Es war angerichtet für ein Fußballfest bei strahlendem Sonnenschein und 25 Grad! Die bisher ungeschlagene Fortuna aus Düsseldorf empfing den 1. FC Köln zum Rhein-Derby. Es wurde eine heiße Schlacht!
Derby-Wahnsinn in DüsseldorfLast-Minute-Schocker für den FC – Köln-Frust über heikle Szene
Der 1. FC Köln hatte das Derby im Vorfeld mit markigen Sprüchen angeheizt. Am Samstag (21. September 2024) sollten Taten folgen. Doch es reichte nicht zum Auswärtssieg, obwohl die Truppe von Gerhard Struber mal wieder haushoch überlegen war.
23:10 Torschüsse nach 90 plus 4 Minuten – doch es hieß 2:2! Spitzenreiter Fortuna bleibt ungeschlagen in dieser Saison, ist bis auf die Relegation gegen den VfL Bochum sogar saisonübergreifend seit 20 Zweitliga-Spielen ohne Niederlage. Und die Kölner? Die tobten nach dem späten Ausgleich.
1. FC Köln mit 23:10 Torschüssen in Düsseldorf
Fortunas Jona Niemiec rutschte tief in der Nachspielzeit eine Flanke über den Fuß, der gerade eingewechselte Dominique Heintz stand zu weit weg von ihm. Der Ball wurde immer länger und senkte sich über Jonas Urbig zum 2:2 ins Netz. „Täglich grüßt das Murmeltier. Bitter für den FC“, sagte der frühere Kölner Simon Terodde als Sky-Experte, nachdem der FC schon gegen Magdeburg Punkte mit Chancenwucher verspielt hatte.
Düsseldorf explodierte vor Freude, ein Flitzer wollte vor dem Kölner Fan-Block jubeln. Ansonsten war die Stimmung rund um das Derby in einer ersten Polizei-Bilanz allerdings friedlich.
Die FC-Profis allerdings tobten, beschwerten sich bei Schiedsrichter Christian Dingert über eine unklare Szene Sekunden zuvor. War der Ball überhaupt freigegeben? Köln hatte den Ball bei einer Unterbrechung ins Aus gespielt, Düsseldorf führte den Einwurf etwas missverständlich aus.
Tatsächlich hatte auf dem Rasen kurz zuvor Uneinigkeit geherrscht, Thielmann drosch den Ball in der heiklen Szene nach kurzem Zögern zur Sicherheit zunächst einfach mal weit aus der eigenen Gefahrenzone. Es nutzte alles nichts mehr. Sie sanken enttäuscht auf den Rasen. Nur 2:2! Da war wieder mehr drin!
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Über die Szenen vor dem zweiten Gegentor sagte FC-Kapitän Timo Hübers: „Das können wir am Ende auf dem Platz lassen, mich stört es halt ein bisschen. Wenn wir den Ball ins Aus spielen: Spiel den Ball zum Torwart zurück, dann haben wir einen kontrollierten langen Schlag. Am Ende ist es aber auch nicht das, was es jetzt entscheidet.“
Und tatsächlich hatte der FC den Sieg zuvor in der eigenen Hand. Die erste Chance gab es in der 10. Minute nach einer einstudierten Ecken-Variante: Luca Waldschmidts Schuss konnte Florian Kastenmeier so gerade noch zur nächsten Ecke klären, wenig später scheiterte Tim Lemperle mit seinem Schuss.
Doch dann wurde der Kölner Offensiv-Mut belohnt: Linton Mainas Flanke konnte nur schlecht geklärt werden, landete bei Eric Martel, der den Ball einköpfte (21.). Das erste Gegentor für die Düsseldorfer im heimischen Stadion in dieser Saison und der zweite Gegentreffer überhaupt nach dem Elfmetertor beim 2:1-Sieg in Ulm.
Doch die Antwort der Fortuna kam schnell. Kölns Jan Thielmann ließ sich links von Tim Rossmann viel zu leicht überspielen, am zweiten Pfosten stand Emmanuel Iyoha richtig, schob zum 1:1-Ausgleich ein (25.).
Köln blieb dominant, die beste Chance zur Führung hatte im weiteren Verlauf Waldschmidt, doch seinen Schuss klärte Fortuna-Kapitän Andre Hoffmann als letzter Mann mit dem Kopf. Die Zahlen zur Kölner Dominanz nach 45 Minuten: 10:5 Torschüsse, 5:1 Ecken, 57 Prozent Ballbesitz.
1. FC Köln drückt gegen Fortuna auch nach der Pause
Die Fortuna spielte in der zweiten Hälfte äußerst abgeklärt, es wirkte über weite Strecken so, also ob die Gastgeber das Ergebnis nur verwalten wollen. Köln dagegen machte mehr Druck.
Waldschmidt traf den Ball nach einer Lemperle-Flanke nicht richtig, Damion Downs verzog oder fand in Kastenmeier seinen Meister. Aus einem Konter musste Denis Huseinbasic dann mehr machen (61.). Sein Abschluss zu harmlos – und in der Mitte lauerte Waldschmidt frei.
Dann machte es Huseinbasic besser, leitete einen Angriff gekonnt ein, bediente Maina, der nach Doppelpass mit Lemperle von halblinks den Ball zur Kölner Führung reinschlenzte. Köln 2, Düsseldorf 1 nach 61 Minuten. Der dritte Saisontreffer für Maina, der vor dem Spiel noch mit Rückenprobleme gewackelt hatte.
Kurz darauf musste Kölns Downs angeschlagen raus, für ihn kam Steffen Tigges in die Partie. Die Gäste weiter mit dem Fuß auf dem Gaspedal: Lemperle hatte das 3:1 auf dem Fuß, Kastenmeier war noch dran. Köln konnte den Sack aber nicht vorzeitig zu machen, es blieb spannend bis zur letzten Sekunde. Düsseldorfs Giovanni Haag traf in der Nachspielzeit nach einem Standard mit einem Kracher die Kölner Latte. Dann kam das krumme Ding von Niemiec …
Wie erwartet konnte Dejan Ljubicic beim FC nicht mitwirken. Er fehlte die komplette Trainingswoche mit einem Infekt. Coach Struber musste also umbauen: Luca Waldschmidt war in die Startelf gerückt und spielte als Sturmspitze neben Damion Downs. Stürmer Tim Lemperle rückte ins rechte offensive Mittelfeld.