmacher und in der „Bunten Liga“ für den Och Jeck F.C.

Dabei dürfte ihm angesichts des aktuellen Tieffluges auch das inzwischen kölsche Herz bluten. Kann ihn das zu einem Comeback bewegen? Denn die FC-Familie ist sich einig: Er könnte sicher helfen, wenn er denn wollte.

„Eine Rückkehr von Jonas Hector wäre eine super Idee. Natürlich braucht er sechs Wochen, um wieder auf das Wettkampfniveau zu kommen. Aber selbst in der Kabine oder auf der Bank könnte er mit seiner Anwesenheit helfen“, sagt Kölns Trainer-Legende Christoph Daum (70): „Das wäre mehr als nur eine tolle Geste, wenn er mithelfen würde, den Abstieg zu verhindern.“

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Fußball-Rentner Hector als FC-Retter – ist das vorstellbar? EXPRESS.de fragte den FC-Boss: „Haben Sie versucht, ihn nochmal umzustimmen und zu einem Comeback zu bewegen?“

Christian Keller (44): „Ich habe Jonas so kennengelernt, dass er sehr klar ist, in allem, was er tut. Wenn er eine Entscheidung getroffen hat, dann steht er auch dazu. Es gab sehr viele Gespräche, in denen wir versucht haben, ihn davon zu überzeugen noch ein oder zwei Jahre dranzuhängen. Wir sollten respektieren, dass er sich entschieden hat, seine Profi-Karriere im Sommer zu beenden.“

Christoph Daum fordert FC-Bosse zu erneuten Hector-Gesprächen auf

Das war allerdings vor der Saison. „Es geht jetzt nur um den Klassenerhalt, nicht um perspektivische Dinge. Die Verantwortlichen sollen nicht sagen, dass sie vor einem halben Jahr versucht haben, ihn zum Bleiben zu überreden. Das war vor einem halben Jahr. Jetzt herrscht eine andere Situation, eine dramatische. Die sieht Jonas auch“, sagt Christoph Daum.

Daher fordert er von den FC-Verantwortlichen, noch einen (letzten) Anlauf bei Hector zu wagen. „Wenn er sich dann trotzdem nicht umstimmen lässt, muss man das akzeptieren. Aber man hätte es wenigstens versucht“, sagt der Ex-Coach. „Jetzt nur zuzuschauen und irgendwie auf die Winterpause zu hoffen, kann es nicht sein. Dann geht der FC runter.“