Das Aufstiegsrennen ist spannend wie nie. Behält der 1. FC Köln da die Nerven? Am Sonntag kommt es zum Derby gegen Düsseldorf. Im Vorfeld spricht Sky-Moderator Thomas Wagner über die Partie und die Liga.
Vor Düsseldorf-DerbySky-Moderator wundert sich über Kölner Fans und spricht von Alarm-Stimmung

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Beim Hinspiel in Düsseldorf: Köln-Trainer Gerhard Struber im Interview mit Sky-Moderator Thomas Wagner und Experte Simon Terodde (r.). Auch am Sonntag (23. Februar 2025) sind die drei beim Rückspiel in Köln vor Ort.
Schon im Hinspiel beim 2:2 waren Thomas Wagner (53) und Experte Simon Terodde (36) rund um das rheinische Derby zwischen Köln und Düsseldorf für Sky am Mikrofon. Auch im Rückspiel begleiten die beiden mit ihrer Expertise das brisante Duell.
Vor dem Spiel am Sonntag (23. Februar 2025, 13.30 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) spricht Wagner im Interview mit EXPRESS.de über die angespannte Lage.
Köln gegen Düsseldorf: Brisantes Derby steht an
Was erwartest du für ein Spiel am Sonntag?
Thomas Wagner: „Es ist endlich mal wieder ein Derby, es wird höchst interessant. Im Hinspiel gab es schon enorme Emotionen, auch aufgrund der Spielwendungen. Jetzt ist die Konstellation so, dass noch mehr Brisanz herrscht.“
Das Aufstiegsrennen in der 2. Liga ist wirklich eng …
Wagner: „Ja, das ist krass – bis Platz neun, sind alle eng beieinander. Ich sage: Wenn Köln am Sonntag nicht gewinnt, gibt es rund ums Geißbockheim schon eine Alarm-Situation. Fortuna könnte dagegen mit einem Punkt leben.“
Die Kölner spielen daheim – haben sie auch einen Heimvorteil?
Wagner: „Das wird sich zeigen, zum einen ist Fortuna auswärts richtig stark, zum anderen kann das Kölner Publikum zwar bedingungslos hinter der Mannschaft stehen, aber wenn es nicht läuft, spürt man auch schnell die Unzufriedenheit. Ich wundere mich, dass die Fans in Köln bislang geduldig geblieben sind, denn vergnügungssteuerpflichtig ist das nicht gerade, was die Kölner Mannschaft da zuletzt gezeigt hat.“
Wo hakt es denn im Kölner Spiel deiner Meinung nach?
Wagner: „Man kann froh sein, dass Lemperle und Downs bisher eine überragende Saison spielen, dass sie so regelmäßig treffen war nicht zu erwarten. Das Problem liegt für mich eher dahinter, im Zentrum. Uth ist dauerverletzt, Waldschmidt kann sein Potenzial wie schon bei anderen Stationen nicht entfalten und Ljubicic ist für mich eher ein Ballschlepper. Da fehlt mir die Kreativität im Kölner Mittelfeld. Was die Kölner zeigen, ist spielerisch alles andere als glänzend.“
Ist da Trainer Gerhard Struber gefordert – zu Beginn war es spielerisch toll, dann stabil – aber jetzt fehlt der nächste Schritt, oder?
Wagner: „Guter Punkt. Bis zum Düsseldorf-Spiel in der Hinrunde hat der FC attraktive Spiele abgeliefert. Was man Struber hoch anrechnen kann: Er hat dann, als die Ergebnisse nicht passten, umgestellt. Da gibt es auch Trainer, die an ihrem System festhalten. Struber war da pragmatisch und hat auf Dreierkette umgestellt. Mit Heintz und dem überragenden Martel wurde es stabil. Aber nach langer Zeit als Tabellenführer, mit dem höchsten Etat der Liga und der Qualität im Kader darf es jetzt auch spielerisch mehr sein.“
Die Kölner wollen unbedingt aufsteigen, hängt der Erfolg am seidenen Faden?
Wagner: „Ich glaube, dass sie es schaffen, weil sie hinten sehr stabil stehen. Aber nach Niederlagen wie zuletzt in Magdeburg kann die Nervosität auch schnell steigen.“
Welche Risiken bestehen?
Wagner: „Da reicht ein Blick auf die Tabelle. Ich hatte gedacht, dass sich die Favoriten absetzen können, aber da konnten weder Köln noch der HSV konstant ihre Klasse zeigen. Verteidigen und Pressing kann jede Mannschaft, die hohe Kunst ist es aber, ein Spiel aus der Favoritenrolle heraus zu machen. So ist es alles wahnsinnig eng. Am Ende können Vereine wie der FC ihre Kräfte bündeln und mit den Fans und der Stadt im Nacken eine richtige Euphorie entfachen. Aber es kann auch unruhig werden – und dann haben Klubs wie Elversberg oder Paderborn Vorteile, weil sie immer in Ruhe arbeiten können.“
Und was traust du der Fortuna zu?
Wagner: „Ich finde es erstaunlich, wie die den Relegations-Schock weggesteckt haben und halte Daniel Thioune für einen richtig guten Trainer. Aber spielerisch überzeugen sie auch nicht gerade, beim 2:1 gegen die Hertha waren sie die schlechtere Mannschaft. Dass man trotzdem gewinnt, ist allerdings auch eine Qualität. In Köln ist es jetzt für sie kein Nachteil, dass sie nicht das Spiel machen müssen. Ich tippe trotzdem, dass der FC 2:1 gewinnt.“