Nur ein Punkt in ElversbergFC landet in der bitteren Zweitliga-Realität – trauriges Uth-Comeback

Mark Uth muss verletzt vom Platz. Jonas Urbig tröstet ihn.

Mark Uth musste am 10. August in Elversberg nach einem Kurz-Einsatz wieder runter.

Der 1. FC Köln nimmt aus Elversberg einen Punkt mit, der nach der ersten Halbzeit viel zu wenig, am Ende aber durchaus glücklich ist. Mark Uth erlebt einen ganz bitteren Nachmittag.

von Antje Rehse  (are)

Nach der Auftaktpleite vor 50.000 Fans ging es für den 1. FC Köln am 2. Spieltag der 2. Bundesliga ins beschauliche Elversberg. In der dortigen Stadion-Baustelle wollten es die Geißböcke deutlich besser machen als gegen Hamburg. Doch stattdessen vergrößerten sich die FC-Sorgen.

FC-Trainer Gerhard Struber gab in der Innenverteidigung diesmal Dominique Heintz den Vorzug vor Julian Pauli – obwohl er dem Abwehr-Youngster nach dessen Profi-Debüt gegen den HSV noch den Rücken gestärkt hatte. Zudem rückte Linton Maina nach seiner starken Joker-Vorstellung gegen Hamburg in die erste Elf, für ihn musste Luca Waldschmidt Platz machen.

1. FC Köln von Anfang an überlegen – aber mit Chancen-Wucher

Der FC zu Gast in der fußballerischen Provinz! Die SV Elversberg spielte bis 2022 noch in der Regionalliga, schaffte dann den Durchmarsch bis in die 2. Bundesliga, in der die Saarländer in der vergangenen Saison souverän den Klassenerhalt schafften.

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Der Bundesliga-Absteiger war dennoch von Beginn an darum bemüht, seiner vermeintlichen Favoritenrolle gerecht zu werden, spielte von Anfang an nach vorne. Wie zuletzt so häufig mangelte es dem FC aber an der nötigen Genauigkeit.

In der 5. Minute traf erst Tim Lemperle nach einer scharfen Hereingabe von Dejan Ljubicic den Ball nicht richtig, nach der anschließenden Flanke von Maina vergab Damion Downs zentral im Strafraum kläglich.

Köln war bemüht, sich davon nicht beirren zu lassen. In der 15. Minute scheiterte Maina nach Doppelpass mit Ljubicic an Elversberg-Torwart Nicolas Kristof, der den Schuss über das Tor lenkte. Den bis dahin gefährlichsten Angriff der Gastgeber nach Ballverlust von Leart Pacarada unterband FC-Kapitän Timo Hübers.

Dann die Erlösung: Nach Vorarbeit von Eric Martel über rechts legte Lemperle aus dem Strafraum zurück zu Denis Huseinbasic. Der verwandelte von der Sechzehnerlinie souverän (22.). Es war bereits der achte Torschuss des FC.

Die Kölner ruhten sich danach keineswegs auf der Führung aus, pressten immer wieder, wie von Coach Struber gefordert, hoch. Damit hatte Elversberg sichtlich Probleme. Trotz klarer Überlegenheit schaffte es der FC aber nicht, diese in weitere Tore umzumünzen. Einen Kopfball von Hübers nach Ecke klärte Lukas Pinckert mit dem Knie auf der Linie (40.), einen Konter schloss Ljubicic über das Tor ab (44.).

Dass sich die mangelhafte Chancenverwertung schnell rächen kann, musste der FC kurz vor dem Pausenpfiff erfahren, als plötzlich Luca Schnellbacher gefährlich frei zum Schuss kam. Glück für Köln: Der Elversberg-Stürmer legte den Ball weit über das Tor des bis dato beschäftigungslosen Jonas Urbig. Und so ging es mit einer 1:0-Führung in die Pause, die aus FC-Sicht zwingend hätte höher ausfallen müssen.

Die Strafe folgte auf dem Fuße: Es war noch keine Minute im zweiten Durchgang gespielt, und schon stand es 1:1! Der für Schnellbacher eingewechselte Fisnik Asllani stand nach Pass von Robin Fellhauer frei vor Urbig und ließ dem Torwart-Youngster keine Chance (46.). Zuvor hatte Heintz per Kopf nur halbherzig geklärt.

Nun wurde es ein anderes Spiel. Elversberg spielte auf einmal viel mutiger, der FC wirkte durch den Ausgleich verunsichert. In höchster Not musste Pacarada gegen Manuel Feil klären (54.).

Wenig später vergab Downs nach starkem Pass von Huseinbasic alleinstehend gegen Elversberg-Keeper Kristof. Und es kam noch schlimmer: Wenig später stach auch Elversbergs zweiter Halbzeit-Joker: Frederik Schmahl brachte die Gäste – nach Vorlage von Asllani – in Führung (62.).

Struber reagierte und brachte für den erneut schwachen Downs (66.) Vize-Kapitän Mark Uth. Dessen Comeback dauerte ganze fünf Minuten, dann musste der völlig frustrierte Pechvogel schon wieder verletzt runter. Für ihn kam Luca Waldschmidt.

Ein weiterer Wirkungstreffer für den FC, dem nun kaum noch etwas gelang – bis zum Ausgleich aus dem Nichts. Nach einer Ecke von Pacarada stieg Hübers höher als zwei Gegenspieler und köpfte zum 2:2 ein (84.). Trotz einiger weiterer gefährlicher Ecken blieb es dabei.